Er gluckert, sprudelt und rumort: Der Darm ist unser Verdauungsorgan und auch eine bedeutende Schaltzentrale in unserem Körper. Doch viele Menschen empfinden Scham, wenn es um „das große Geschäft“ geht. Dabei leiden Millionen von Menschen unter Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfungen – und sind auf der Suche nach Hilfe. Der Darm spielt eine Schlüsselrolle für unser Wohlbefinden. Er ist selbst mit entfernten Organen wie dem Gehirn verknüpft. Das weiß auch die ehemalige Polizistin Jana Müller, die jahrelang unter Darmbeschwerden litt. Sie verstand, dass nicht nur die Nahrung unseren Darm beeinflusst und so entwickelte die 29-Jährige ein spezielles Coaching-Programm. Auch Teilnehmerin Lea will den Weg in ein normales Leben zurückfinden. Seit fast einem Jahr ist die gelernte Erzieherin krankgeschrieben. Carina Speck leidet seit 13 Jahren unter Durchfall und Magenkrämpfen. Die Diagnose: Reizdarm. Davon will sich die Social-Media-Managerin nicht abhalten lassen, ihr Leben zu leben. Online trauen sich immer mehr Betroffene offen über „das große Geschäft“ zu sprechen und Verdauungsbeschwerden zu normalisieren. Carina gibt auf Social Media Tipps wie Freizeitaktivitäten auch mit Magen-Darm-Beschwerden funktionieren können. Entscheidend für einen gesunden Darm ist das Mikrobiom, also die dort angesiedelten Mikroorganismen. Gerät es aus dem Gleichgewicht, kann es die Gesundheit beeinträchtigen. Gastroenterologe Sebastian Zeißig von der Uniklinik Greifswald behandelt viele Menschen mit Darmkrebs. Meist erkranken Personen über 50 Jahren daran, die Anspruch auf wirkungsvolle Vorsorgeuntersuchungen haben. Doch auch Darmkrebsfälle bei Jüngeren häufen sich. Zeißig ist Teil einer Forschungsgruppe, die dieser erschreckenden Entwicklung etwas entgegensetzen wollen: „Wir wollen herausfinden, wie Ernährung und Umwelteinflüsse das Mikrobiom verändern und damit zur Entstehung und zum Wachstum von Darmkrebs beitragen.“ Reportage (D 2024, 30 Min)
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