In der deutschen Industrielandschaft herrscht Katerstimmung. Der Grund: Während unsere Politiker gebetsmühlenartig den Ukraine-Krieg als Sündenbock für explodierende Strompreise präsentieren, zeichnet sich ein ganz anderes Bild ab – eines, das die ideologiegetriebene Energiepolitik der letzten Jahre in all ihrer Pracht entlarvt.
Lassen Sie die nackten Zahlen sprechen, die sich uns zeigen: Der Industriestrompreis-Index der Bundesnetzagentur steht heute bei 167,93 Punkten – fast eine Verdopplung gegenüber den 88,62 Punkten vom Januar 2022. Und das, wohlgemerkt, nach dem vielgepriesenen “Rückgang” von den schwindelerregenden 724 Punkten im Krisenjahr 2022.
Die Wahrheit ist: Schon lange vor Putins Einmarsch in die Ukraine hatte die deutsche Industrie mit steigenden Stromkosten zu kämpfen. Der Index kroch bereits 2018 von bescheidenen 75,81 Punkten stetig nach oben – parallel zum stolz verkündeten Atomausstieg. Ein zeitlicher Zusammenhang, der natürlich rein zufällig ist. Genauso zufällig wie die Tatsache, dass ausgerechnet jene Länder, die weiterhin auf Kernkraft setzen, ihrer Industrie deutlich günstigere Strompreise anbieten können.
Während in Berlin die Sektkorken knallen, weil die Preise von astronomisch auf “nur noch” untragbar gesunken sind, packen deutsche Unternehmen ihre Koffer. Sie wandern ab in Länder, wo Energiepolitik noch nicht zum ideologischen Experimentierfeld verkommen ist. Die Folgen dieser Entwicklung sind so vorhersehbar wie das Amen in der Kirche: Arbeitsplatzabbau, schwindende Innovationskraft und eine zunehmend ausgehöhlte Industriebasis.
Das Märchen vom kriegsbedingten Preisschock mag zwar politisch bequem sein, hat aber mit der Realität etwa so viel zu tun wie ein Windrad mit verlässlicher Energieversorgung. Die Wahrheit ist: Deutschland hat sich mit seinem energiepolitischen Sonderweg selbst ein Bein gestellt. Ein Bein, das nun unter der Last von Umlagen, Steuern und politischen Fehlentscheidungen zu brechen droht.
Die Bundesnetzagentur führt dabei akribisch Buch über die Preistreiber: Neben den reinen Beschaffungskosten schlagen Umlagen, Steuern, Netzentgelte und diverse andere Abgaben zu Buche. Ein bürokratisches Meisterwerk, das selbst Franz Kafka vor Neid erblassen lassen würde.
Was bleibt, ist die ernüchternde Erkenntnis: Deutschland hat sich mit seinem überstürzten Atomausstieg und der kopflosen Energiewende in eine Sackgasse manövriert. Während andere Länder pragmatisch handeln, verlieren wir uns in ideologischen Debatten und zahlen dafür einen Preis, der weit über die reinen Stromkosten hinausgeht.
Die Lösung? Sie liegt nicht in weiteren Subventionen oder temporären Entlastungspaketen. Was wir brauchen, ist ein radikales Umdenken in der Energiepolitik. Eine Politik, die sich nicht an Wunschdenken orientiert, sondern an den harten Realitäten des globalen Wettbewerbs. Aber dafür bräuchte es Politiker mit Weitblick und Mut zur Wahrheit – eine Spezies, die in Berlin mittlerweile seltener geworden ist als ein störungsfreier Tag im deutschen Stromnetz.
Energiewende-Desaster: Deutsche Industrie zahlt die Ampel-Zeche