Stromerzeugung durch Wind- und Solaranlagen ist ein grundsätzlich unzuverlässiges Unterfangen, man ist von den Launen der Natur abhängig. Dazu kommen noch technische Unzulänglichkeiten, deren Abstellung die Stromerzeugung noch einmal unrentabler machen würde.
Der Windpark von Björnberget in der Gemeinde Ånge in Mittelschweden wird von Problemen heimgesucht. Das Schwerwiegendste ist, dass mehrere der Turbinen mit gelockerten und abgeworfenen Rotorblättern ausgefallen sind, was als so riskant angesehen wird, dass fast alle anderen Turbinen abgeschaltet werden mussten. Da berichtet die schwedische Zeitung Samnytt.
Aber es gab noch viele weitere Störungen und Zwischenfälle, darunter die Verschmutzung des Gebiets durch die Freisetzung von mehreren hundert Litern Öl. Eine Hypothese besagt, dass die Zwischenfälle auf die Anschaffung eines Turbinentyps zurückzuführen sind, der bekanntermaßen problematisch und nicht für kalte Klimazonen ausgelegt ist.
Anfang Januar fiel in Björnberget eine Windkraftanlage aus. Es war bereits der zweite Ausfall in kurzer Zeit. Es handelt sich um schwerwiegende Ausfälle, bei denen sich 85 Meter lange Rotorblätter lösen und mit großer Wucht wie Geschosse weggeschleudert werden.
Niemand weiß derzeit, welcher Konstruktionsfehler die Ausfälle verursacht hat, und während man auf den Abschluss der Unfalluntersuchung wartet, hat das Bezirksverwaltungsamt den Park angewiesen, 51 der insgesamt 60 Turbinen abzuschalten – mit allen damit verbundenen finanziellen Belastungen und der Unfähigkeit, den versprochenen Strom zu liefern.
Das Problem ist wahrscheinlich nicht nur eine mangelhafte Ausführung der betroffenen Windräder, es liegt tiefer in der grundsätzlich fehlerhaften Konzeption der Windturbinen. Man hat nicht auf bewährte Techniken des Turbinenbaus zurückgegriffen, sondern das Rad nochmals, aber schlecht, erfunden.
Störfälle an Windturbinen sind häufig, jene an Wasserturbinen selten. Wasserturbinen sind von ihrer Konzeption her ‚fail-safe‘, fehlersicher, Windturbinen nicht! Mehr dazu in diesem Artikel samt Video von einem Energietechniker mit jahrzehntelanger Erfahrung.
Die Kreisverwaltung ist der Ansicht, dass es neben den schwerwiegenden Vorfällen mit abfliegenden Rotorblättern viel zu viele Zwischenfälle gegeben hat. Die Behörde rechtfertigt die Maßnahmen gegen den Windpark Björnberget damit, dass man sich „ein vollständiges Bild davon machen wolle, wie es in diesem Park wirklich aussieht. Das gilt für alle Risiken, nicht nur für das, was jetzt mit den Rotorblättern passiert ist“.
In Schweden wird generell kritisiert, dass die Windparks massiv umweltschädigend sind, wenn der ökologische Fußabdruck die gesamte Verschmutzung von der Herstellung bis zur Entsorgung der Turbinen umfasst.
Darüber hinaus hat der Windpark Björnberget noch direkter zur Verschmutzung der Natur beigetragen. Und zwar mit umfangreichen Ölverschmutzungen. Allein bei der jüngsten Panne, bei der eine Turbine brach und die Rotorblätter abgerissen und weggeschleudert wurden, war bis zu einem Kubikmeter Öl im Spiel.
Einige weitere Vorfälle:
- 9. Dezember 2023: Großer Ölaustritt bei der Turbine T18.
- 29. Februar 2024: Ölaustritt aus der Turbine T27.
- 3. November 2024: Schaufelausfall bei Turbine T16.
- 5. Januar 2025: Schaufelausfall bei Turbine T18.
Es handelt es sich um ein Windturbinenmodell, das auf einer Plattform basiert, bei der der Hersteller Siemens Energy Qualitätsprobleme festgestellt hat, unter anderem bei den Rotorblättern und Lagern.
Skurril: Windräder werden zum Sicherheitsrisiko
Samnytt berichtet unter dem Titel Streitkräfte: Windkraft als Gefahr für die nationale Sicherheit über ein Problem, dass Schweden seit 80 Jahren hat, bisher allerdings hauptsächlich mit U-Booten, früher sowjetischen, die nächtens in den Schären gesichtet werden, gelegentlich auch durch ein Glas mit Aquavitt, einem schwedischen Nationalgetränk.
Jetzt geht es allerdings mehr um Radar und Flugzeuge. Samnytt schreibt:
„Der aggressive Ausbau der Windenergie in Schweden wird mit Klimaargumenten begründet. Der „grüne Übergang“ von zuverlässigen Stromquellen zu Wind- und Solarenergie ist jedoch mit einer langen Liste von Problemen verbunden. Nun kommt ein weiteres hinzu: Die schwedischen Streitkräfte schlagen Alarm, dass die dicht bewaldeten Windparks mit Tausenden von Turbinen entlang der schwedischen Küste die militärische Verteidigung des Landes unmöglich machen.
Vor allem die Pläne, den Küstenstreifen in der Ostsee mit Windturbinen zu füllen, halten die schwedischen Streitkräfte für unvereinbar mit der Wahrung der nationalen Sicherheit gegen einen Aggressor, genauer gesagt Russland.
– Dies ist ein sehr ernstes Problem. Es wird unsere Fähigkeit einschränken, auf die Bedrohung zu reagieren und die Bevölkerung zu warnen“, erklärt Carl-Johan Edström, Generalleutnant und Chef des Verteidigungsstabs, in einer Erklärung gegenüber dem staatlichen Fernsehen.
Die Windparks könnten die Fähigkeit der Marine, in Echtzeit zu operieren, beeinträchtigen und auch „auf sehr negative Weise“ die Sicht des Überwachungssystems verdecken, so dass Schweden im Falle eines Angriffs von Putin oder einer anderen Person wie in Pearl Harbour überrumpelt werden könnte.“
Eine Methode der Verteidigung wären da vielleicht die wegfliegenden Rotorblätter.
Jedenfalls vermitteln die Medienberichte, dass die Menschen in Schweden mit den Windparks nicht sehr glücklich sind.
Schweden und Deutschland ….
„Ich bin wütend auf die Deutschen“, sagte Schwedens Energieministerin Ebba Busch kürzlich. Der schwedische Staatsfunk SVT veröffentlichte am 12. Dezember 2024 eine ziemlich interessante Erklärung:
Ebba Busch macht dagegen die sozialdemokratisch geführten Vorgängerregierungen für den Abbau des Stromsystems verantwortlich: „Durch den Ausstieg aus der Kernenergie ist Schweden zu sehr vom Wetter abhängig.“
„Die Strompreise, die wir heute sehen, sind eine direkte Folge der rot-grünen Energiepolitik der letzten acht Jahre. Das ist es, was gesät wurde, und das ist es, was das schwedische Volk jetzt erntet“, sagt sie.
Kritisiert Deutschland
Der Strompreis in Südschweden wird dadurch beeinflusst, dass das Kernkraftwerk Forsmark 3 wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet ist, die voraussichtlich erst Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein werden.
Gleichzeitig herrscht in Deutschland Windstille, was sich auch auf die Stromgebiete 3 und 4 in Schweden auswirkt. Ebba Busch nutzt die Gelegenheit, um Deutschland für den Ausstieg aus der Kernenergie zu kritisieren.
„Ich bin wütend auf die Deutschen“, sagt Busch:
„Es ist auch so, dass sie in Deutschland keine Strompreiszonen einführen, was bedeutet, dass wir viel stärker von der unverantwortlichen Strompolitik in Deutschland betroffen sind.“
Wie diese aussieht, zeigt uns die Grafik von Agora mit der roten Linie für den Gesamtstromverbrauch und der weißen Fläche darunter bis zur oberen Begrenzung des grauen Bereichs, die die Strommengen zeigt, die Deutschland von den Nachbarn kaufen musste.
Sonne ist im Winter ohnehin Mangelware, aber die Hochdruckgebiete, die im in der kalten Jahreszeit recht häufig sind, minimieren auch die Stromerzeugung durch Windräder. Ebba Busch wird wieder wütend sein, weil die Strompreise auch in Schweden wegen „unverantwortlichen Strompolitik in Deutschland“ steigen.