16. Dezember 2024

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Jeder 20. Tote in Kanada bereits euthanasiert

 

Auch 2023 stiegen die Fälle von Euthanasie in Kanada weiter stark an. Bereits über 15.000 Fälle verzeichnete das Land im Vorjahr, wie neue Daten zeigen. 

Die sogenannte „freiwillige Sterbehilfe“ ist bereits für 4,7 Prozent Todesfälle in Kanada verantwortlich. Das zeigen neue Daten, die frisch veröffentlicht worden sind und die staatlich legale Euthanasie thematisiert. 2016 wurde die Sterbehilfe im hyperliberalen Kanada legalisiert. Im vergangenen Jahr wurde sie von mehr als 15.000 Menschen in Anspruch genommen.

Es ist der fünfte Jahresbericht des Landes zum Thema, das gesellschaftlich kontrovers diskutiert wird. Die neuen Daten zeigen, dass das Durchschnittsalter der Gruppe bei über 77 Jahre lag. Fast alle, genau 96 Prozent der Personen, litten unter einer schweren Krankheit, wo der Tod als wahrscheinlich angenommen wurde.

Die verbliebenen vier Prozent, die nicht todkrank waren, beantragten Sterbehilfe aufgrund einer langen und komplizierten Krankheit, die ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigt hatte. TKP hatte im Oktober über einen Fall berichtet, bei dem Kanada einer schwer impfgeschädigten Person die Euthanasie zugestanden wurde. Kanadische Beobachter vermuteten damals, dass diese Praxis zunehmen könnte.

Im Jahr 2023 starben in Kanada mehr als 320.000 Menschen, und 15.300 dieser Todesfälle – etwa einer von 20 – wurden medizinisch begleitet. Das ist für 2023 ein Anstieg an Sterbehilfen um fast 16 Prozent. Allerdings war die Praxis zuvor jedes Jahr um rund 30 Prozent gestiegen.

BBC berichtet noch weiter:

Zum ersten Mal befasst sich der Bericht mit Daten zur ethnischen Zugehörigkeit derjenigen, die durch Sterbehilfe starben. Rund 96 % der Empfänger wurden als Weiße identifiziert, die etwa 70 % der kanadischen Bevölkerung ausmachen. Es ist unklar, was diese Diskrepanz verursacht hat.

Die zweithäufigste angegebene ethnische Gruppe waren Ostasiaten (1,8 %), die etwa 5,7 % der Kanadier ausmachen.

Die höchste Nutzungsrate von Sterbehilfen wurde weiterhin in Quebec verzeichnet, wo fast 37 % aller Sterbehilfetoten zu verzeichnen waren, obwohl in der Provinz nur 22 % der kanadischen Bevölkerung leben. Die Regierung von Quebec hat Anfang des Jahres eine Studie in Auftrag gegeben, um zu untersuchen, warum die Sterbehilferate in Quebec so hoch ist.

Neben Kanada haben nur wenige andere Länder ein solches Gesetz verabschiedet. Dazu gehören Australien, Neuseeland, Spanien und Österreich. In Kanada können Erwachsene bei einem Gesundheitsdienstleister medizinische Hilfe beim Sterben beantragen, wenn sie an einer schweren und unheilbaren Krankheit leiden. Zwei Personen aus dem Gesundheitsdienst müssen den Fall dann noch prüfen.