25. April 2025

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Milliardengrab Wasserstoff als Energieträger – immer mehr Firmen geben auf

 

Die EU will die Erdgas-Verteilnetze durch solche für Wasserstoff ersetzen. Deutschland betreibt ein kolonialistisches Projekt in Nambia mit Solar- und Windanlagen im Wüsten-Naturschutzgebiet. Aber immer mehr Firmen werfen das Handtuch.

Es besteht allerdings zu wenig Interesse an Wasserstoff als Energieträger. Kürzlich zeigten Untersuchungen der in Großbritannien ansässigen Westwood Global Energy Group, einem führenden Unternehmen im Bereich der Energiemarktanalyse, dass weniger als ein Fünftel der Wasserstoff-Pipeline der EU bis 2030 online sein würde, wenn keine dringenden Änderungen vorgenommen werden. Also werden es noch erheblich weniger sein.

Laut der Gas-Verordnung der EU vom Mai 2024 sollen die Leitungen für Erdgas beseitigt und teils durch Wasserstoff ersetzt werden. Die Sache ist allerdings extrem kostspielig und technisch mehr als aufwändig. Das Wasserstoffmolekül H2 ist extrem flüchtig, brennbar und explosiv sowie zerstörerisch für Leitungen selbst aus Stahl.

Die phantasievollen Träume von grünem Wasserstoff als Antrieb der Zukunft sind der Realität begegnet. Die Kosten für die Produktion dieses vielbeschworenen Kraftstoffs werden laut einem Bericht von Bloomberg über Jahrzehnte hinweg unerschwinglich hoch bleiben, was die Hoffnungen auf eine rasche Einführung in allen Branchen zunichte macht.

Dieser Realität stellt nun auch der österreichische Ölkonzern OMV und schließt sämtliche von ihm betriebenen öffentlichen Wasserstofftankstellen in Österreich, darunter. Die Nachfrage sei zu gering, die Kosten für Betreiber sowie Endkundinnen seien zu hoch.

Wasserstoff produziert die OMV aber weiterhin, allerdings nur mehr für die Industrie was natürlich Sinn macht. In diesem Zusammenhang baut das Unternehmen derzeit seine erste Elektrolyseanlage. Die jährliche Produktion soll bis zu 1.500 Tonnen Wasserstoff erreichen. Man behauptet damit bis zu 15.000 Tonnen CO2-Emissionen einzusparen. Eingesetzt wird der grüne Wasserstoff zur Hydrierung von biobasierten und fossilen Kraftstoffen, um grauen Wasserstoff in der Raffinerie zu substituieren.

„Dieses Projekt ist ein Meilenstein für die österreichische industriepolitische Beteiligung zum Green Deal der EU….Unserem Beitritt zur „European Clean Hydrogen Alliance“ lassen wir nun Taten folgen, unterstützen den Elektrolyseanlage-Bau mit grüner Finanzierung und leisten so gemeinsam mit der OMV wichtige Beiträge zu den SDGs der Vereinten Nationen“, so Bernd Fislage, Vorstandsvorsitzender der Kommunalkredit Austria AG.

Das Projekt wird durch den Klima- und Energiefonds unterstützt und ist Teil der WIVA P&G – Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas.

Damit gibt die OMV zweierlei zu erkennen:

  1. Es handelt sich um ein politisches Projekt um die Eurokraten und Lobbyisten zu befriedigen.

  2. Man ist weit davon entfernt die Sache kostendeckend betreiben zu können, die wahrscheinlich heftigen Verluste werden über staatliche Förderungen auf die Steuerzahler überwälzt.

Für Namibia hat das deutsche Wirtschaftsministerium des Grünen Habeck ein vollkommen irres Riesenprojekt zur Produktion von grünen Wasserstoff mit Hilfe 40 Quadrakilometern Solarpaneelen und Hunderten Windrädern in ein Umweltschutzgebiet in der Wüste Namib geplant. Als kleinen Bonus kann man zwecks Ausbau des Hafens in Lüderitz dann auch gleich die Gedenkstätte für das KZ und den Völkermord an Namas und Herreros auf Shark Island beseitigen.

Die neugewählte Präsidentin Namibias Netumbo Nandi-Ndaitwah hat Regierungsbeamte Berichten zufolge gebeten, die Realisierbarkeit des namibischen Programms für grünen Wasserstoff zu prüfen. Gleichzeitig gibt es Spekulationen, dass sie sich eher dem „bewährten“ Ölsektor zuwenden wird.

Selbst mit geringen Kenntnissen der Ingenieurwissenschaft kann man mühelos vorrechnen, dass „grüner“ Wasserstoff für Deutschland aus der 10.000 km entfernten Wüste Namib sowohl eine negative Energiebilanz als auch tiefrote Zahlen in jeder Gewinn- und Verlustrechnung verursachen würde.