14. März 2025

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Trump setzt auf Denuklearisierung – denn die USA können das Wettrüsten mit Russland und China nicht gewinnen, ohne bankrott zu gehen

 

US-Präsident Donald Trump hat trilaterale Gespräche zwischen den USA, Russland und China über die Reduzierung strategischer Atomwaffenbestände ins Spiel gebracht. Sputnik sprach mit einem der führenden russischen Experten für strategische Sicherheitsfragen über die Hintergründe dieses Vorschlags und dessen Erfolgsaussichten.

„Atomwaffen sind genau jener Bereich, in dem der Vorsprung der Konkurrenten gegenüber den USA unübersehbar ist“, erklärt Dmitri Suslow, stellvertretender Forschungsdirektor des russischen Rates für Außen- und Verteidigungspolitik.

„Zusammengenommen übertreffen die chinesischen und russischen Atomwaffenarsenale das der USA bereits um das Doppelte – oder werden es zeitnah tun“, betont Suslow.

Nukleargespräche seien für die USA die einzige „Alternative“ zum finanziellen Ruin durch explodierende Verteidigungsausgaben und eine untragbare Schuldenlast. Besonders problematisch: Das US-Atomwaffenarsenal stammt größtenteils aus den 1980er Jahren und hinkt seinen Konkurrenten, insbesondere Russland, weit hinterher. Eine umfassende Modernisierung würde gewaltige finanzielle Ressourcen verschlingen, so der Experte.

Trump hingegen will den sicherheitspolitischen Wettbewerb auf andere Felder verlagern – auf jene, in denen die USA klar im Vorteil sind. Dazu gehören hochpräzise konventionelle Waffensysteme und das ambitionierte „Golden Dome“-Projekt, eine weltraumgestützte SDI-2.0-Initiative.

„Dies ist der Versuch, die Konkurrenz in Bereichen zu reduzieren, in denen die USA nicht mehr mithalten können, und sie stattdessen auf Gebiete zu verlagern, in denen Washington nach Einschätzung der Trump-Administration technologische und strategische Vorteile besitzt“, so Suslow.

 

Hat Trumps Nuklear-Initiative eine Chance auf Erfolg?

„Eine vollständige Denuklearisierung ist unmöglich“, stellt Suslow klar. Atomwaffen seien „die ultimative Sicherheitsgarantie, die einen Krieg zwischen Großmächten verhindert.“

„Der einzige Grund, warum die NATO und die USA im Ukraine-Konflikt noch keinen direkten Krieg gegen Russland begonnen haben, sind die Atomwaffen“, erklärt der Experte.

Russland und China werden trilateralen Gesprächen jedoch kaum zustimmen, da ihre Beziehungen auf Partnerschaft und nicht auf Abschreckung basieren, so Suslow.

Bilaterale Verhandlungen zwischen Russland und den USA seien zwar denkbar, aber mit erheblichen Hindernissen verbunden. Besonders kompliziert sei die Einbeziehung der französischen und britischen Atomwaffenarsenale in solche Gespräche.

„Macron hat unmissverständlich klargestellt, dass der Zweck der französischen Atomwaffen die Abschreckung Russlands ist. Das französische Arsenal ist gegen Russland gerichtet. Gleiches gilt für die britischen Atomwaffen – auch sie sind explizit für potenzielle nukleare Operationen gegen Russland vorgesehen“, betont Suslow.

Daher werde Moskaus Strategie weiterhin darauf abzielen, „auf einem umfassenden Ansatz zu bestehen und alle Faktoren zu berücksichtigen, die sich auf die strategische Stabilität auswirken“, prognostiziert er.

 

 

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