16. Dezember 2024

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Australier suchen mit Hubschrauber nach Lithium in Sachsen

 

Seit Tagen fliegt ein Hubschrauber ziemlich tief (teilweise nur 50 m Flughöhe) in einem Raster die Oberlausitz und Sächsische Schweiz ab. Auffällig an dem dunklen Hubschrauber der Firma KMN Koopmann Helicopter GmbH ist, dass an ihm vorne eine lange Stange mit einer Sonde an der Spitze befestigt ist (siehe Foto). Die Altmedien versuchen es als „Messung von Schwankungen im natürlichen Magnetfeld der Erde“ herunter zu spielen. Doch hierbei geht es keineswegs um die wissenschaftliche Erforschung natürlicher Magnetfeldschwankungen, wie der SZ-Artikel suggeriert. Denn der Hubschrauber sucht mittels eines Magnetometers in der Sonde nach sogenannten Pegmatiten im Boden. Das sind magmatische Gesteine, die bis zu mehrere Meter groß sein können und seltene Erden oder Minerale wie bspw. Lithium enthalten. Sollten Größe und Art eines Fundes diesen rentabel erscheinen lassen, werden diese anschließend mit schwerem Gerät abgebaut. Es handelt sich also um durch und durch kommerziellen Bergbau zur Gewinnung kritischer Rohstoffe für die angeblich grüne Energiewende. Durch diesen Bergbau könnte unsere Heimat an tausenden Stellen aufgebuddelt und im schlimmsten Fall die Natur vielerorts zerstört werden.

Der Weg des Geldes

Das australische Bergbauunternehmen Tri-Star Group, welches auf die Erkundung von Bodenschätzen spezialisiert ist, hat laut eigenen Angaben 12 Lizenzen zur Erkundung der Rohstoffe Antimon, Zinn, Gold, Wolfram, Lithium, Silber, Basismetalle, Platin, Palladium und Kobalt erworben. Mit der Durchführung dieser Erkundung beauftragte es das deutsche Unternehmen terratec Geophysical Services aus Heitersheim. Diesem wiederum wäre laut eigenen Angaben eine Erkundung der Vorkommen auf eigene Kosten zu „riskant“ gewesen, weshalb sie diese kommerzielle Erschließung kurzerhand als Forschungsprojekt GREENPEG verpackt hat und sich den Spaß von der EU und indirekt auch von Sachsen (über das Geokompetenzzentrum Freiberg e. V. [GKZ]) fördern lässt. Es ist damit ein Paradebeispiel, wie ausländische Unternehmen mittels Forschungsprojekten ihre Kosten durch unsere Steuergelder drücken, um am Ende einen höheren Gewinn erwirtschaften zu können (siehe Schema im Titelbild). Kein Einzelfall.

Abbau unter Wohngebieten?

Es stellt sich außerdem die Frage, wie weit der Abbau getrieben wird. Denn der Hubschrauber sucht keineswegs nur über Feldern und Wäldern, sondern auch über Wohngebieten. Müssten die Anwohner bei einem Fund unter ihrem Wohngebiet dann Zwangsenteignungen befürchten? Oder wird mit kostengünstiger Absicherung untertage abgebaut, so dass die Eigentümer mit Spätfolgen durch Erdrutsche o.ä. rechnen müssen?

 

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