5. Dezember 2024

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65 Prozent der Ukrainer wollen nicht zurück in die Heimat

 

Von Peter Haisenko

Über allen Flüchtlingen aus der Ukraine steht die Frage: Warum haben sie die Ukraine verlassen? Zu einer Zeit, als 80 Prozent der Ukraine nicht von Krieg betroffen war. Wovor sind sie geflüchtet und warum wollen so viele von ihnen nicht zurück unter Kiews Fittiche?

Seit gut 25 Jahren bin ich befreundet mit Damen, die Mitte der 1990er Jahre aus der Ukraine, aus Lemberg, nach München gekommen sind. Hochgebildet und mit einem soliden moralischen Fundament. Die haben schon lange die deutsche Staatsbürgerschaft und in hochqualifizierten Berufen für Deutschland viel geleistet. So verfüge ich über einen Draht in die Westukraine und erfahre aus erster Hand, was sich da in Lemberg abspielt. Es ist derart schlimm, dass sie ihre Eltern auch nach München holen mussten. Und nein, die mussten nicht wegen Russland oder Putin ihre Heimat verlassen, sondern wegen der ukrainischen Nationalisten und der Korruption.

Diese alten Lemberger sind ethnische Russen und sprechen die ukrainische Sprache nur mangelhaft. Seit dem Verbot des Gebrauchs der russischen Sprache, ihrer Muttersprache, sind sie massiven Angriffen ausgesetzt. Das geht so weit, dass ihnen mehr oder weniger selbsternannte „Sprachpolizisten“ den Einkauf von Lebensmitteln verweigerten, wenn sie nicht ukrainisch sprachen. Um zu überleben, mussten sie Lemberg verlassen und wurden von ihren Kindern in München aufgenommen, die sich selbst um die Versorgung kümmern, auch um die finanzielle. So steht fest, dass diese Flüchtlinge nicht wegen Russland oder Putin fliehen mussten, sondern wegen des Sprachverbots und der ukrainischen Faschisten. Dieses Sprachverbot war auch der Anlass, warum sich die Menschen in der Ostukraine von Kiew losgesagt haben. Sprachverbote widersprechen allen Konventionen über Menschenrechte und es ist ein schlechter Witz, wenn im Westen behauptet wird, Freiheit, Menschenrechte und Demokratie würden in der Ukraine verteidigt.

Ukrainer sprechen russisch

Wenn ich hier und da höre, wie sich Ukrainer in München unterhalten, stelle ich fest, dass sie nicht ukrainisch sprechen, sondern russisch. Aber es wird noch besser. Im Kabinett Poroschenko wurde auch russisch gesprochen, weil zu viele Mitglieder der ukrainischen Sprache nicht mächtig sind. Insbesondere die Mitglieder, die aus dem Ausland kamen, zum Beispiel der Georgier Saakaschwili. Das war nach dem Verbot, die russische Sprache zu benutzen. Dennoch terrorisieren ukrainische Faschisten vor allem wehrlose ältere Menschen, wenn sie nicht ukrainisch sprechen. Lehrer sind schon verhaftet worden, weil sie weiterhin russisch sprechen. Sie tun das, müssen das tun, weil sie russisch als Muttersprache haben und nicht genug ukrainisch können, um in dieser Sprache zu unterrichten. Die überwiegende Mehrheit der ukrainischen Staatsbürger spricht russisch und alle verstehen die russische Sprache.

Millionen Ukrainer haben das Land verlassen. Nach Polen und Deutschland und einige in andere westliche Länder. Viel mehr sind aber nach Russland geflüchtet, auch wenn das erheblich schwieriger und gefährlicher ist. Die wollen mit den Ukro-Faschisten nichts zu tun haben und weiterhin ihre Muttersprache benutzen dürfen. Wenn sie in Polen oder Deutschland angekommen sind, dürfen sie auch russisch sprechen, ohne kujoniert zu werden. Vor wem und warum sind diese Ukrainer also geflohen? Wenn sie sich Deutschland ausgesucht haben, liegt die Vermutung nahe, dass sie vor allem dem Elend und der Korruption entfliehen wollten. Die unverhältnismäßig grosszügige Versorgung in Deutschland ist ein harter Kontrast zu den Zuständen, die seit Jahrzehnten in Kiews Machtbereich herrschen. Wenn bei uns im Fernsehen kaputte Landhäuser gezeigt werden, hat das nichts mit Krieg zu tun. Diese Katen sind einfach verfallen, weil die ehemaligen Bewohner schon lange das Weite gesucht haben. Seit 1990 ist es in der Ukraine nur bergab gegangen.

Sie wollen nicht mehr gehen

Jetzt ist eine neue Umfrage unter Ukrainern in Deutschland öffentlich geworden, die belegt, was ich hier angeführt habe. Die Mehrheit der ukrainischen Flüchtlinge wolle in Deutschland bleiben, erklärt Mark Siebert, Leiter des Berliner Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten. Der Tagesspiegel zitiert ihn: „Vor einem halben Jahr wollten die meisten in die Ukraine zurück. Jetzt sagen 65 Prozent: ‚Wir bleiben hier. Wir finden uns zurecht.'“ Allein in Berlin leben derzeit etwa 50.000 bis 60.000 Ukrainer, so die Zeitung. Vor einem Jahr planten laut einer Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung noch 44 Prozent der Flüchtlinge, dauerhaft in Deutschland zu bleiben. Siebert betont: „Wir sehen, dass sich das Bild wandelt. Das zeigt sich auch an der steigenden Nachfrage nach Deutschkursen.“ Zudem seien die Flüchtlinge zunehmend an einer Arbeitsaufnahme interessiert und suchten aktiv nach Jobs. Wie es in dem Bericht weiter heißt, genießen ukrainische Flüchtlinge in Deutschland einen besonderen Status. Sie haben Zugang zum Gesundheitssystem, dürfen arbeiten oder Arbeitslosengeld beziehen.

Das muss sich wie das Paradies anfühlen, nach den Erfahrungen in der Heimat. Die wollen nicht zurück in Kiews Machtbereich, weil sie Angst vor Russland haben, sondern weil sie in diesem menschenverachtenden System der Ukraine nicht mehr leben wollen. Allerdings sind sie hier in Deutschland auch nicht angstfrei. Die Pro-Kiew-Haltung der deutschen Medien und Politik veranlasst sie, ihre wahre Meinung zu verleugnen. So habe ich in der Sauna eine Gruppe junger (wehrfähiger) Ukrainer erlebt, die sich auch auf russisch unterhalten haben. Auf meine Frage, was sie von Selenskij halten, haben sie ihn gelobt. Als ich dann sagte, ich halte Selenskij für Dreck, Abfall, und Putin für den größten Staatsmann der letzten Jahrhunderte, stimmten sie sofort zu. Der Punkt ist also, dass Ukrainer in Deutschland versuchen nicht anzuecken, indem sie ihren ehrlichen Standpunkt verbergen. Sie müssen genauso aufpassen wie Deutsche, sich nicht den Attacken des Mainstreams auszusetzen, wenn sie sich als „Putinversteher“ zu erkennen geben. So, wie Künstler, Sportler oder andere Russen, die eine Anti-Putin-Haltung demonstrieren müssen, wenn sie nicht im Westen mit einem Berufsverbot belegt werden wollen. Ach nein, das kann nicht sein. Bei uns gibt es doch keine „Gesinnungspolizei“.

Ukrainer verlassen ihr Land seit 1990

Betrachten wir die ukrainische Realität. Seit es den Staat Ukraine gibt, haben mindestens zehn Millionen Ukrainer ihre Heimat verlassen. Das heißt, ein Drittel der Einwohner. Etliche sind nach Israel ausgewandert. Um das Jahr 2000 habe ich in Chicago mehrmals Taxifahrer gehabt, die aus der Ukraine gekommen sind. Außenminister Fischer hatte die Einreise nach Deutschland für Ukrainer erleichtert. Das heißt, schon lange vor dem Maidan-Putsch haben Ukrainer dieses korruptionsfreie Demokratie-Paradies massenweise verlassen. Jetzt, wo sie problemlos in die Vollversorgung der BRD einreisen dürfen, sind etwa 1,2 Millionen hierher gekommen. Weitere Millionen nach Polen und noch mehr nach Russland. Das wiederum heißt, Millionen wehrfähiger Männer wollen ihr demokratisches Wunderland nicht verteidigen. Sie fliehen nicht vor Putin oder Russland, sondern vor Armut, Repression und Zwangsrekrutierung. Sogar jetzt unter Todesgefahr, wenn sie den Grenzfluss zu Rumänien durchschwimmen wollen. Wie kann man da Waffen liefern, wenn die Männer ihr Land nicht aus eigenem Antrieb verteidigen, ja nicht einmal mehr zurückkehren wollen?

Die Welt braucht mehr Staatsmänner wie Putin

Die Ukraine ist ein Drecksloch, jenseits von Demokratie und Menschenrechten. Seit mehr als einem halben Jahr haben sie dort keinen rechtmäßigen Präsident, aber der betreibt das Geschäft der NATO und es kümmert ihn auch nicht, wenn der letzte Rest an Industrie vor die Hunde geht. Wegen seiner Starrköpfigkeit oder besser, seiner bedingungslosen Gefolgschaft zu seinen Herren in Washington und London. Dem ist auch gleichgültig wenn jetzt eine ganze Generation mehr oder weniger junger Männer einen frühzeitigen Tod erleidet. Um das Ganze abzurunden: Dieser Krieg hat im Jahr 2014 begonnen, als Kiews Schergen die Ostprovinzen beschossen, 14.000 Zivilisten ermordet hatten, weil sie weiterhin ihre Muttersprache gebrauchen wollten. Dann kam Merkels hinterhältiger Betrug mit den Minsk-Abkommen, die sie nie mit Leben erfüllen wollte. Sie selbst hat es gesagt, dass das einzige Ziel nicht Frieden war, sondern Zeit für die Bewaffnung Kiews gegen Russland. Also für Krieg.

Die Ukrainer sind nicht vor Russland geflüchtet, sondern wegen Armut und Hoffnungslosigkeit. Sie sind geflohen, wegen Poroschenko und Selenskij und deren Politik. Es wird interessant werden, wie sich die Rückkehrwilligkeit entwickelt, wenn die Junta in Kiew aus dem Amt gejagt worden und der Gebrauch der Muttersprache wieder erlaubt ist. Wenn die Orthodoxe Kirche entkriminalisiert ist, Gottesdienste wieder gefahrlos möglich sind. Und wenn die Herrschaft der Oligarchen ein Ende gefunden hat. Das war es übrigens, was Putin in Russland als erstes durchgezogen hat. Die Restukraine braucht einen Mann wie Putin, um wieder Hoffnung auf eine bessere, oder überhaupt eine Zukunft zu haben. Und ja leider, so eine Persönlichkeit bräuchten wir in Deutschland auch, damit der Irrsinn auch hier ein Ende finden kann.

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Die Spannungen zwischen Polen und der Ukraine nehmen zu. Polen besteht darauf, die Verbrechen ukrainischer Nationalisten an polnischen Bürgern offen zu legen. Schon lange kann ich nur lachen, wenn von einer polnisch-ukrainischen Freundschaft geschwafelt wird. Wie tief dieser tatsächliche Hass von Ukrainern auf Polen war und ist, schon in den 1940er Jahren, können Sie in dem autobiographischen Roman lesen „Der Weg vom Don zur Isar“ Band zwei.

Sie können beide Bände direkt beim Verlag hier bestellen:
Band eins:  https://anderweltverlag.com/p/der-weg-vom-don-zur-isar-band-1-kotow-iii
Band zwei: https://anderweltverlag.com/p/der-weg-vom-don-zur-isar-band-2-achaschwerosch

Um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln, wie tödlich dieser Hass war, stelle ich hier Auszüge aus dem Roman vor. Es ist der Teil, als der Autor mit seinen ukrainischen Kameraden vor der Roten Armee von Lemberg aus Richtung Westen flieht:

Die Fahrt nach Westen verlief ereignislos. Ein Tag verstrich eintönig nach dem anderen. Der Hauptstrom der Flüchtlinge war schon vorher versickert, die Wege dehnten sich menschenleer und verlassen. In den scheinbar unbewohnten Dörfern konnte man hinter den blinden, geschlossenen Fensterläden heimlich spähende Augen nur vermuten. Das Grollen der Front verlor sich immer mehr in der zurückgelassenen Ferne.

Eines Tages hieß es, wir sind nicht mehr unter den freundlichen Ukrainern, wir fahren jetzt durch das Gebiet der feindlichen Polen. Augen auf, und das Gewehr bereit halten! Meistens lenkte Gorew die Pferde und der „Onkel“ hockte unentwegt an dem mit Heu getarnten MG.

Als dann eines Tages der Ernstfall wirklich kam, erwies sich die ganze Wachsamkeit als zwecklos. Am Wegrand saß, weit sichtbar, ein harmlos aussehender junger Bursche in Bauernkleidern. Als das vordere Fuhrwerk an ihm vorbeikam, erhob er sich gemächlich, trat an die Fuhre und schrie laut, damit ihn auch die anderen hörten: – „Schaut euch um!“ Plötzlich kam Bewegung in die Bäume und Büsche. Dunkle Figuren zeichneten sich ab im grünen Hintergrund und unzählige Gewehrläufe waren auf jeden Wagen gerichtet. Der Widerstand wäre Wahnsinn, das sah jeder sofort und jeder erhob hilflos die Hände.

Der Anführer der Polen trug auf dem Kopf eine Militärmütze der früheren polnischen Armee und an dem Oberarm eine breite weißrote Binde. Weißrot ist die polnische Nationalflagge. – „Ach, die Ukrainer! Seid ruhig, wir tun Euch nichts, Kompatrioten. Eines Tages werden wir mit Euch Seite an Seite gegen die gemeinsamen Feinde kämpfen. Euren Proviant müsst Ihr aber schon jetzt mit uns aufteilen. Und Euere Waffen brauchen wir im Augenblick dringender. Ihr werdet keine Verwendung dafür haben dort, wo Ihr hingeht.“

Der Partisan, der neben Gorew den Wagen durchstöberte, stieß einen erfreuten Ausruf aus und rief aufgeregt zum Anführer: – „Hej, páne naczelniku, komm schau was ich hier gefunden habe!“ Jener besah das vom Heu befreite MG und wandte sich an Gorew: – „Dafür muss ich mich bei Euch wirklich bedanken…“ Er stockte und sah Gorew noch einmal voll ins Gesicht… Dann schrie er unnatürlich laut: – „Grischa Kotow!.. Bist Du es?..“ – Als Gorew ihn verständnislos anblickte, ohne ein Zeichen des Erkennens, sprudelte er weiter heraus: – „Erinnerst Du Dich nicht an die Sowchose? An die verschleppten Polen? An die zwei, die geflohen sind?..“ Jetzt dämmerte es Gorew langsam im Kopf. – „Du, verfluchter Kapitalist, du, Fabrikant, psja krew! Seid ihr damals also doch durchgekommen… Um jetzt hier mich, ausgerechnet mich, mit Euerer Räuberbande zu überfallen!“ Er öffnete die Arme zu einer kräftigen Umarmung.

Der ganze Tross zog unbehelligt weiter. Sogar die veralteten Gewehre wurden zurückgegeben, mit ein paar spöttischen Bemerkungen, ob sie wohl noch von den Historischen Hajdamaken stammen. Nur das MG und sämtliche gefundene Granaten wurden in den Wald verfrachtet, unter todspeienden Blicken des „Onkels“, der in ohnmächtiger Wut zusehen musste, wie er seiner heiligsten Schätze für immer los wurde. Mit Erlaubnis vom Hauptwachtmeister Moch, dem Polizeichef, nahm Gorew das Ersatzpferd, das an einen Wagen angebunden mitlief, und führte es in Begleitung des Partisanenanführers in den Wald, um später rittlings den Tross einzuholen.

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Erst nach Einbruch der Dunkelheit hat Gorew seinen Polizistentross in einem kleineren Dorf eingeholt. Am Dorfrand wurde er von einem unsichtbaren Posten angehalten, der sich als einer von seinen Polizeikameraden erwies, und zu einem leerstehenden Haus gewiesen, wo das Nachtquartier aufgeschlagen worden war.

Im Licht einer Petroleumlaterne, die in der Mitte des Zimmers auf einem groben Bauerntisch stand, fand ein regelrechtes Verhör statt. Hinter dem Tisch saß Hauptwachtmeister Moch und zu seiner rechten Hand der „Onkel“, mit finsterem, unheilvollem Gesicht. Rundherum hockte an den Wänden die ganze Mannschaft auf dem Boden. – „Wie ein Femegericht in finsterer Nacht bei Kerzenlicht“ – huschte der Gedanke in Gorews Kopf. Der „Onkel“ führte das Wort, wie der Hauptinquisitor.

– „Wie kommt es, dass Du einen Polaken zum Freund hast? Und warum hat er Dich mit einem anderen Namen genannt, den wir nicht kennen? Deine Erklärungen müssen sehr gut sein, wenn Du mit heiler Haut davonkommen willst,“ – setzte er grimmig hinzu.

Gorew erzählte, wie er den zwangsverschleppten Polen bei ihrer Flucht aus der Sowchose am Don geholfen hatte. Das führte dazu, dass er weiter erklären musste, warum er, ein Ukrainer, sich am Don befunden hatte und warum der Pole ihn anders nannte. Dem folgte ein misstrauisches, feindseliges Kreuzverhör. Der „Onkel“ ergriff das Wort: – „Gib zu, dass Du kein richtiger Ukrainer bist, sondern ein Renegat, der sich nur als Ukrainer tarnt. Du warst doch bei der Deutschen geheimen Feldpolizei. Gib schon zu, dass sie Dich zu uns eingeschleust haben, damit Du bei uns Spitzeldienste verrichtest. Du bist ein verkappter Russe, Du sprichst doch russisch. Ein Ukrainer würde niemals den Polen helfen!..“

Plötzlich begriff Gorew, dass es nicht ein Spiel war, dass es um nicht weniger als um sein Leben ging. Der Gedanke erfüllte ihn mit Zorn. Wütend schrie er den „Onkel“ an: – „Dann bist Du auch kein Ukrainer, sondern ein verdammter Pole, weil Du noch besser polnisch sprichst, als ich russisch! Du spielst Dich jetzt so auf, damit niemand auf den Gedanken kommt, dass Du ein dreckiger polnischer Spion bist…“ Der „Onkel“ sprang auf. Beide waren bereit, einander an die Gurgel zu springen. Hauptwachtmeister Moch streckte eine Hand zwischen die beiden und sprach mit ruhiger Stimme zum erstenmal am ganzen Abend. Bis jetzt verfolgte er den Ablauf schweigend.

– „Halt, ihr Kampfgockel. Es besteht überhaupt kein Zweifel, dass Beide waschechte Ukrainer sind und Beide aufrichtig und ehrenhaft. Den „Onkel“ kenne ich seit Jahren und weiß, welche unschätzbare Dienste er unserer aller Sache geleistet hat. Sie, Gorew, sind Ukrainer. Keiner außer einem geborenen Ukrainer kann unsere Sprache so erlernen, dass er sie akzentfrei sprechen könnte. Sie haben mein volles Vertrauen und Sie erwiesen sich bereits mehrmals als dessen würdig. Was Dich, „Onkel“, und euch andere betrifft, bedenkt, wo Gorew aufgewachsen ist. Woher sollte ein Ostukrainer wie Gorew solche Abneigung gegen die Polen haben, wie wir, Westukrainer, die diese Abneigung mit Muttermilch einsaugen. Reicht euch die Hände, und Schluss mit dem Unsinn!“

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Zur Erklärung: Der Autor ist in Ismail/Bessarabien dreisprachig aufgewachsen. Sein Vater kam aus Weißrussland, seine Mutter war eine Moldawierin und auf der Straße sprachen die Kinder ukrainisch. So beherrschte er diese drei Sprachen in muttersprachlicher Qualität und die ukrainischen Nationalisten hielten ihn für einen Ukrainer. Ja, Vadim Grom, der Autor, mein Vater, war ein außergewöhnlicher Mensch und es lohnt sich, den ganzen Roman zu lesen.
Hier nochmals der Link zum Buch:
https://anderweltverlag.com/p/der-weg-vom-don-zur-isar-band-1-kotow-iii

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