22. Januar 2025

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Leyen am WEF: EU hält Kurs

 

Bevor Donald Trump am WEF auftritt, dürfte bereits Ursula von der Leyen unter ihresgleichen sprechen. Die EU sucht ihren Kurs, doch dieser wirkt eher bedrohlich.

Die Davoser WEF-Gruppe von Klaus Schwab hat bereits bessere Zeiten erlebt: Viele Stühle bleiben während der Tagung 2025 leer, der Andrang hält sich in Grenzen. Es kriselt, das ist deutlich zu sehen und die westliche und schon gar nicht die gesamte Welt marschiert nicht mehr im Gleichschritt. Mit Trump schlagen die USA einen neuen Kurs ein. Aber was macht die EU? Dazu gab Ursula von der Leyens Auftritt am Dienstag Aufschluss.

Von der Leyen ist also wieder genesen und tritt wieder öffentlich auf: Es gibt keinen Rückzug, wie von mancher Seite spekuliert worden war. Sie ist nun die höchste Gegenspielerin Trumps, der das Klimanarrativ abwirft, aus der WHO austritt und verschiedene Dogmen wie Diversity ablegt. Und die EU hat eindeutig (vorerst) nicht vor, es den USA nachzutun.

In einer langatmigen Rede vor den Augen von Klaus Schwab und Co. lobte sie den westlichen Imperialismus, der in ihrer Sprache als „Wohlstand und Frieden“ und eine „integrierte, kooperative Welt“ bezeichnet wird. All die Kriege, ob Jugoslawien, Irak, in Afrika oder in Westasien werden ausgeblendet.

Aber auch von der Leyen kommt nicht mehr daran vorbei, einzusehen, dass der Kurs, für den sie steht, Richtung Wand unterwegs ist:

„Die kooperative Weltordnung, die wir uns vor 25 Jahren einbildeten, wurde nicht zur Realität. Stattdessen sind wir in eine Ära starken geostrategischen Wetteiferns eingetreten.“

Mit „wir“ meint sie offensichtlich jene Elite, die sich um Klaus Schwab organisiert hat. Die multipolare Welt, die sich formt, ist das Gegenteil von dieser „kooperativen Weltordnung“, die man sich in der EU-Kommission einbildet. Wie „kooperativ“ diese Ordnung wirklich ist, ist Kritikern bekannt.

Die andere Fraktion in dieser Elite, die sich nun um Trump organisiert hat ihren Auftritt in wenigen Tagen Davos. Trump selbst wird dort sprechen, während viele seiner Anhänger eigentlich hoffen, dass er alle Verbindungen zu Davos abbricht und deren Politik zurückweist. Er steht jedenfalls für Zölle und wirtschaftliches „Wetteifern“, wie es Leyen nicht gefällt.

Man hört Leyens Sorgen:

„Wir müssen zusammenarbeiten, um dieses Wettrennen zu verhindern. Es ist doch in Niemandes Interesse, die Bünde der globalen Wirtschaft aufzubrechen. Wir müssen die Regeln modernisieren, um unsere Nachhaltigkeit zu bewahren, Vorteile für unsere Bürger herauszuholen.“

Sie hält – zumindest jetzt – noch am Kurs fest:

„Der Klimawandel steht immer noch an der Spitze der globalen Agenda.“ Und dabei meint sie die EU, die sie mit der Welt verwechselt. „Wir werden pragmatisch vorgehen, aber wir werden stets an unseren Grundsätzen festhalten. Um unsere Interessen zu schützen und unsere Werte zu wahren – das ist der europäische Weg.“

 

 

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