31. März 2025

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Limonadenindustrie kauft Meinung: Coca-Cola & Co. finanzieren Influencer-Kampagne gegen geplante Einschränkungen bei Zuckergetränken in der Lebensmittelhilfe

 

Der Artikel von Lee Fang beleuchtet eine verdeckte Kampagne der Limonadenindustrie, die konservative Social-Media-Influencer dafür bezahlte, gegen vorgeschlagene Änderungen im Supplemental Nutrition Assistance Program (SNAP) zu argumentieren. Diese Reformen zielten darauf ab, den Kauf von zuckerhaltigen Getränken mit staatlichen Leistungen einzuschränken.

 

Hintergrund:

Robert F. Kennedy Jr., Gesundheitsminister der USA, erwägt, den Kauf von stark zuckerhaltigen Getränken mit SNAP-Leistungen zu begrenzen. Im Haushaltsjahr 2021 wurden über 121 Milliarden Dollar an SNAP-Leistungen ausgezahlt, wobei ein erheblicher Teil für Getränke mit geringem Nährwert verwendet wurde. Kennedy argumentierte, es sei „unsinnig, dass US-Steuerzahler zig Milliarden Dollar ausgeben, um Junkfood zu subventionieren, das der Gesundheit einkommensschwacher Amerikaner schadet“.

Die verdeckte Kampagne:

Mehrere prominente konservative Influencer veröffentlichten nahezu identische Beiträge, in denen sie die vorgeschlagenen SNAP-Reformen kritisierten. Beispiele hierfür sind:

  • Ian Miles Cheong (über 1,2 Millionen Follower) schrieb: „Ein neuer Krieg gegen Limonade hat begonnen.“
  • Eric Daugherty warnte, die Behörden versuchten, „Amerikanern mit SNAP-Leistungen den Kauf von Limonade zu verbieten“.

Der unabhängige Reporter Nick Sortor deckte auf, dass diese Beiträge von der PR-Firma Influenceable orchestriert wurden, die Influencern bis zu 1.000 Dollar pro Beitrag bot, um sich gegen die SNAP-Reformen auszusprechen. Sortor veröffentlichte Textnachrichten, die diese Angebote belegten. Daugherty bestätigte später die Vorwürfe und räumte ein: „Ja, das war dumm von mir. Ein riesiger Fehler. Im Ernst, das wird nicht wieder vorkommen.“

 

Historische Taktiken der Limonadenindustrie:

Diese Vorgehensweise reiht sich in eine lange Geschichte ähnlicher Taktiken der Limonadenindustrie ein:

  • 2012 in San Francisco: Als eine Steuer auf gesüßte Getränke vorgeschlagen wurde, zahlte die Industrie Demonstranten bis zu 13 Dollar pro Stunde, um an Anti-Steuer-Kundgebungen teilzunehmen. Diese Proteste sollten als Graswurzelbewegung erscheinen, wobei Teilnehmer behaupteten, die Steuer würde Minderheitengemeinschaften unverhältnismäßig belasten.
  • In New York: Als Bürgermeister Michael Bloomberg Größenbeschränkungen für zuckerhaltige Getränke vorschlug, lehnten die NAACP und die Hispanic Federation die Regelung ab, ohne ihre finanziellen Verbindungen zu Coca-Cola offenzulegen. In ihrer Klage gegen Bloombergs Regelung argumentierte die NAACP, die Vorschrift „diskriminiere willkürlich Bürger und Kleinunternehmer in afroamerikanischen und hispanischen Gemeinschaften“.
  • Save the Children: Diese Organisation unterstützte zunächst Steuern auf gesüßte Getränke zur Bekämpfung von Kinderfettleibigkeit, zog jedoch ihre Unterstützung zurück, während sie erhebliche Zuschüsse von großen Limonadenherstellern verfolgte, darunter eine 5-Millionen-Dollar-Spende von der PepsiCo Foundation.

Der Artikel zeigt, wie die Limonadenindustrie wiederholt verdeckte Strategien einsetzt, um politische Maßnahmen zu beeinflussen, die den Konsum von zuckerhaltigen Getränken einschränken könnten.

 

 

Limonadenindustrie kauft Meinung: Coca-Cola & Co. finanzieren Influencer-Kampagne gegen geplante Einschränkungen bei Zuckergetränken in der Lebensmittelhilfe