29. Januar 2025

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Amnesty warnt:

Keine Privatsphäre in Dänemarks automatisiertem Wohlfahrtsstaat

 

KI-gestützte Überwachungsmaschine diskriminiert mit bis zu 60 Algorithmen genau die Menschen, die es angeblich schützen wollte
Veröffentlicht: 15. Nov 2024 – Zuletzt Aktualisiert: 15. Nov 2024

Die dänische Sozialbehörde Udbetaling Danmark (UDK) setzt künstliche Intelligenz (KI) ein, um Sozialleistungsbetrug zu bekämpfen. Kritiker sehen das als Diskriminierung, denn betroffen sind Menschen mit Behinderungen, Menschen mit geringem Einkommen und Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund. Das zeigt heute ein neuer Bericht von Amnesty International.

Der Bericht Coded Injustice: Surveillance and Discrimination in Denmark’s Automated Welfare State(Überwachung und Diskriminierung in Dänemarks automatisiertem Wohlfahrtsstaat) beschreibt detailliert, wie der weitreichende Einsatz von Algorithmen zur Bekämpfung von Sozialleistungsbetrug, gepaart mit Massenüberwachung, dazu geführt hat, dass Menschen unfreiwillig – oder sogar unwissentlich – ihr Recht auf Privatsphäre verwirkt haben, und eine Atmosphäre der Angst entstanden ist.

Hellen Mukiri-Smith, Forscherin für Künstliche Intelligenz und Menschenrechte bei Amnesty International:

«Die Art und Weise, wie das dänische automatisierte Sozialsystem funktioniert, untergräbt die Privatsphäre des Einzelnen und die Menschenwürde. Diese Massenüberwachung hat ein Sozialleistungssystem geschaffen, das die Gefahr birgt, dass es genau die Menschen ins Visier nimmt, die es eigentlich schützen sollte.»

 

https://zeitpunkt.ch/index.php/node/41075