Auch die Bilderberg-Gruppe rüstet sich für die Zeit von Trump als Präsidenten und installiert einen neuen Chef. Jens Stoltenberg kommt direkt von der NATO.
Wenn Politiker das Bilderberger-Treffen besuchen, gibt man Parlament und Öffentlichkeit keine Auskunft. Es würde sich um ein „privates Treffen“ handeln, erklärt man dann. So etwa 2023 als Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg seinen Besuch bestätigt hatte – besonders brisant für ein neutrales Land, denn die Bilderberg-Gruppe ist viel, aber sicher nicht „neutral“. Das zeigt auch die Ernennung des neuen Chefs.
Ex-NATO-Chef Jens Stoltenberg, bis vor kurzem noch oberster NATO-Kriegsherr, soll nun die Bilderberg-Gruppe übernehmen. Er hatte 2002 an seinem ersten Bilderberg-Treffen teilgenommen, weiß Daily Mail zu berichten. 2002 wusste die Öffentlichkeit noch kaum vom exklusiven Treffen Bescheid – man dementierte sogar die Existenz der Gruppe überhaupt.
Es ist der Verdienst investigativer und störender Journalisten, dass man mittlerweile Personalfragen und Einladungslisten veröffentlicht. Wer weiß: Vermutlich wurde auch die Ernennung von Stoltenberg zum NATO-Chef im Jahr 2014 von der Bilderberg-Gruppe abgesegnet. Ausschließlich zu Kaffee und Kuchen trifft man sich jedenfalls nicht.
Denn soll Stoltenberg wegen „seiner Expertise in transatlantischer Strategie“ den Chefposten übernehmen. Das steht im Zusammenhang mit Trumps Ernennung zum Präsidenten, da er bekanntlich eine andere Rolle der EU-NATO-Staaten einfordert. EU-Europa soll mehr für die NATO ausgeben, jedoch hat noch kein EU-Politiker verlangt, dass die Amerikaner dann auch eine Gebühr für ihre Stützpunkte in EU-Europa zahlen könnten.
Der Artikel der Daily Mail weiß noch einiges mehr. Es scheint immer mehr daraufhin zu deuten, dass die Rolle der EU unter Trump sich ändern wird. In welche Richtung, wird sich zeigen. Viele befürchten, dass die neue „EU-Sicherheitsarchitektur“ eher mehr als weniger Krieg bedeutet. Die Ernennung von Stoltenberg lässt das ebenfalls vermuten.
Daily Mail:
Stoltenberg warnte letzten Monat, dass Trumps „Wahlkampfrhetorik berechtigte Bedenken hinsichtlich seines Engagements für die europäische Sicherheit aufgeworfen hat“.
Aber der neue Bilderberg-Chef kann sich darauf verlassen, dass er, falls die Dinge brenzlig werden, mit Thiel, einem der größten Unterstützer des designierten Präsidenten, einen direkten Draht zu Trump hat.
Ein weiteres namhaftes Mitglied des Bilderberg-Lenkungsausschusses ist Nadia Schadlow, eine leitende Mitarbeiterin des Hudson Institute, einer Denkfabrik in Washington.
Im Oktober schrieb Schadlow einen Artikel mit dem Titel „Europa sollte eine mögliche Rückkehr von Trump nicht als Bedrohung ansehen“.
Darin ging sie darauf ein, dass Trump die europäischen NATO-Mitgliedsländer häufig angreift, weil sie nicht genug Geld für die Landesverteidigung bereitstellen, und sagte, Europa solle versuchen, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Anstatt ihn als Zerstörer einer alten Ordnung darzustellen, sollte Europa darüber nachdenken, wie die störende Natur von Herrn Trump dazu beitragen könnte, Europa für eine bessere Zukunft zu positionieren“, schrieb sie.
Stoltenberg könnte versuchen, die Medien zu nutzen, um die Strategie der Bilderberg-Gruppe zu ändern. Die Geheimgesellschaft neigt dazu, jeglichen Kontakt mit der Presse zu vermeiden und die Details ihrer Treffen geheim zu halten.