„Diversität“ wird in der Personalabteilung von McDonald’s künftig keine Rolle mehr spielen – zumindest in den USA. Das hat das Unternehmen diese Woche erklärt.
Der Wind dreht sich, „Wokeismus“ als Leitkultur dürfte zu Ende gehen. Das zeigt nicht nur die gelockerte Zensur bei Facebook/Instagram. Auch McDonald’s gilt stets als wichtiger Indikator von kultureller Veränderung. Und dort schafft man jetzt die „Diversity-Ziele“ ab.
McDonald’s ist nicht das erste große Unternehmen, das davon abrückt, politisch korrekt zu sein. Doch Kulturwissenschaftler haben schon häufiger die Fast-Food-Kette als zentralen Marker von gesellschaftlichen Veränderungen herangezogen. Lässt man dort einen Trend fallen (oder springt man auf ihn auf), dann wird es Mainstream. Demnach würden „Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion“, Ziele die auf den ersten Blick gut klingen, aber im Regenbogen-Kapitalismus zu absurden Blüten geführt haben, nun bald nicht mehr jene Priorität bekommen, die sie jetzt haben.
So hat die Fast-Food-Kette nun angekündigt, Zukunft auf Diversitätsziele bei Einstellung neuer Mitarbeiter und Beschäftigung von Zulieferern verzichten zu wollen. Das geht aus einer Mitteilung des Unternehmens vom Montag hervor. Der Wind dreht sich ganz eindeutig.
McDonald’s gibt an, dass dies mit der „veränderten Rechtslage“ nach einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs und die „Maßnahmen anderer Unternehmen“ zu tun habe. Der Oberste Gerichtshof der USA hatte zuletzt Bevorteilung von bestimmten Gruppen bei der College-Zulassung als rechtswidrig erklärt. Der Aufstieg der Republikaner tut wohl das übrige.
Auch die Berliner Zeitung glaubt, dass die kommende Administration in Washington damit zu tun haben dürfte. Dort heißt es:
„Auch die sich verändernde politische Landschaft könnte bei der Entscheidung von McDonald’s eine Rolle gespielt haben. Der künftige US-Präsident Donald Trump ist ein entschiedener Gegner von Programmen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration. Trump hat Stephen Miller, einen ehemaligen Berater, der eine Gruppe namens America First Legal leitet, die aggressiv gegen die DEI-Politik von Unternehmen vorgegangen ist, zu seinem neuen stellvertretenden Politikchef des Weißen Hauses ernannt. Und Trumps designierter Vizepräsident J.D. Vance brachte im vergangenen Sommer einen Gesetzentwurf in den Senat ein, um Diversity-Programme in der US-Regierung zu beenden.“
Bis dieser neue Trend auch in der EU ankommt, dürfte es wohl noch etwas länger dauern. Doch wie man weiß, wehrt sich Europa nicht vor dem Kulturimperialismus der USA. So dürfte es auch hier nur eine Frage der Zeit sein, bis „Diversity, Equity and Inclusion“ nichts mehr bedeuten.