10. März 2025

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Russische Offensive in Kursk: Tausende ukrainische Soldaten fast völlig eingekesselt

 

Die riskante Invasion der ukrainischen Streitkräfte in die russische Region Kursk steht vor einem dramatischen Wendepunkt. Nach aktuellen Berichten droht tausenden ukrainischen Soldaten die vollständige Einkreisung durch russische Truppen – ein schwerer Rückschlag für Präsident Selenskyj, dessen August-Offensive nun zum Bumerang werden könnte.

Laut der ukrainischen Militärblogger-Plattform DeepStateMAP.live wurden die ukrainischen Streitkräfte in Kursk nahezu in zwei Teile gespalten. Etwa drei Viertel der Truppen sind fast vollständig umzingelt, mit nur noch einer schmalen Verbindung von weniger als 500 Metern Breite zwischen den beiden Truppenteilen.

Der Militäranalyst Pasi Paroinen von der Black Bird Group beschreibt die Lage gegenüber Reuters in düsteren Tönen: “Die Situation für die Ukraine in Kursk ist sehr schlecht. Es fehlt nicht mehr viel, bis die ukrainischen Streitkräfte entweder eingekesselt oder zum Rückzug gezwungen werden. Und ein Rückzug würde bedeuten, einen gefährlichen Spießrutenlauf zu absolvieren, bei dem die Truppen ständig von russischen Drohnen und Artillerie bedroht wären.”

Die ursprüngliche Strategie Kiews zielte darauf ab, durch die überraschende Offensive in russisches Territorium den stetigen russischen Vormarsch in der Ostukraine zu bremsen. Man hoffte, Moskau zu einer umfangreichen Umverteilung seiner Truppen zu zwingen. Zudem sollte die Kontrolle über russisches Gebiet als Verhandlungsmasse für künftige Friedensgespräche dienen – ein Kalkül, das nun zu scheitern droht.

Das russische Verteidigungsministerium vermeldete bereits Ende Februar die Rückeroberung von 64 Prozent des ursprünglich von der Ukraine besetzten Kursk-Gebiets. Die ukrainische Offensive, die Anfang August 2023 begann, hatte zunächst Dutzende Ortschaften und Hunderte Quadratkilometer unter Kontrolle gebracht.

Bemerkenswert ist der Einsatz nordkoreanischer Soldaten auf russischer Seite. Die New York Times berichtet, dass Russland dank der koordinierten Arbeit nordkoreanischer Truppen und russischer Drohneneinheiten kurz vor einem bedeutenden Sieg in Kursk steht. Ukrainische Soldaten berichten von einer überwältigenden Konzentration neuer, glasfasergesteuerter Drohnen, die durch ein ultradünnes Kabel statt über störanfällige Funksignale gesteuert werden.

“Es stimmt, wir können sie nicht aufhalten”, gesteht ein ukrainischer Kommandeur gegenüber der Times. “Sie fegen uns einfach hinweg, rücken in Gruppen von 50 Nordkoreanern vor, während wir nur sechs Mann auf unseren Positionen haben.” Die einzige Versorgungsstraße für die ukrainischen Truppen ist mittlerweile übersät mit zerstörten Fahrzeugen, während russische Drohnen und Artillerie die Nachschublinien systematisch unterbrechen.

Diese Entwicklung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Präsident Selenskyj unter zunehmendem Druck der USA steht, eine Verhandlungslösung für den Krieg zu finden. Der drohende Verlust des eroberten russischen Territoriums würde seine ohnehin geschwächte Verhandlungsposition weiter verschlechtern.

Die Lage der eingekesselten ukrainischen Soldaten wird von Stunde zu Stunde prekärer. Sollte es nicht gelingen, einen geordneten Rückzug durchzuführen, droht nicht nur der Verlust des eroberten Territoriums, sondern auch tausende weitere ukrainische Kriegsgefangene – ein strategischer Vorteil für Putin bei künftigen Verhandlungen. Für Selenskyj entwickelt sich die einst als kühner Schachzug gepriesene Kursk-Offensive zunehmend zum strategischen Albtraum, der die Aussichten auf einen für die Ukraine vorteilhaften Friedensschluss weiter verdüstert.

 

Russische Offensive in Kursk: Tausende ukrainische Soldaten fast völlig eingekesselt