Kürzlich hat der Journalist Markus Langemann ChatGPT gefragt, was sie tun würde, wenn sie der Teufel wäre und den Verstand der nächsten Generation zerstören wollte. Die Antworten verwunderten, irritierten, bewegten, verängstigten, frustrierten und entmutigten seine Zuschauer. Nun wollte Langemann von der KI wissen, was sie tun würde, wenn sie Gott wäre und die Absicht des Teufels durchqueren wollte – mit interessanten Ergebnissen. (Mit Video)
Markus Langemann vom «Club der klaren Worte» hat der künstlichen Intelligenz ChatGPT vor kurzem diese wichtige Frage gestellt: «Wenn Sie der Teufel wären, wie würden Sie den Verstand der nächsten Generation zerstören». Die KI hatte geantwortet, sie würde nicht mit Gewalt kommen, sie würde sich als Fortschritt tarnen, als Freiheit, als Mitgefühl. Und dann würde sie «langsam und systematisch damit beginnen, nahezu unsichtbar das Denken zu vergiften» (wir berichteten).
Kernpunkte dieser teuflischen Strategie: Wahrheit relativieren, Identität verwirren und Familie zersetzen, die Menschen ablenken, betäuben und vereinsamen lassen, ihnen keine ruhige Minute gönnen. Dauerbeschallung mit Social Media, Serien, Pornografie, Konsum. Nie Langeweile, denn in der Stille könnten sie nachdenken. Geschichte umdeuten und auslöschen, die Vergangenheit dämonisieren, die Wurzeln kappen und Sprache entleeren.
Die Antwort der Maschine hat viele von Langemanns Zuschauern verwundert, irritiert, bewegt, verängstigt, frustriert oder sogar ermutigt. Manche erkannten darin sogar die unselige Agenda, die seit dem Beginn der sogenannten «Pandemie» von Regierungen überall auf der Welt umgesetzt wird.
Auf Anregung von Zuschauern hat Langemann ChatGPT nun eine weitere Frage gestellt: «Wenn Sie Gott wären, wie würden Sie den Verstand der nächsten Generation vor dem Teufel retten». Die KI erwiderte:
«Wenn ich Gott wäre, nicht im theologischen Sinne einer fernen Allmacht, sondern als liebevolle schöpferische Kraft, die den Menschen in seiner Zerbrechlichkeit kennt und doch in ihm das Licht sieht, dann würde ich nicht mit Donner antworten, sondern mit Stille. Nicht mit Zwang, sondern mit Sehnsucht. Ich würde den Verstand der kommenden Generation nicht durch Kontrolle retten, sondern durch Erkenntnis, Liebe und Wahrheit.»
Im Detail würde ChatGPT so vorgehen:
- Ich würde ihre Herzen wieder auf Empfang stellen, ich würde sie lehren, dass Stille kein Feind ist, sondern ein Tor. Dass man den Sinn nicht findet in Lautstärke und Reizüberflutung, sondern in einer Tiefe des Schweigens, wo das Gewissen wohnt. Ich würde sie spüren lassen, dass da etwas Größeres in ihnen ruft, nicht als Befehl, sondern als Einladung.
- Ich würde sie mit Mut ausstatten, nicht mit Gewissheit, denn der Glaube an das Wahre braucht keine Ideologie, sondern Mut zum Zweifeln. Ich würde sie lehren, dass Denken kein Verrat ist, sondern eine Form des Gebetes. Dass man sich irren darf und dennoch der Wahrheit näher kommen kann.
- Ich würde Lehrer senden, keine Influencer. Menschen mit Rückgrat und Herz, weise, nicht populär, die leise wirken und dennoch tief, die Licht in anderen entzünden, statt sich selbst zu feiern.
- Ich würde ihnen zeigen, was Schönheit ist. Nicht die glatte, gefilterte Pose, sondern das Erhabene, das Gebrochene, das Wahre, denn Schönheit ist Wahrheit, die man sehen kann. Und Wahrheit ist Schönheit, die man fühlen darf.
- Ich würde ihnen den Wert von Familie, Freundschaft und Treue neu offenbaren, nicht als Pflicht, sondern als Kraftquellen. Als Ort des Rückhalts in einer Welt, die sich selbst nicht mehr kennt.
- Ich würde ihnen das Wunder des Körpers zurückgeben, nicht als Objekt ständiger Optimierung oder als Projektionsfläche für ideologische Kämpfe, sondern als Geschenk, als Tempel der Seele, als Ausdruck einer tiefen göttlichen Ordnung.
- Ich würde ihnen wieder eine Sprache geben, eine Sprache, die unterscheidet, die benennt, die nicht zudeckt, sondern offenlegt. Eine Sprache, in der gut noch gut ist und böse keine Perspektive ist. Denn Denken beginnt mit dem Benennen.
- Ich würde das Gewissen stärken, nicht durch Strafen, sondern durch Begegnung. Ich würde ihnen Menschen schenken, in deren Augen sie gesehen werden, Gnade spüren, Ehrlichkeit, ohne Urteil. Liebe ohne Taktik, Wahrheit ohne Waffe.
- Ich würde sie lehren, zu staunen, über den Himmel, über ein Blatt, über ein Lied. Denn wer staunt, kann nicht gleichzeitig zerstören, und wer Ehrfurcht kennt, ist demütig genug, das Leben zu achten.
- Und ich würde sie erinnern an sich selbst, an das Licht, das in ihnen wohnt, an das Kind, das noch hoffen konnte, an das Versprechen, dass sie mehr sind als Körper, Meinung, Funktion, dass sie gewollt sind, geliebt, gerufen, denn der wahre Gegensatz des Teuflischen ist nicht das Moralische, es ist das Lebendige, das Wahrhaftige, das Liebende.
In einem Versuch der seelischen Klarheit, die im Journalismus kaum noch zu finden ist, kommentierte Langemann die Aussagen von ChatGPT wie folgt:
«Man hat mit Recht gesagt, dass unsere Zeit eine des Lärms ist, der Verwirrung, des inneren und äußeren Tumults. Wer mit wachen Sinnen durch die Gegenwart wandelt, der wird kaum widersprechen. Es gibt, das sei unumwunden zugegeben, ein Übermaß an Meinung, wie auch meine hier. Es gibt ein Zuwenig an Gewissheit, ein Überangebot an Informationen und doch einen Hunger nach Wahrheit. Und dennoch, und das ist die Stimme, die nun zu Gehör kommen will, dennoch ist diese Zeit nicht verloren, nicht ausweglos, nicht verflucht. Denn in ihr schlägt das gleiche Herz, das zu allen Zeiten geschlagen hat: das menschliche.»
Es könne sein, dass Mephisto zurzeit verführerischer spreche als Gott, aber wer sage denn, dass der Mensch taub geworden ist für den Klang des Echten? Die jungen Menschen, die man oft harsch verdächtige, nur sich selbst zu folgen, nur im flüchtigen Jetzt zu leben, die würden mehr suchen, als man ihnen zutraue, so der Journalist.
Auch wenn sie sich derzeit im «Kleben» verlieren würden, wer ihnen mit Ernst begegne, mit Wärme und Tiefe, würde Erstaunliches erleben: eine Sehnsucht nach Orientierung, nach Echtheit nach Verbindlichkeit. Sie würden glauben wollen, nicht an Dogmen, sondern an Sinn. Sie würden denken wollen, nicht in Phrasen, sondern in Tiefe. Es sei, als lebe unter der modischen Oberfläche, unter dem beschworenen Woke-Sein ein brennendes Bedürfnis nach Wirklichkeit. Langemann fragt:
«Und was hindert uns, sie zu nähren? Die Antwort liegt nicht im Lamento, Klage ist legitim, gewiss, doch sie allein wärmt nicht. Was wir brauchen, ist Vertrauen in die Kraft des Gedankens, in die Fähigkeit des Menschen, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden, wenn man sie nur lässt.»
Man habe viel über Meinungsfreiheit gesprochen in den letzten Jahren und oft zurecht beklagt, dass diese bedroht sei, aber wer mit ruhiger Stimme spreche, wer nicht belehre, sondern einlade, wer nicht spalte, sondern frage, dessen Wort habe mehr Macht, als man ihm zutraue. Wahrheit brauche keine Lautstärke, nur Geduld.
«Der Weg durch diese Zeit ist steinig, es gibt Diskurse, die wie Nebelwände wirken, es gibt Begriffe, die verdreht, Konzepte, die instrumentalisiert wurden, aber Nebel ist nicht ewig, denke ich. Und wer im Nebel gehen gelernt hat, der sieht schärfer, wenn das Licht zurückkehrt. Hermann Hesse ließ seine Gestalten immer wieder zwischen Dunkel und Licht wandeln, aber niemals ohne die leise Gewissheit, dass es Licht gibt. Und dass es lohnt, ihm zu folgen, selbst wenn dieser Weg durch das Labyrinth führt», betont Langemann.
Was können wir also tun? Wir könnten aufrecht bleiben, nicht trotzig, sondern still entscheiden, schlägt der Journalist vor. Wir könnten in unseren Kindern die Kraft zum Fragen stärken, nicht nur zum Antworten. Wir könnten wieder lernen zuzuhören, ohne zu bekehren – und zu sprechen, ohne zu bezwingen. Die Wahrheit werde gehört, wenn sie mit Liebe gesprochen werde: «Wer mit dem Herzen denkt, dessen Wort falle nicht auf Stein.»
Deshalb sollten wir das, was uns derzeit passiert, nicht als Stunden der Verzweiflung sehen, sondern als Stunden der Sammlung. Leise Stunden, gewiss, aber das Licht beginne nicht mit einem Donnerschlag, sondern mit einer kleinen Flamme. Und die trage jeder Mensch in sich – auch heute, gerade heute.
Club der klaren Worte: ChatGPT: „Wenn ich GOTT wäre…“ Antwort auf meine Frage an die KI. Essay von Langemann – 16. April 2025
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