Elon Musk sieht für seinen humanoiden Roboter Optimus bis 2030 einen Milliardenmarkt. Apollo von Apptronik ist ein weiterer Marktteilnehmer. Andere werden folgen. Die Kombination aus wahnsinnig „intelligenter“ KI und verbesserter Geschicklichkeit und Mobilität wird die menschliche Arbeitskraft in der Produktion ersetzen. Schlimmer noch: Roboter werden sich bald selbst herstellen und reparieren. Die Massenproduktion wird für Ende 2025 erwartet. ⁃ Patrick Wood, Redakteur.
Die Revolution der selbstreplizierenden Roboter nimmt Fahrt auf: Apptroniks humanoider Apollo-Roboter bereitet sich darauf vor, an der Herstellung seiner eigenen Kopien mitzuwirken. Möglich macht das eine Partnerschaft zwischen dem texanischen Robotikunternehmen und Jabil, einem globalen Anbieter technischer Lösungen, der unter anderem Komponenten für Apple, Dell und HP produziert.
Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sollen Apollo-Roboter in den Fertigungsstätten von Jabil eingesetzt werden – darunter auch in den Werken, in denen die Apollo-Bots selbst hergestellt werden.
Bevor es so weit ist, muss sich Apollo jedoch erst beweisen. Zunächst wird er mit einer Reihe einfacher, sich wiederholender Aufgaben in der Intralogistik und Fertigung betraut, darunter Inspektion, Sortierung, Zusammenstellung, Lieferung ans Fließband, Platzierung von Vorrichtungen und Vormontage. Langfristig soll er in voll funktionierenden Produktionsanlagen arbeiten und menschliche Arbeitskräfte entlasten.
Parallel dazu treibt Jabil die Skalierung der Apollo-Produktion voran, mit dem Ziel, den humanoiden Roboter zu einem wettbewerbsfähigen Preis für Apptroniks Kunden anzubieten. Apollo wurde 2023 erstmals vorgestellt und soll bereits im nächsten Jahr auf den Markt kommen.
Der Roboter ist 175 cm groß, kann Nutzlasten von bis zu 8 kg tragen und arbeitet mit einer Akkuladung vier Stunden lang. Derzeit ist er in der Lage, grundlegende Aufgaben wie das Be- und Entladen von Fracht sowie das Transportieren von Kisten in Lagerhallen zu übernehmen. Die Erweiterung seines Funktionsumfangs um Produktmontagefähigkeiten wäre ein großer Schritt nach vorn für den zweibeinigen Bot.

Natürlich glaubt der Hersteller, dass Apollo für Höheres bestimmt ist. Im vergangenen März lieferte Apptronik erste Apollo-Bots an Mercedes-Benz, um menschliche Arbeiter beim Autobau zu unterstützen. Wie TechCrunch berichtet, befindet sich dieses Projekt jedoch noch in der Pilotphase.
Apptronik hat außerdem erst diesen Monat in einer Finanzierungsrunde der Serie A beeindruckende 350 Millionen US-Dollar eingesammelt, um die Produktion von Apollo weiter voranzutreiben. Bereits im vergangenen Dezember ging das Unternehmen eine Partnerschaft mit Google DeepMind ein, um dem Roboter KI-Fähigkeiten zu verleihen.
Rafael Renno, Senior Vice President of Global Business Units bei Jabil, unterstreicht die Bedeutung dieses Projekts für die Fabriken der Zukunft: „Wenn wir Apollo in unseren Betrieben testen, gewinnen wir nicht nur wertvolle Einblicke in die Auswirkungen universeller Roboter, sondern tragen mit der Produktion der Apollo-Einheiten auch aktiv zur Zukunft der Fertigung bei.“
Wie viel Apollo bei Markteinführung kosten wird, hat Apptronik bisher nicht bekannt gegeben. Doch es gibt erste Anhaltspunkte: Der G1 von Unitree kostet rund 16.000 US-Dollar, und Teslas Optimus wird voraussichtlich zwischen 20.000 und 30.000 US-Dollar liegen.
Während Apptronik derzeit die Fertigungskapazitäten von Apollo testet, hat das Unternehmen eine weitreichende Vision: Es will humanoide Roboter allgegenwärtig machen und sie in neue Märkte und Rollen expandieren – vom Einzelhandel über die Altenpflege bis hin zu Privathaushalten.