Die Trauerkultur ändert sich. Eine Bestatterin in Rostock hat sich auf außergewöhnliche Bestattungsformen spezialisiert.
Peter Antoff rollen die Tränen über das Gesicht, als er seine Karin in den Garten pflanzt. Die Asche seiner Frau war zuvor ein halbes Jahr lang in den Niederlanden deponiert, wurde dort mit Humus vermengt und hat eine Magnolie zum Anwachsen gebracht. Für den 83-jährigen Rostocker Witwer eine Erleichterung: Er hat jetzt einen täglichen Erinnerungsort direkt vor der Tür.
Beschwerliche Wege zum Friedhof hätte der ehemalige Werftarbeiter nicht mehr auf sich nehmen können. Auf die Idee kam die Familie durch den Besuch der Bestatterin Christine Schombach. Die 35-Jährige hat sich auf außergewöhnliche Bestattungsformen spezialisiert. Nicht alles ist möglich, so darf die Urne laut Schombach in Deutschland nicht geöffnet werden.
Deswegen ist der Rostockerin die Idee mit den Niederlanden gekommen. Dort ist die Öffnung erlaubt. Neben den Lebensbäumen aus der Asche der Verstorbenen hat die Bestatterin noch weitere Bestattungsmethoden im Angebot: eine Seelenpyramide, den Druckdiamanten oder eine Trauerfeier am Krematoriums-Ofen, bei der die verstorbene Person verbrannt wird. Die Bestatterin organisiert alles, was möglich ist.
„Unsere Trauerkultur ändert sich. Obwohl wir durch das strikte Bestattungsrecht sehr eingeschränkt sind, sind viele verschiedene Gedenkformen auf dem Markt.“ „Die Nordreportage“ stellt sie vor.
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