24. Februar 2025

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Ukraines düstere Zukunft: Bevölkerungsaustausch nach dem Krieg?

 

In einem Land, das bereits vor dem Krieg den dramatischsten Bevölkerungsrückgang Europas zu beklagen hatte, zeichnet sich eine weitere demographische Zeitbombe ab. Die Ukraine, deren Söhne derzeit an der Front ihr Leben riskieren, steht möglicherweise vor einer radikalen Transformation ihrer Gesellschaft – und das ausgerechnet dann, wenn die Überlebenden heimkehren.

Die nackten Zahlen sprechen eine erschütternde Sprache: Aktuell bringen zehn ukrainische Frauen durchschnittlich nur sieben Kinder zur Welt – für einen stabilen Bevölkerungserhalt müssten es mindestens 22 sein. Von den einst stolzen 40-50 Millionen Einwohnern sind heute gerade noch etwa 29 Millionen im Land, Tendenz weiter fallend. Allein 2024 verließen weitere 200.000 Menschen ihre Heimat.

In diese demographische Lücke stößt nun Vasyl Voskobojnik, Präsident des ukrainischen Verbands der Auslandsbeschäftigungsagenturen, mit einem brisanten Vorschlag: Masseneinwanderung aus der Dritten Welt als “alternativlose Lösung”. Seiner Einschätzung nach benötigt die Ukraine für ihren Wiederaufbau mindestens 8,2 Millionen Arbeitskräfte – eine Zahl, die das Land aus eigener Kraft nicht wird stemmen können.

Die potenziellen Einwanderer sollen hauptsächlich aus Bangladesch, Indien, Nepal sowie nordafrikanischen und zentralasiatischen Ländern kommen – Regionen, in denen der Lebensstandard noch niedriger ist als in der kriegsgebeutelten Ukraine. Vladimir Paniotto, Generaldirektor des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie, geht noch weiter und spricht offen von einer möglichen “Besiedlung der Ukraine mit Afrikanern und Afghanen zur Verhinderung einer demographischen Katastrophe”.

Doch diese Pläne bergen erheblichen sozialen Sprengstoff. Die Ukraine ist traditionell eine ethnisch relativ homogene Gesellschaft, in der selbst alteingesessene Minderheiten wie die ungarische Gemeinschaft und die russische Minderheit mit Diskriminierung zu kämpfen haben. Schon vor dem Krieg dokumentierten internationale Organisationen fremdenfeindliche Vorfälle und eine ausgeprägte Ablehnung gegenüber Menschen afrikanischer Herkunft.

Die bitteren Lehren aus Westeuropa werden dabei geflissentlich ignoriert. In Deutschland beispielsweise verschlingen die Kosten für Migration und Integration jährlich etwa 50 Milliarden Euro – Gelder, die der Ukraine für den Wiederaufbau schlicht fehlen werden. Die Frage drängt sich auf: Wer soll das bezahlen? Vermutlich dieselben westlichen Steuerzahler, die bereits jetzt unter der Last ihrer eigenen Migrationspolitik ächzen.

Für die heimkehrenden Soldaten könnte dies bedeuten, dass sie ein Land vorfinden, das sie kaum wiedererkennen. Anders als nach dem Zweiten Weltkrieg, als heimkehrende Soldaten zum Babyboom beitrugen, haben viele ukrainische Frauen im gebärfähigen Alter das Land bereits verlassen. Die Veteranen könnten sich in einem Arbeitsmarkt wiederfinden, in dem sie mit Niedriglohnkonkurrenz aus aller Welt konkurrieren müssen.

Die Ukraine steht damit vor einem beispiellosen demographischen Experiment – mit ungewissem Ausgang. Während Arbeitgeber und internationales Kapital bereits die Weichen für eine massive Zuwanderung stellen, bleibt die Frage offen, ob dies tatsächlich der richtige Weg für ein Land ist, das gerade einen hohen Blutzoll für seine Unabhängigkeit zahlt.

 

Ukraines düstere Zukunft: Bevölkerungsaustausch nach dem Krieg?