15. Januar 2025

ddbnews.org

Neuigkeiten / Berichte / Informationen

Atomare Ambitionen: Saudi-Arabien plant nuklearen Machtzuwachs

 

In der glühenden Hitze des Nahen Ostens braut sich etwas zusammen, das geopolitische Konflikte weiter anheizen könnte: Saudi-Arabien hat seine atomaren Ambitionen nun offiziell bestätigt – ein Schachzug, der nicht nur die Region in Atem hält. Bereitet sich Riad auf den Bau eigener Atombomben vor?

Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman Al Saud verkündete auf einer Konferenz in Dhahran mit der ihm eigenen diplomatischen Zurückhaltung, was Experten längst vermuteten: Das Königreich wird Uran anreichern und verkaufen. “Wir werden Yellowcake produzieren”, erklärte der Prinz mit einer Selbstverständlichkeit, als spreche er über die nächste Solar-Initiative.

Doch hinter der geschäftsmäßigen Fassade verbirgt sich mehr als nur wirtschaftliches Kalkül. Das saudische Atomprogramm, bisher als friedliche Initiative zur Energiediversifizierung dargestellt, bekommt einen pikanten Beigeschmack. Besonders brisant: Die Ankündigung des Königreichs, die Überwachung seiner nuklearen Einrichtungen durch die Internationale Atomenergiebehörde zu beenden und auf “reguläre Sicherheitsmaßnahmen” umzustellen.

Der eigentliche Sprengstoff liegt jedoch in der kaum verhüllten Drohung, die bereits 2018 Kronprinz Mohammed bin Salman aussprach: Sollte der Iran Atomwaffen entwickeln, werde Saudi-Arabien nachziehen – eine Position, die das Königreich seither mehrfach bekräftigte. Mit genügend “Yellowcake” können die Saudis einen solchen Schritt recht rasch machen.

Im Gegensatz zum Nachbarn VAE, der sich verpflichtet hat, weder Uran anzureichern noch abgebrannte Brennstäbe aufzubereiten, schlägt Riad einen deutlich aggressiveren Kurs ein. Während in Abu Dhabi bereits das erste kommerzielle Kernkraftwerk der arabischen Welt am Netz ist, hat Saudi-Arabien noch keinen einzigen Reaktor in Betrieb – plant aber bereits den großen Wurf.

Das Timing dieser Ankündigung ist bemerkenswert: Während in Teheran und europäischen Hauptstädten “konstruktive Gespräche” über das iranische Atomprogramm geführt werden, positioniert sich Saudi-Arabien als nuklearer Gegenpol. Mit der bevorstehenden Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus könnte sich die ohnehin komplexe Situation weiter zuspitzen.

Die saudische Führung spielt ein gewagtes Spiel: Einerseits präsentiert sie sich als verantwortungsvoller Partner im globalen Energiemarkt, andererseits signalisiert sie unmissverständlich ihre Bereitschaft zur nuklearen Aufrüstung. Eine Strategie, die den Nahen Osten an den Rand eines atomaren Wettrüstens führen könnte.

 

Atomare Ambitionen: Saudi-Arabien plant nuklearen Machtzuwachs