Deutsche Firmen bekamen am Mittwoch Post von der US-Regierung. Sie sollen Donald Trumps Diversitätsdekret einhalten – also nicht länger Minderheiten fördern. Sonst drohen Konsequenzen.
Berlin/Paris. Nach französischen sind nun auch deutsche Unternehmen in den Fokus von US-Präsident Donald Trump geraten. Etwa zwei Dutzend Firmen hätten ein Schreiben der US-Botschaft erhalten, in dem sie auf neue Diversitätsregeln hingewiesen wurden, teilte die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) dem Handelsblatt mit.
Die US-Botschaft in Berlin versandte die Schreiben offenbar am Mittwochabend, hieß es in Wirtschafts- und Diplomatenkreisen. Laut DIHK gingen die Schreiben an Unternehmen, die direkte Vertragspartner amerikanischer Regierungsstellen sind. Auch deutsche Nichtregierungsorganisationen erhielten Post aus den USA, sie sollen einen umfassenden Fragenkatalog ausfüllen.
US-Präsident Trump geht seit seinem Amtsantritt gegen Initiativen zur Förderung von Gleichberechtigung und Vielfalt vor, in Behörden wie in Universitäten und in der Wirtschaft. Unter dem Reizwort „Wokeness“ führen die USA einen Kulturkampf, der von der Regierung in Washington auch nach Europa getragen wird.
So hatten zuvor bereits belgische, spanische und französische Unternehmen Post von der US-Botschaft bekommen. Binnen fünf Tagen sollen etwa französische Firmen bestätigen, dass ihre Projekte keinerlei Elemente von „DEI“ enthalten. Die Abkürzung DEI steht für „Diversity, Equity, Inclusion“, also „Vielfalt, Gleichstellung, Inklusion“.
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/diversitaet-jetzt-verschickt-trump-seine-woke-warnung-auch-in-deutschland/100118675.html