10. März 2025

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Italienischer Energieminister: Atomenergie „könnte Stromrechnungen um 40 Prozent senke“

 

Der italienische Umwelt- und Energieminister Gilberto Pichetto Fratin hat erklärt, dass Atomenergie zu einer starken Senkung der Stromrechnungen für Italiener führen könnte: um bis zu 40 Prozent. Damit könnte man die teuren und umwelt- und gesundheitsschädlicheren Quellen der Wind- und Solaranlagen ersetzen.

Italien ist auf dem besten Weg, bis 2030 die Kernenergie wieder einzuführen, was eine bedeutende Wende in der nationalen Energiepolitik darstellt. Umwelt- und Energiesicherheitsminister Gilberto Pichetto Fratin bekräftigte das Engagement der Regierung und erklärte: „Ich bin überzeugt, dass wir bis 2030 in Italien Atomkraft haben werden.“

Der italienische Ministerrat hat vorigen Freitag einen Plan zur Wiederbelebung der Kernenergie gebilligt und damit die durch Referenden in den Jahren 1987 und 2011 gefestigte Anti-Atomkraft-Haltung rückgängig gemacht.

Pichetto Fratin betonte, dass diese Initiative eine klare Abkehr von früheren Atomprogrammen darstellt. „Wir befassen uns mit Kernfusion und Kernspaltung der neuen Generation mit völlig anderen Instrumenten als bei den großen Kernkraftwerken der Vergangenheit“, erklärte er.

„Die Forscher sagen voraus, dass diese Strategie die Energiekosten um 30 bis 40 Prozent senken könnte“, sagte er.

Fratin betonte, dass die Vermeidung von Unfällen von größter Bedeutung sei.

„Sicherheit ist eine grundlegende Tatsache … es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die durchgeführt werden müssen„, sagte er.

„Einerseits die Genehmigung des Gesetzes als Rahmengesetz und andererseits die Umsetzung einer Reihe von Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit: Festlegung der technischen Spezifikationen der Anlagen, Einrichtung von Zertifizierungsverfahren, Schaffung einer Zertifizierungs- und Aufsichtsbehörde – es gibt zahlreiche Maßnahmen, die speziell auf die Gewährleistung der Sicherheit abzielen“, so der Minister.

Er sei jedoch offen für andere Möglichkeiten. „Wenn andere, billigere Technologien auftauchen, werden wir die Reaktoren nicht bauen“, sagte er.

Unter der Regierung von Georgia Meloni hat Italien daran gearbeitet, einen Rechtsrahmen für den Einsatz kleiner modularer Reaktoren (SMR) zu schaffen.

Das Land gehörte zu den wenigen Nationen der Welt, die 1990 vollständig auf die Kernenergie verzichtet haben, nachdem sie diese seit den 1960er Jahren genutzt hatten.

Die italienische Regierung hat kürzlich das sogenannte Gesetzesdekret verabschiedet – eine strategische Maßnahme zur Abfederung der Auswirkungen steigender Energiekosten auf italienische Unternehmen.

Mit diesem Dekret wurden Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen eingeführt und verhindert, dass die steigenden Energiekosten die Wettbewerbsfähigkeit des Landes weiter beeinträchtigen.

Gleichzeitig wurde ein Gesetz zur Förderung nachhaltiger Kernenergie verabschiedet, das einen Rechtsrahmen für die Einführung neuer Kerntechnologien schafft.

Mit diesem Gesetz hat Italien den Grundstein für moderne, sichere Kernkraftwerke gelegt und dabei fortschrittlichen Lösungen, die den höchsten Sicherheits- und Umweltverträglichkeitsstandards entsprechen, Vorrang eingeräumt.

Auch Belgien am Weg zur Nutzung von Kernenergie

Belgien ist nun Vollmitglied der Nuklearallianz, die europäische Länder zusammenbringt, die die Kernenergie fördern wollen, bestätigte der föderale Energieminister Mathieu Bihet.

Die Kernenergieallianz wurde im Februar 2023 auf Initiative Frankreichs gegründet, um die Kernenergie als Pfeiler der Energiewende auf europäischer Ebene zu fördern. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Bulgarien, Kroatien, die Tschechische Republik, Finnland, Frankreich, Ungarn, die Niederlande, Polen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien und Schweden.

Seit dem 18. Februar 2025 steht jedoch auch Belgien auf der Liste und hat damit seinen Status als bloßer Beobachter hinter sich gelassen. „Nach Jahrzehnten des Zögerns hat Belgien heute beschlossen, eine führende Rolle in der europäischen Kernenergie zu übernehmen“, sagte Bihet und sprach von einem ‚echten Paradigmenwechsel in der belgischen Energiepolitik‘.

Kernenergie ist sogar wesentlich schonender für Umwelt als Solaranlagen und vor allem als Windräder, die durch Infraschall und toxischen Abrieb von den Rotorblättern die weitere Umgebung kontaminieren und Pflanzen, Tiere und Menschen schädigen. Das Gift ist bereits in Meeres- und Wildtieren nachgewiesen worden.

Italienischer Energieminister: Atomenergie „könnte Stromrechnungen um 40 Prozent senke“