Trotz ehrgeiziger Ziele wurden 2023 weniger als ein Zehntel der geplanten grünen Wasserstoffprojekte umgesetzt. Die geplanten Projekte würden zwischen 0,8 und 2,6 Billionen Dollar an Subventionen benötigen, so eine Studie in Nature Energy. Exorbitante Produktionskosten behindern den Fortschritt von grünem Wasserstoff.
In den letzten zehn Jahren haben sich Länder und Privatunternehmen auf der ganzen Welt ehrgeizige Ziele gesetzt und sich verpflichtet, die Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff auszuweiten. Diese Ziele sind Teil umfassenderer Bemühungen zur Umstellung weg von Kohlenwasserstoffen, um die sinnlosen und unerreichbaren globalen Klimaziele zu erreichen. Da Wasserstoff wie fossile Brennstoffe bei hohen Temperaturen verbrannt werden kann, könnte er dazu beitragen, Industrien wie die Stahlherstellung und den Schiffsverkehr zu „dekarbonisieren“.
Bei der Verbrennung von Wasserstoff werden anstelle von Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen lediglich Wasserdampf freigesetzt. Dies macht ihn angeblich zu einer enorm nützlichen Brennstoffquelle für eine Vielzahl industrieller Anwendungen, mit vorgeblich massiven Auswirkungen auf die globalen Treibhausgasemissionen, wie manche Mainstream Medien behaupten. „Wenn die fossilen Brennstoffe, die derzeit in Öfen mit einer Temperatur von 1.500 Grad Celsius verwendet werden, durch Wasserstoffgas ersetzt werden, könnte dies einen großen Teil der 20 % der weltweiten Kohlendioxidemissionen ausmachen, die derzeit aus der Industrie stammen“, schrieb Bloomberg Green in einem Bericht aus dem Jahr 2021 mit dem Titel ‚Why Hydrogen Is the Hottest Thing in Green Energy‘.
Das ist allerdings eine skurrile wissenschaftsferne Fehlinformation, denn Wasserdampf ist das stärkste und effektivste Treibhausgas das es gibt. Man beobachte die Temperaturentwicklung bei Nebel, die sich höchstens um Zehntelgrade ändert, solange der Nebel anhält. Er ist damit das ideale Treibhaus.
Trotz der vollmundigen Versprechen von Politik und Industrie hat der weltweite Hype um grünen Wasserstoff bisher zu keinen greifbaren Ergebnissen geführt.
Eine neue Studie zeigt, dass im Jahr 2023 weniger als ein Zehntel des geplanten grünen Wasserstoffs tatsächlich produziert wurde. „Bei der Verfolgung von 190 Projekten über einen Zeitraum von drei Jahren stellen wir eine große Umsetzungslücke für 2023 fest, da nur 7 % der angekündigten globalen Kapazitäten planmäßig fertiggestellt wurden“, heißt es in der Zusammenfassung des Artikels von Adrian Odenweller und Falko Ueckenerdt mit dem Titel „The green hydrogen ambition and implementation gap“ (Die Lücke zwischen dem Ziel und der Umsetzung von grünem Wasserstoff), der diesen Monat in Nature Energy veröffentlicht wurde.
Die Autoren des Papiers nennen drei Hauptgründe für die Umsetzungslücke bei grünem Wasserstoff. Erstens ist die Herstellung von grünem Wasserstoff teuer, und die Kosten steigen. Zweitens mangelt es an Abnahmevereinbarungen, möglicherweise aufgrund von Befürchtungen der Industrie, „sich an einen teuren und möglicherweise knappen Energieträger zu binden“. Drittens sind solide politische Maßnahmen erforderlich, um das Risiko von Investitionen in grünen Wasserstoff zu verringern.
Ein wichtiges Ergebnis der Studie war, dass die Ambitionen im Bereich grüner Wasserstoff größtenteils gescheitert sind, weil sie nicht ausreichend finanziert oder subventioniert werden. „Wir schätzen, dass die Realisierung all dieser Projekte ohne CO2-Bepreisung globale Subventionen in Höhe von 1,3 Billionen US-Dollar (0,8 bis 2,6 Billionen US-Dollar) erfordern würde, was die angekündigten Subventionen bei weitem übersteigt“, heißt es in dem Papier. „Angesichts der bisherigen und zukünftigen Umsetzungslücken müssen sich die politischen Entscheidungsträger auf eine anhaltende Knappheit an grünem Wasserstoff einstellen.“
Was der Artikel allerdings übergeht, ist die Tatsache, dass Wasserstoff in der Herstellung auch der bei Weitem teuerste Brennstoff ist, der noch dazu bei Produktion, Lagerung und Transport viele technische und Sicherheitsprobleme aufwirft und somit außerordentlich teuer ist. Er ist schlicht nicht konkurrenzfähig.