Die Niederländer werden in den nächsten Jahren ungefähr 200 Milliarden Euro investieren müssen, um das Stromnetz im Einklang mit dem „grünen“ Wandel am Laufen zu halten, so die Betreiber. Das passt zu den Kosten von 60 Milliarden in Österreich und 1000 Milliarden für Deutschland.
Darüber hinaus werden die Stromkosten für die Verbraucher bis 2040 voraussichtlich auf das Zwei- bis Vierfache des derzeitigen Niveaus steigen. Dies war laut Insidern, die von der Zeitung De Telegraaf zitiert wurden, das Ergebnis einer offiziellen Studie über die Kosten der Energiewende, die am 7. März vorgestellt werden soll.
Die Rechnung ist so hoch, dass laut einer Quelle die Beamten von den prognostizierten Zahlen verblüfft waren. Diese liegen aber wie hier berichtet im gleichen Bereich, die der Chef des Verbundkonzerns für Österreich schätzt und der 1000 Milliarden für Deutschland. Im Prinzip ist dieser Kraftakt nur nötig, um den sommerlichen Solarüberschuss untertags zu verdauen, also abtransportieren zu können.
Die niederländische Nachrichtenorganisation NOS teilte einen Bericht von PWC mit dem Titel „Financial Impact of Energy Transition for Network Operators (FIEN)“ für Netbeheer Nederland – den Verband aller Strom- und Gasnetzbetreiber in den Niederlanden – mit, der am 17. Dezember letzten Jahres veröffentlicht wurde und die Zahlen bestätigte.
Darüber hinaus war der Betrag von 195 Milliarden Euro bei weitem nicht das schlechteste Ergebnis, sondern eine mittlere Bewertung der verfügbaren Optionen.
In einem noch schlimmeren Szenario müssten die niederländischen Steuerzahler in den nächsten 15 Jahren mit einer Rechnung von 282 Milliarden Euro rechnen.
Der Großteil der Kosten würde in jedem Fall für Strom und die Umstellung auf die Elektrifizierung der Industrie in Kombination mit dem Vorstoß zur Erzeugung und Nutzung von Wind- und Solarenergie anfallen.
In den Niederlanden gab es bereits einen „Netzengpass“, bei dem so viel Solarstrom im Netz floss, dass bestimmte Unternehmen oder Wohngebiete nicht mehr beliefert werden konnten. Zu viel Stromproduktion treibt die Netzfrequenz über 50 Hertz und macht eine Abschaltung von Netzteilen nötig, ein Prozess, der sich sehr rasch „nach oben“ fortsetzen kann bis hin zum Blackout.
Um dies zu beheben, müssten umfangreiche Infrastrukturarbeiten durchgeführt werden, die von einer Erweiterung des Stromnetzes bis hin zu zusätzlichen Transformatoranlagen und dem Aufgraben von Straßen im ganzen Land für die erforderlichen schwereren Kabelnetze reichen.
Der erwartete Anstieg der Strompreise sollte zu einem politischen Problem werden, da die derzeitige Regierung die Stromrechnung für die Verbraucher senken möchte.
In einer kürzlich geführten Debatte mit der liberalen Klimaministerin Sophie Hermans hatten Abgeordnete bereits Bedenken hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit deutlich höherer Energierechnungen geäußert.
„Es fühlt sich immer mehr so an, als würden wir einen großen Teil der Kosten für die Energiewende in Deutschland tragen“, sagte der Abgeordnete Silvio Erkens zu seiner Kollegin von der Liberalen Partei.
„Welcher Anteil unserer Netzüberlastung kommt aus Deutschland? Und wie viel mehr zahlen wir jedes Jahr für unser derzeitiges Netz wegen ihnen?“
Hermans wollte Berichten zufolge keine Fragen zu den Themen von De Telegraaf beantworten, sagte jedoch zuvor im Parlament, dass es einen „riesigen Übergang und Wiederaufbau der Energieinfrastruktur“ geben sollte.
Dies würde einen Ausstieg aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ermöglichen, von der „wir nicht abhängig sein wollen“.
Die Ministerin räumte ein, dass es „Hindernisse und Hürden bei der Umsetzung“ gebe, sagte jedoch, dass sie dies nicht als Grund sehe, den Vorstoß zur Energieunabhängigkeit auf Eis zu legen.
Wenn nicht in das Stromnetz investiert würde, könnten den Niederlanden laut Warnung von Forschern wirtschaftliche Gewinne in Höhe von 10 bis 40 Milliarden Euro pro Jahr entgehen.
Dies liege zum Teil daran, dass Unternehmen nicht effektiv arbeiten könnten und keine Häuser gebaut würden.
In Österreich hat ein prinzipiell stromautarkes Dorf in Tirol mit 3000 Einwohnern und etwa 1000 Haushalten trotz kompletter Eigenversorgung mit Wasserkraft eine Million euro aufwenden müssen um den Stromübershcuss von den Solaranlagen verarbeiten zu können.
Einige wenige Eigenheimbesitzer wollen unbedingt mit Solarpaneelen aus China die Welt retten, um damit Wäsche zu waschen, ihr elektrisches Zweit- oder Drittauto zu laden und vielleicht den Pool zu heizen.
Wenn das im Sommerhalbjahr bei schönem Wetter rasch erledigt ist, will man auch noch durch Einspeisen Geld verdienen. Dieser Strom wird aber in der Regel nicht gebraucht, es gibt dann nämlich schon viel zu viel Sonnenstrom, deswegen fallen ja die Preise an den Strombörsen dann auch ins Negative, man bekommt also Geld für das Verbrauchen von Strom, im Extremfall sogar 50 Cent pro KWh!
Dieses Spiel schafft aber die lokale Netzinfrastruktur nicht mehr.