Die Trump-Administration hat die Karten im Ukraine-Konflikt neu gemischt. In Saudi-Arabien fanden bereits richtungsweisende Gespräche zwischen den USA und Russland statt – ohne ukrainische Beteiligung. Noch eine Klatsche für Selenskyj: Es soll neue Wahlen in der Ukraine geben.
Die Symbolik könnte kaum deutlicher sein: Ausgerechnet während Selenskyjs Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Türkei trafen sich US-Außenminister Marco Rubio und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow zu einem viereinhalbstündigen Gespräch in Riad. Die geplante Saudi-Arabien-Visite Selenskyjs platzte daraufhin spektakulär. Der ukrainische Präsident, sichtlich verstimmt, verschob seinen Besuch kurzerhand auf März – ein diplomatischer Affront, der die wachsenden Spannungen zwischen Washington und Kiew offenbart.
Die russische Seite, vertreten durch Lawrow, nutzte die Gelegenheit für einen verbalen Seitenhieb gegen die Ukraine: “Wenn ihr Ziel darin besteht, einen trügerischen Waffenstillstand zu erwirken, während sie heimlich den weiteren Krieg vorbereiten – ihrer Gewohnheit und Natur entsprechend – warum sollte man sie dann überhaupt einladen?” Eine Aussage, die in Kiew für zusätzlichen Unmut sorgen dürfte.
Besonders brisant ist die von Rubio nach dem Treffen verkündete Vereinbarung über Wahlen in der Ukraine. Ein Vorschlag, der Selenskyj in eine prekäre Lage bringt, zumal er erst kürzlich argumentierte, das Kriegsrecht verhindere Wahlen. Putin hingegen macht genau dies zur Bedingung für weitere Verhandlungen und bezeichnet Selenskyj ohne Wahlen als “illegitim”.
Trump selbst verteidigte seine Initiative bei einer Pressekonferenz in Mar-a-Lago mit deutlichen Worten: “Ich will Frieden sehen. Wissen Sie, warum? Weil ich nicht will, dass noch mehr Menschen sterben.” Gleichzeitig stellte er die unbequeme Frage nach dem Verbleib der bisherigen US-Hilfen: “Wir haben etwa 350 Milliarden Dollar gegeben… wo ist das ganze Geld? Ich sehe keine Abrechnung!”
Zur aktuellen Situation in der Ukraine äußerte sich Trump mit charakteristischer Direktheit: “Das Land ist in Trümmern… es sieht aus wie eine massive Abbruchstelle.” Auf die Frage nach dem möglichen Verrat an der Ukraine konterte er: “Ich höre, sie sind verärgert, keinen Platz am Tisch zu haben. Nun, sie hatten drei Jahre lang einen Platz.”
Bemerkenswert ist auch Trumps Einblick in seine früheren Gespräche mit Putin: “Die Ukraine war sein Augapfel… Ich sagte ihm immer ‘gehen Sie nicht rein’ – und er verstand das vollkommen.” Trump betonte, dass der Konflikt unter Biden eskalierte und warnte: “Es könnte in einem dritten Weltkrieg enden.”
Den bisherigen Berichten zufolge sollen sich Russen und Amerikaner in Saudi-Arabien auf einen dreistufigen Friedensplan geeinigt haben. Zuerst soll ein Waffenstillstand durchgesetzt werden, daraufhin soll es Wahlen geben und dann will man mit der neuen Regierung ein endgültiges Friedensabkommen unterzeichnen.
Die europäischen Verbündeten, die ebenfalls von den Gesprächen ausgeschlossen wurden, bleiben auffällig still. Trump kritisierte deren bisherigen Beitrag als “nur einen kleinen Prozentsatz” der US-Hilfen – obwohl Europa von dem Konflikt direkter betroffen sei. Diese Entwicklungen markieren einen deutlichen Wandel in der US-Außenpolitik: Weg von der bedingungslosen Ukraine-Unterstützung der Biden-Ära, hin zu direkten Verhandlungen mit Moskau.
Trumps Ukraine-Schachzug: Selenskyj vor vollendete Tatsachen gestellt