Um den Weg zu finden, vorzugsweise den schnellsten, gibt es zahlreiche Apps. Sie können uns in Echtzeit lokalisieren und die zurückgelegten Entfernungen messen, aber keine von ihnen ist in der Lage, die Gefühle und Erlebnisse darzustellen, die mit unseren Reisen verbunden sind. Die Gegenkartografie stellt unsere utilitaristische Beziehung zum Raum auf den Kopf.
Hier geht es nicht um vermeintliche wissenschaftliche Objektivität, sondern darum die Welt so darzustellen, wie wir sie erleben, um die für das bloße Auge unsichtbaren Probleme besser hervorzuheben: Rassendynamiken, Umweltfragen oder sogar unsere inneren Fragen. In dieser Tracks-Ausgabe treffen wir Menschen, die die gesellschaftlichen Herausforderungen bildlich darstellen und unser Innerstes kartografieren. Die kanadische Künstlerin Larissa Fassler zeichnet die Umrisse der Ungleichheiten in öffentlichen Räumen. Der Tänzer und Performer Mathias Poisson richtet seine Aufmerksamkeit auf das Lebendige und folgt seinen Sinnen, um seine Subjektivität zu kartografieren. Stéphanie Sagot zeigt die Welt auf Landschaftsmalereikarten aus einer ökologisch-sensiblen Perspektive.