Der Hydrographischen Konföderation des Júcar, die dem Ministerium für ökologischen Wandel der künftigen EU-Kommissarin Teresa Ribeira untersteht, wird eine miserable Kommunikation im Vorfeld der Überschwemmungen vorgeworfen. Brisantes Detail: Knapp drei Wochen vor der Tragödie wurde eine Haftpflichtversicherung für die Mitarbeiter der Konföderation abgeschlossen, um sie bei Strafverfahren im Fall von Fahrlässigkeit abzusichern. Von Wiltrud Schwetje
Nach der Flutkatastrophe, die am 29. Oktober vor allem die spanische Region Valencia getroffen hat, kommen immer mehr ungeheuerliche Details ans Licht. Gleich zu Beginn kursierten Informationen darüber, dass die Tragödie durch Geoengineering ausgelöst worden sein könnte. Der Klimaforscher Nauzet Morgade hatte anhand von Satellitenbildern beschrieben, wie das Wetter als Waffe eingesetzt wurde (hier und hier).
Zudem werden der spanischen Zentralregierung, der Autonomieregierung von Valencia, der staatlichen Wetteragentur Aemet und anderen Verantwortlichen unterlassene Hilfeleistung, Verletzung der Sorgfaltspflicht, Amtspflichtverletzung, fahrlässige Tötung oder Körperverletzung vorgeworfen. Deshalb hat es Strafanzeigen gehagelt (wir berichteten hier und hier).
Das Versagen der politischen Entscheidungsträger und ihrer Agenturen hat nun eine noch brisantere Ebene erreicht. Teresa Ribeira, die seit 2018 Ministerin für den ökologischen Wandel und seit 2021 dritte stellvertretende Ministerpräsidentin ist, hat vor dem Kongress zugegeben, dass die Schleusen des Stausees Forata am 29. Oktober geöffnet wurden, um einen Bruch des Damms zu verhindern. Dadurch erhöhte sich der Wasserpegel im Fluss Magro erheblich.
Die Hydrographische Konföderation des Júcar, die für diese Entscheidung verantwortlich war und Ribeiras Ministerium untersteht, hatte darüber viel zu spät informiert. Auch warnte sie nicht explizit vor dem hohen Überschwemmungsrisiko, das mit diesem Vorgang verbunden war.
Genauso wenig wurden die zuständigen Institutionen oder die Notfallkoordination rechtzeitig über den dramatisch hohen Wasserstand in einem anderen Gefahrengebiet, der Poyo-Schlucht, in Kenntnis gesetzt. Der Präsident von Valencia, Carlos Mazón, macht der Hydrographischen Konföderation schwere Vorwürfe wegen der widersprüchlichen und schlechten Kommunikation in den Stunden vor der Tragödie.
Auch José Javier Sanchis, der Bürgermeister von Algemesí, einer stark betroffenen Gemeinde, hatte schon kurz nach der zerstörerischen und tödlichen Flut in den sozialen Netzwerken und gegenüber Medien erklärt, dass er keine Warnung über die Freisetzung von Wasser aus dem Forata-Stausee und die daraus resultierende Überschwemmung des Flusses Magro erhalten habe (hier und hier).
Ebenso erschütternd ist der Bericht des Schriftstellers Santiago Posteguillo, der im schwer verwüsteten Paiporta direkt in der Nähe der Poyo-Schlucht lebt. Nach der Katastrophe hat er beschrieben, wie seine Nachbarn, seine Lebensgefährtin und er die rasante Entwicklung der Flutwelle erlebten. In seiner Ortschaft hatte es an diesem Tag nicht einmal geregnet.
In nur dreizehn Minuten habe sich die Straße in einen brutalen Sturzbach von zwei Metern Höhe verwandelt, die Wassermassen seien ohne Kontrolle gewesen und hätten alles mit sich gerissen, Bäume, Autos, Häuser, sogar eine Fabrikhalle. «Wir sahen Menschen im Wasser verschwinden», sagt Posteguillo und betont, dass niemand sie vorher gewarnt hätte.
Die Flutwelle habe mit gleicher zerstörerischer Kraft sechs Stunden angehalten. Am nächsten Morgen sei keine Hilfe da gewesen, keine Polizei, keine Feuerwehr, kein Militär. Erst am dritten Morgen seien die ersten freiwilligen Helfer gekommen, aber immer noch keine institutionellen Rettungskräfte. «Wie kann es sein, dass in 48 Stunden niemand kommt – in Spanien, im 21. Jahrhundert? Kann mir das jemand erklären?», fragt der Schriftsteller.
In diesem Morgen hätten seine Lebensgefährtin und er sich zu Fuß auf den kilometerlangen Weg nach Valencía gemacht, erzählt Posteguillo. Vorbei an unfassbaren Verwüstungen und Leichen, die noch nicht abtransportiert worden waren. Man könne sich nicht vorstellen, wie sich all die Menschen in den zerstörten Orten fühlen würden angesichts der Tatsache, dass sie nicht die institutionelle Hilfe erhalten, die notwendig ist.
Ribeira, die von Ursula von der Leyen zur Kommissarin für Wettbewerb und Vizepräsidentin für «einen sauberen, fairen und wettbewerbsfähigen Übergang» nominiert – und gerade in diesem Amt bestätigt wurde, behauptet trotz allem, alle öffentlichen Notfallsysteme hätten ordnungsgemäß funktioniert.
Eklatante Ereignisse vor der Flut
Kritiker werfen der Regierung von Pedro Sánchez auch vor, in den letzten Jahren im Rahmen der Agenda 2030 und auf Weisung der EU zahlreiche Dämme, Deiche und Stauseen entfernt zu haben. Angeblich, um die Flüsse von ihrer «ökologischen Fragmentierung zu heilen». 2021 führte Spanien das EU-Ranking mit 108 zerstörten Bauwerken an.
Diese Stauseen hätten früher die Wassermassen der Gota Fría – heute Dana genannt – aufgefangen und große Überschwemmungsschäden verhindert, sagen Experten. Zudem sind nach dem Bau der Stauseen und Dämme Wohnsiedlungen und Häuser in Gebieten entstanden, wo vorher niemand bauen durfte, weil diese als überschwemmungsgefährdet galten.
Doch das ist nicht alles: Die Sánchez-Regierung hat seit vielen Jahren geforderte und geplante Verbesserungsarbeiten in der Poyo-Schlucht nicht vorgenommen. Diese hätten die Überschwemmungen in dem am schwersten getroffenen Gebiet abmildern können.
Die Sozialistin Ribeira hatte dafür eine perfekte Ausrede parat: Vor dem Kongress beschuldigte sie die Vorgängerregierung des konservativen Mariano Rajoy für diese Untätigkeit. Das, obwohl Sánchez schon seit 2018 die Geschicke des Landes lenkt – und auch Ribeira seit sechs Jahren auf ihrem Posten hockt.
Schon 2009 hatte die Hydrographische Konföderation diese Arbeiten «als prioritär» eingestuft, doch seitdem taten die unterschiedlichen Regierungen nichts. Ribeiras Versuch, die Verantwortung auf andere abzuwälzen, ist dennoch an Unverfrorenheit kaum zu übertreffen, denn wie Telecinco informiert, war sie es, die das Projekt im Jahr 2021 endgültig archivierte, weil sie es als umweltschädlich und zu teuer einstufte.
Der Anwalt Aitor Guisasola bezeichnet Ribeiras Verhalten nicht nur als unverantwortlich und schrecklich, sondern als kriminell. Seines Erachtens müsste die Politikerin längst in Untersuchungshaft sitzen.
Ein weiteres explosives Detail: Für die Mitarbeiter der staatlichen Hydrographischen Konföderation, die für die Freisetzung des Wassers aus dem Stausee Forata und die miserable Risikokommunikation über den Wasserpegel in der Poyo-Schlucht verantwortlich war, wurde kurz vor der Tragödie eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Diese soll sie bei Strafverfahren im Fall von Fahrlässigkeit oder leichtem Verschulden absichern. Informationen über diesen Vertrag, den Ribeiras Ministerium vereinbart hat, wurden am 10. Oktober 2024 im spanischen Staatsanzeiger BOE veröffentlicht.
Screenshot: BOE; Vertrag über Haftpflichtversicherung
Stimmen die Todes- und Vermisstenzahlen?
Kritiker vermuten, dass die verantwortlichen Politiker falsche Angaben über die Anzahl der Toten und Vermissten machen. Tatsächlich variierten die Zahlen, die im Laufe der letzten Wochen verbreitet wurden, von Beginn an. Mittlerweile haben sich die Leitmedien auf etwa 220 Todesopfer eingependelt, eine ähnliche Zahl wurde schon Anfang November genannt. Hat man seitdem wirklich kaum noch Tote gefunden?
Noch undurchsichtiger wird es bei den Vermissten. Der Mainstream bezifferte diese auf sieben oder über 90, die Faktencheckerplattform Maldita.es verkündete am 15. November, es seien 16. Der World Council for Health erwähnte in einer Erklärung zur Tragödie in Valencia am 5. November 2000 bis 2500 Vermisste.
Auch die Organisation Policías por la Libertad (Polizisten für Freiheit) prangert die Verschleierung der wahren Todes- und Vermisstenzahlen an. Man könne den offiziellen Statistiken nicht vertrauen. Deshalb wurde ein Opferregister eingerichtet, in das man Verstorbene oder Vermisste eintragen kann.
Auch wird auf der Website der Organisation ein Muster-Strafantrag gegen den Chef der Militäreinheit für Notfälle (UME), General Francisco Javier Marcos, zur Verfügung gestellt. Ihm wird vorgeworfen, er sei für den Tod vieler Menschen verantwortlich, weil er seine Einheit nicht sofort nach der Katastrophe in die betroffenen Gebiete entsandte.
Marcos hatte sich im Nachhinein damit herausgeredet, er könne nicht einschreiten, wenn er keine politische Anordnung erhalte. Skandalöses Detail: Pedro Sánchez hatte es direkt nach der Tragödie nicht für notwendig erachtet, entsprechende Schritte einzuleiten. Nachdem er dafür von allen Seiten kritisiert worden war, argumentierte er, der Präsident der Autonomieregion Valencia, Carlos Mazón, hätte keine Hilfe bei ihm beantragt.
Ist Valencia Teil «eines makabren Puzzles»?
Derweil fragt sich das spanische Portal El Diestro, ob man Valencia absichtlich dem Erdboden gleichgemacht hat. Die verantwortlichen Politiker würden lügen und kein Wort über Geoengineering, Sturmkontrolle, Radaraktivitäten oder das Warum dieser Katastrophe verlieren, betont das Portal.
El Diestro bezeichnet die Katastrophe, die Sánchez auf dem UNO-Klimagipfel in Aserbaidschan einzig und allein dem menschengemachten Klimawandel in die Schuhe schob, als einen weiteren «Terroranschlag unter falscher Flagge».
Denn Valencia gehorche einem «bestialischen und mörderischen Entwicklungsplan». Seit einiger Zeit propagiere man dort eine Fünfzehn-Minuten-Stadt. Ein Projekt, das darauf abziele, den Verkehr zu reduzieren, um die Umweltbelastung zu minimieren und ein Leben in Hypernähe zu fördern. Man bewege sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad fort und erreiche in einer Viertelstunde alle Dienstleistungen, die man benötige.
«Das ist ein nettes und bequemes Projekt, wenn man nicht den wahren Zweck analysiert. Denn es geht darum, die Freiheiten einzuschränken und die Menschen konzentriert, geolokalisiert, eingesperrt und ohne Fluchtmöglichkeit zu halten», urteilt El Diestro.
Um diese Art von Ghettos verlassen zu können, benötige man einen von der zuständigen Behörde ausgestellten Passierschein, für den man eine Gebühr entrichten müsse. Obendrein habe man einen begrenzten persönlichen Kohlenstoff-Fußabdruck. All dies solle der neuen Klimareligion dienen, einer der großen Lügen unserer Zeit. Valencia sei Teil dieses makabren Puzzles.
Gleichzeitig gebe es ein noch übleres Projekt, das der Smart Cities, der «intelligenten Städte», fährt das Portal fort. Bei diesem werde das Potenzial der Informations- und Kommunikationstechnologie genutzt, um angeblich die nachhaltige Entwicklung zu fördern und die Lebensqualität der Bürger zu verbessern. Solche Städte seien Räume, die von künstlicher Intelligenz regiert und kontrolliert werden.
Und was hat das alles mit Valencia zu tun? «Valencia wird als ein globales Epizentrum zukünftiger intelligenter Städte projiziert», konstatiert El Diestro. Dies sei auf einem Forum deutlich geworden, das am 23. und 24. Oktober 2024 von Startup Valencia organisiert wurde.
An der Veranstaltung «Future Innovation Cities» nahmen internationale Politiker sowie KI- und Smart City-Experten teil. El Diestro weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich in Valencia mittlerweile zahlreiche große Technologieunternehmen und andere wichtige Konzerne niedergelassen haben. Dazu gehören Siemens, Hitachi, Toshiba, HP, Hyperion Group, Lufthansa, Aviatar und Volkswagen. Was will VW in Valencia? Elektroautos bauen. Die Megafabrik des Unternehmens in Sagunto wird auf acht Milliarden Euro geschätzt.
Auch die UNO, die seit einem Jahrzehnt einen Sitz im valencianischen Quart de Poblet hat, der kürzlich erweitert wurde, wird ihre Präsenz «in unserem digitalen Ökosystem mit der Eröffnung eines Innovations- und Rechenzentrums in La Marina verstärken», begeistert sich Startup Valencia auf seiner Website.
Für die Rechenzentren der Big Tech-Unternehmen benötige man viel Energie, stellt El Diestro klar, deshalb sei die spanische Regierung so hysterisch, wenn es um die Errichtung von Solaranlagen gehe. In Valencia und Andalusien gebe es massive Planungsprojekte für diese erneuerbare Energie. Man nötige Landwirte zunehmend, ihre Felder für diese Projekte zur Verfügung zu stellen. El Diestro resümiert:
«Das Gebiet musste zerstört werden, um es nach dem neuen Modell, nach den aktuellen diktatorischen Bedürfnissen wieder aufzubauen.»
Und wer wird Valencia wieder aufbauen? Auch diesbezüglich hat El Diestro eine Theorie. Das Portal schreibt:
«Vor ein paar Tagen haben wir eine Information erhalten, die wir zwar nicht überprüfen konnten, aber wir sind geneigt zu glauben, dass sie wahr ist: si non e vero e ben trovato. Es geht um Palantir, ein Technologieunternehmen für massive Datenverarbeitung, spezialisiert auf den militärischen und polizeilichen Bereich, das seit 2018 in Spanien tätig ist.»
In seinen Anfängen habe Palantir Geld von der CIA erhalten, erläutert El Diestro. Zudem habe das Unternehmen Verträge mit Regierungsbehörden und Sicherheitskräften wie dem Pentagon, der NSA (National Security Agency) oder dem FBI. Es gehöre zum BlackRock-Wirtschaftsimperium und würde ihrer Quelle zufolge «den Wiederaufbau der durch den Tsunami in Valencia verursachten Schäden durchführen». Sollte dies tatsächlich der Fall sein, würde das den Grundstein für einen Polizeistaat der totalen Kontrolle legen, befindet El Diestro. Das sei eine beängstigende Aussicht.
Nach diesen Enthüllungen versteht man plötzlich besser, warum Ursula von der Leyen gleich nach ihrer «Wiederwahl» zur EU-Kommissionspräsidentin angekündigt hat, dass sie in ihrem nächsten Team «ein eigenes Ressort für den Mittelmeerraum einrichten will, um zu signalisieren, dass sie der Region in ihrer nächsten Amtszeit mehr Aufmerksamkeit widmen wird».
ABC: José Javier Sanchis, alcalde de Algemesí: «El río venía cargado. La Delegación de Gobierno dijo que me llamaría y sigo esperando» – 6. November 2024
La Gaceta: El alcalde de Algemesí señala a Teresa Ribera tras la DANA: «Nadie me avisó de que se iba a liberar agua del pantano de Forata» – 18. November 2024
https://transition-news.org/flutkatastrophe-in-valencia-die-ungereimtheiten-haufen-sich