Die Gewalt an deutschen Schulen erreicht immer neue, alarmierende Höhepunkte – auch in Nordrhein-Westfalen. Statt wirksamer Maßnahmen zum Schutz von Lehrkräften und Schülern präsentiert das Schulministerium unter CDU-Ministerin Dorothee Feller nun einen 15-seitigen Leitfaden, der auf erschreckende Weise deutlich macht: Der Staat hat kapituliert. Die Lehrer sollen in Gewaltsituationen demnach auf Hilfe von Schülern hoffen – und dann die Flucht ergreifen.
Lehrer sollen sich dem Leitfaden zufolge in brenzligen Situationen mit „Halt, Stopp“-Rufen bemerkbar machen, dann hoffen, dass Dritte – auch Schüler! – zur Hilfe eilen, und dann fliehen. Das ist die Realität in deutschen Klassenzimmern im Jahr 2025.
Im Papier mit dem Titel „Sicher handeln bei Gewalterfahrungen von Beschäftigten an Schulen“ wird das Bild einer Schule gezeichnet, das an Kriminalitätsbrennpunkte erinnert. Thematisiert werden Delikte wie gefährliche Körperverletzung, Nötigung, sexuelle Übergriffe, Cybercrime und Sachbeschädigung. Nicht mehr nur Schüler werden Opfer, auch Lehrer stehen zunehmend im Zentrum physischer und psychischer Attacken. Und immer öfter werden auch Eltern gewalttätig.
Der wichtigste Aspekt bleibt allzu oft außen vor: Wer sind denn die Täter? Warum explodiert im besten Deutschland die Gewalt, auch unter Minderjährigen?
Hinter den regelmäßig publik werdenden Fällen extrem gewalttätiger (und zum Teil regelrecht folternder) Jugendlicher an deutschen Schulen stecken auffallend oft Täter mit Migrationshintergrund (bei vielen Attacken werden kulturelle Hintergründe verschwiegen, hier darf der Bürger sich selbst ausmalen, wer prügelte, messerte und quälte). Die Berichte häufen sich über Gruppen von Jugendlichen, die Mitschüler demütigen, misshandeln, über Monate hinweg mobben und körperlich attackieren. Videos kursieren in sozialen Netzwerken, in denen Kinder geschlagen, getreten oder erniedrigt werden. Die Täter stellen diese Aufnahmen stolz ins Netz, weiden sich am Leid der Opfer und halten sich für unantastbar.
NRW-Schulministerin kämpft lieber gegen AfD
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In NRW stieg die Zahl der registrierten Gewalttaten an Schulen von 2972 (2022) auf 4808 (2023) – ein Anstieg von 62 Prozent binnen eines Jahres. Inzwischen berichten laut Lehrerverband VBE 73 Prozent der Schulleitungen von Fällen, in denen Lehrkräfte bedroht, beleidigt oder belästigt wurden. Dass die Gewalt zunimmt, ist unstrittig – dass die Ursachen auch in einer verfehlten Integrations- und Migrationspolitik liegen, wird dagegen kaum ausgesprochen. Die Wahrheit stärkt schließlich die AfD – und das möchte NRW-Schulministerin Feller (CDU) nicht (die rief im letzten Jahr sogar die Lehrerschaft dazu auf, gegen das Neutralitätsgebot zu verstoßen und mit Schülern zu Anti-AfD-Demos zu gehen).
Der Staat ersetzt also seine Fürsorgepflicht durch Flucht-Ratschläge für Lehrer: Rette sich, wer kann – wir schützen euch nicht. “Verlassen Sie das Gesichtsfeld des Angreifers, provozieren Sie nicht und vermeiden Sie jede Eskalation”, heißt es im Leitfaden. Besonders makaber: Lehrer sollen darauf hoffen, dass Schüler in Gewaltsituationen einschreiten (“Nehmen Sie Hilfe auch von Schülerinnen und Schülern oder unerwartet hinzukommenden Dritten an”). Dass diese selbst oft verängstigt und eingeschüchtert sind und sich von Lehrkräften Unterstützung und Schutz erhoffen, ist nicht von Belang.
Haben die Lehrer sich selbst in Sicherheit gebracht, sollen sie die Schulleitung informieren. Dann sollen sie versuchen, sich zu beruhigen, und sich bei Bedarf psychologische Hilfe suchen. Je nach Tat soll die Polizei hinzugezogen werden. Bei etwaigen “erzieherischen Einwirkungen und Ordnungsmaßnahmen” gegen die Täter durch Lehrer und Schulleitung wird betont, dass man natürlich “verhältnismäßig” vorgehen müsse: So müsse in den meisten Fällen erst einmal angedroht werden, dass der Täter von der Schule entlassen wird. Darauf könne nur in Einzelfällen verzichtet werden. Fällt eine erste Tat also noch nicht schwer genug aus, wartet man artig, bis beim nächsten Mal vielleicht jemand ins Krankenhaus geprügelt oder gemessert wird – dann ist die Entlassung (hoffentlich) verhältnismäßig.
Es scheint insgesamt nicht gewollt, dass Lehrer versuchen, durchzugreifen und so unschuldige Schüler zu schützen. Sie sollen lieber kapitulieren. Das wird man klischeehaften linksgrünen Pädagogenmädchen frisch von der Uni in vielen Fällen nicht zweimal sagen müssen – die ergreifen durchaus freiwillig die Flucht. Jene Lehrer, die noch auf Strenge setzen und nicht in Todesangst vor der eigenen Schülerschaft leben, müssen sich derweil wohl hüten. In heutigen Zeiten riskieren sie ohnehin tagtäglich den nächsten Pseudo-Rassismusskandal, wenn sie migrantische Schüler nicht nach Lust und Laune randalieren lassen.
Die Politik hisst indessen die weiße Fahne und wirft Lehrer und Schüler Gewalttätern zum Fraß vor. Bloß keine scharfen Sanktionen, bloß keine Herabsetzung der Strafmündigkeit und ganz sicher keine Begrenzung der illegalen Massenmigration: Das ist das Buntland, über das sich inzwischen die halbe Welt amüsiert – nur nicht jene, die darin leben.
Gewalt an Schulen: Leitfaden des NRW-Bildungsministeriums fordert Lehrer zur Flucht auf