22. Dezember 2024

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Mehr Türkisch, weniger Deutsch an Schulen

 

Heimatsprache statt Deutschunterricht. In Niedersachsen sollen Schüler künftig verstärkt auch in ihrer Muttersprache lernen können.

Der Erlass zur „Förderung der Mehrsprachigkeit durch Unterricht und Arbeitsgemeinschaften in den Erstsprachen“ sieht vor, zusätzlich zum regulären Unterricht auch zwei bis drei Wochenstunden in der Heimatsprache der Schüler anzubieten.

▶︎ Voraussetzungen: Mindestens acht Schüler pro Lerngruppe müssen teilnehmen. Sie können aber aus unterschiedlichen Jahrgängen und von verschiedenen Schulen kommen. Und die jeweiligen Lehrkräfte müssen entsprechend ausgebildet sein.

Stehen also bald Türkisch, Arabisch und Ukrainisch auf dem Stundenplan? Die Multi-Kulti-Pläne von Kultusministerin Julia Willie Hamburg (38, Grüne) sind in Niedersachsen hochumstritten!

 

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (38, Grüne)

Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Dafür gibt es vor allem zwei Gründe.

 

► Zum einen hat die rot-grüne Landesregierung die Sprachförderung generell reduziert. Stunden für Deutsch als Fremdsprache seien gekürzt worden, eigene Sprachlernklassen dürfen nicht mehr gesondert eingerichtet werden, kritisiert CDU-Bildungsexperte Christian Fühner (37).

„Das ist die völlig falsche Prioritätensetzung. Statt Deutschkenntnisse zu verbessern, sollen Schüler in ihrer Heimatsprache unterrichtet werden.“ Fühners bitteres Fazit: „Die Sprachförderung kommt komplett zu kurz.“

Zweiter Kritikpunkt: Schon jetzt ist die Unterrichtsversorgung in Niedersachsen mit einem Wert von 96,9 Prozent (sprich: 3,1 Prozent der Unterrichtsstunden bleibt unbesetzt) miserabel. Durch zusätzliche Stunden in einer anderen Sprache würden mehr Lehrer benötigt. „Die sind aber nicht da“, kritisiert Fühner.

 

 

https://www.bild.de/politik/inland/niedersachsens-multi-kulti-plan-mehr-tuerkisch-weniger-deutsch-an-schulen-676568294ffbfd4c9554604d