Wissen Sie, wie viele natürliche Ressourcen es braucht, um die „globale Energiewende“ durchzuführen? Eine aktuelle Untersuchung listet das Ganze auf – und die Zahlen sind mehr als ernüchternd. Es gibt gar nicht genügend Rohstoffe, um die Transition so durchzuführen, wie man es von politischer (globalistischer) Seite gerne hätte.
In der oft erhitzten Debatte um die globale Energiewende fehlte bisher eines: eine nüchterne Bestandsaufnahme der physikalischen Realitäten. Das Bulletin 416 der Geologischen Forschungsanstalt Finnlands liefert nun genau das – und die Ergebnisse sind, gelinde gesagt, verstörend. Der Wissenschaftler Simon P. Michaux hat sich in zwei umfassenden Studien der Mammutaufgabe gestellt, den tatsächlichen Ressourcenbedarf für eine vollständige Ablösung fossiler Energieträger zu berechnen. Seine Analyse beginnt dort, wo andere aufhören: bei den harten Fakten.
Die Dimensionen sind gigantisch: Um das bestehende Industriesystem ohne fossile Brennstoffe am Laufen zu halten, bräuchte es zusätzliche 48.939,8 Terawattstunden (TWh) nicht-fossile Stromerzeugung – jährlich. Zum Vergleich: Die aktuelle nicht-fossile Stromerzeugung liegt bei 9.528,7 TWh. Das bedeutet laut Michaux konkret den Bau von 796.709 neuen Kraftwerken. Besonders interessant wird es bei den Windkraftanlagen: 1,3 Millionen neue Turbinen wären erforderlich, davon 910.000 an Land und mehr als 390.000 auf See – jede einzelne mit einer Leistung von 6,6 Megawatt. Die schiere Masse an benötigten Rohstoffen für diese Anlagen sprengt jedoch jeden Rahmen:
- Die weltweiten Reserven an Kupfer, Lithium, Nickel, Kobalt, Graphit und Vanadium reichen bei weitem nicht aus
- Selbst wenn man die gesamte Metallproduktion der letzten 34 Jahre (1990-2023) zusammennimmt, käme man nicht auf die benötigten Mengen
- Die Hoffnung auf Recycling als Lösung erweist sich als Trugschluss: Was nie gefördert wurde, kann nicht recycelt werden
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Besonders kritisch ist die Frage der Energiespeicherung. Michaux untersuchte vier Szenarien für Pufferspeicher: 6 Stunden, 48 Stunden, 28 Tage und 12 Wochen. Das ernüchternde Fazit: Die für diese Speichersysteme benötigten Batteriekapazitäten sind mit der Lithium-Ionen-Technologie schlicht nicht realisierbar – es fehlen die Rohstoffe.
Die Studie räumt auch mit einem weiteren Mythos auf: dem vermeintlich grenzenlosen Potenzial unterseeischer Rohstoffvorkommen. Selbst wenn man diese erschließen würde – was ökologisch höchst bedenklich wäre – würden die verfügbaren Mengen nicht ausreichen. Besonders alarmierend ist die Situation bei Kupfer und Nickel. Beide Metalle sind für die moderne Wirtschaft unverzichtbar, und es gibt für sie keine praktikablen Ersatzstoffe. Der prognostizierte Mangel könnte damit nicht nur die Energiewende, sondern auch bestehende Industriezweige gefährden. Die Schlussfolgerungen der Studie sind so unbequem wie unausweichlich:
- Wind- und Solarenergie können in der benötigten Größenordnung nicht die Hauptenergieträger der Zukunft sein
- Die aktuelle Batterietechnologie ist für die erforderlichen Speicherkapazitäten ungeeignet
- Es braucht völlig neue Technologien zur Stromerzeugung mit deutlich geringerem Ressourcenbedarf
Die Studie stellt klar: Die bisherigen Planungen basieren auf Wunschdenken statt auf physikalischen Realitäten. Für politische Entscheidungsträger sollte dieser Bericht ein Weckruf sein. Statt weiter einer technologisch nicht realisierbaren Vision nachzujagen, wäre es an der Zeit, die Energiewende neu zu denken – diesmal auf Basis der verfügbaren Ressourcen und nicht politischer Wunschvorstellungen. Die Ironie der Geschichte: Ausgerechnet der Mangel an Rohstoffen könnte der größte Showstopper für die „grüne Revolution“ werden. Manchmal steckt der Teufel eben nicht im Detail, sondern in der schieren Masse.
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