16. April 2025

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Flughäfen werden Speerspitze des digitalen Überwachungsstaates

 

Der Boarding Pass war einmal. Bald wird man, wenn man fliegen will, sich einer vollständigen biometrischen Gesichtserkennung unterziehen müssen. Künftig fliegt man mit „digitalem Reiseausweis“, ohne digitaler ID wird man ausgeschlossen werden.

Auf zum großen technologischen Sprung: Die neue „Fortschritt“ wird den Reisenden zweifellos als große Erleichterung und Vereinfachung verkauft werden. Immerhin kommt es direkt von der Luftfahrtbehörde der Vereinten Nationen. Umgestellt soll in den nächsten drei Jahren werden, statt Boardkarte gibt es dann den „digitalen Reiseausweis“.

Das traditionelle Boarding-Verfahren wird durch Gesichtserkennungstechnologie ersetzt werden. Und: Die Passagiere müssen dafür einen auf ihrem Smartphone gespeicherten digitalen Reisepass verwenden. Das bedeutet schlicht: Wer in ein paar Jahren noch fliegen will, der wird eine digitale ID brauchen. Wer sich der Digitalisierung seiner ID verweigert, der verzichtet – freiwillig – auf Flugreisen. Die Propaganda läuft schon. So heißt es in britischen Medien, dass man dadurch ganze „ohne notwendige Dokumente“ reisen können.

Das ist natürlich gelogen. Denn die Dokumente braucht es trotzdem. Nur eben in digitalisierter Form, die zudem verknüpft mit Gesundheits-, Finanz- und anderen Ausweisdaten sind. Der digitale Reisepass kann somit gleich weitergeben, ob man die notwendigen Impfungen für die Reise erhalten hat. Großartige Erleichterung, oder?

Unschuldig heißt es bei GB News:

Das neue System würde es den Reisenden ermöglichen, Passinformationen auf ihre Geräte hochzuladen, so dass sie während der gesamten Reise keine physischen Dokumente oder Bordkarten mehr vorlegen müssten.

Die Änderungen bedeuten einen dramatischen Wandel in der Art und Weise, wie sich Reisende durch die Flughäfen bewegen, und könnten die Reiseerfahrung vereinfachen.

Im Rahmen des neuen Systems werden die Fluggäste bei der Buchung eines Fluges einen „Reisepass“ auf ihr Handy herunterladen. Dieser Pass wird automatisch aktualisiert, wenn Änderungen an der Buchung vorgenommen werden.

Anstatt manuell einzuchecken, werden die Reisenden bei ihrer Ankunft am Flughafen durch einen Gesichtsscan identifiziert.

Schöne neue Welt. Alles wird einfacher.

Die Flughäfen werden flächendeckend biometrisch kontrolliert werden. Das Gesicht der Passagiere reicht zur Überprüfung im gesamten Flughafen: „Die Fluggesellschaften werden über die Anwesenheit der Passagiere informiert, wenn deren Gesichter bei der Ankunft gescannt werden. Die Zeiten, in denen man nach seiner Bordkarte suchen oder auf dem Weg zum Flughafen hektisch für einen Flug einchecken musste, wären damit vorbei.“

Nur Vorteile. Faszinierend oder?

Laut Valérie Viale, Leiterin des Produktmanagements beim Reisetechnologieunternehmen Amadeus, sind es die größten Änderungen seit Jahren. Mit umfassenderer Überwachung hat das freilich nichts zu tun: „Die letzte große Umstellung war die Einführung des E-Ticketing in den frühen 2000er Jahren“, sagte sie der Times.

Zufälligerweise geschah das nach 9/11. Schon damals wurden die Flughägen zur Speerspitze des neuen Überwachungsstaates im Kampf gegen den Terror. Nun digitalisiert sich dieser Überwachungsstaat umfassend. Flughäfen sind wieder der Pionier.

 

 

Flughäfen werden Speerspitze des digitalen Überwachungsstaates