5. Januar 2025

ddbnews.org

Neuigkeiten / Berichte / Informationen

Lithium: Das verkannte Wundermittel für Körper und Geist

 

Manchmal liegt das Gute so nah, dass wir es übersehen. Während die Pharmaindustrie Milliarden in die Entwicklung neuer Wunderpillen pumpt, schlummert eine der vielversprechendsten Substanzen für unsere Gesundheit quasi unter unseren Füßen: Lithium. Und nein, ich spreche hier nicht von den Batterien in Nachbars E-Auto.

Eine bahnbrechende Studie der Brock University mit dem Titel “Beyond its Psychiatric Use: The Benefits of Low-dose Lithium Supplementation“, veröffentlicht in “Current Neuropharmacology”, räumt gründlich mit dem verstaubten Image des Minerals auf. Bislang wurde Lithium hauptsächlich als Medikament für manisch-depressive Patienten wahrgenommen – eine Einordnung, die seiner tatsächlichen Bedeutung etwa so gerecht wird wie die Bezeichnung “Autofahrer” für Lewis Hamilton.

Die Wissenschaftler entdeckten, dass bereits minimale Dosen Lithium – weit unter der therapeutischen Schwelle – erstaunliche Wirkungen auf den gesamten Organismus entfalten können. Besonders interessant: In Regionen mit höherem Lithiumgehalt im Trinkwasser wurden deutlich weniger Fälle von bipolaren Störungen registriert – ebenso weniger Demenz-Fälle. Ein Zufall? Wohl kaum.

Das wirklich Faszinierende ist die Vielseitigkeit des Elements. Während andere Wirkstoffe oft eindimensional arbeiten, entpuppt sich Lithium als regelrechtes Multitalent: Es schützt nicht nur das Gehirn vor dem altersbedingten Verfall, sondern stärkt auch Herz und Gefäße, fördert den Knochenaufbau und reguliert sogar den Stoffwechsel.

Besonders bemerkenswert sind die Erkenntnisse zur Fettverbrennung. Die vorhandenen Daten zeigen ebenso, dass Lithium in niedrigen Dosen dabei hilft, träges weißes Fettgewebe in stoffwechselaktives beiges Fett umzuwandeln – ein Effekt, von dem die Hersteller teurer Diätpillen nur träumen können. “Wir haben auf Bevölkerungsebene nachgewiesen, dass bereits Spuren von Lithium im Trinkwasser mit einer niedrigeren Prävalenz von Fettleibigkeit und Diabetes korrelieren”, heißt es in einer weiteren Studie. Eine Erkenntnis, die unsere bisherige Sichtweise auf das Element grundlegend verändert.

Natürlich werden jetzt die üblichen Bedenkenträger auf den Plan treten und vor vorschnellen Schlüssen warnen. Und ja, weitere Forschung ist nötig. Aber die vorliegenden Daten sind so überzeugend, dass man sich fragt, warum dieses Potenzial so lange übersehen wurde. Vielleicht liegt es daran, dass Lithium als Naturstoff nicht patentierbar ist und damit für die großen Pharmakonzerne wenig lukrativ erscheint. Oder weil wir dazu neigen, komplexe Lösungen für komplexe Probleme zu suchen, während die Natur längst eine einfache bereitgestellt hat.

Die Ironie dabei: Während wir Milliarden in die Entwicklung künstlicher Intelligenz investieren, könnte ein simples Mineral der Schlüssel zu unserer natürlichen Intelligenzerhaltung sein. Manchmal ist eben weniger mehr – eine Erkenntnis, die gerade in unserer Zeit des “höher, schneller, weiter” besonders wertvoll erscheint.

 

Lithium: Das verkannte Wundermittel für Körper und Geist