11. Januar 2025

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Mit JP Morgan endet der Traum vom grünen Wirtschaftswunder

 

Der Wokeismus befindet sich im Niedergang. Eine kleine, wenn auch gewichtige Meldung belegt das: Die Großbank JP Morgan steigt aus ihren Klima-Selbstverpflichtungen aus. Der deutsche Traum von der Vorreiterrolle ist ausgeträumt.

Wer eine Historie des Wokeismus schreiben will, wird im Kapitel „Niedergang“ nicht am 7. Januar 2025 vorbeikommen. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Ankündigung von Facebook, künftig auf Faktenchecker verzichten zu wollen. Das war ein großes Thema für seriöse, neutrale und kritische Medien, aber auch für die Tagesschau. Ein wenig unter ging daher eine Meldung, die mindestens genauso viel Sprengstoff für den Wokeismus enthält:

Die Bank JP Morgan verlässt die „Net Zero Banking Alliance“. Ein Bündnis, dessen Mitglieder sich selbst verpflichtet haben, keine „klimaschädlichen“ Unternehmen zu finanzieren. Mit JP Morgan hat die letzte der sechs amerikanischen Großbanken diese Art von Bündnissen verlassen. Statt der politischen Botschaft stellen sie künftig das Geldverdienen ins Zentrum ihrer Aktivität.

Wobei schon der letzte Satz dem woken Framing auf den Leim geht. Denn Banken wie JP Morgan haben nie etwas anderes getan, als das Geldverdienen ins Zentrum ihrer Aktivität zu stellen. Im Zeitalter des Wokeismus bedeutete das halt, den Rücken zu beugen und nach den Regeln der Woken zu tanzen. Jetzt befindet sich dieses Zeitalter im Niedergang und die Banken reagieren. Über Wirtschaft sollte man nicht philosophieren, man sollte sie lieber verstehen. Und eigentlich ist das gar nicht so schwer – wie im Fall von JP Morgan.

Deutsche Energiewende
Nach der Dunkelflaute kommt die gefährlichere Hellbrise

Nicht nur die Banken haben den Rücken gebeugt. Auch andere Konzerne wie McDonald’s haben nach den Regeln der Woken getanzt und kündigen nun an, damit aufzuhören. Niedergang und so. Wiederum andere haben mit der woken Ideologie Vermögen verdient. Etwa die Solarbranche. Niemand weiß, ob deren Verantwortlichen je geglaubt haben, eine Industrienation wie zum Beispiel Deutschland könnte ihre Versorgung alleine auf erneuerbare Energien aufbauen. Es ist auch egal. Entscheidend für sie war, dass sie wussten, dass sie mit dieser Behauptung Milliarden verdienen konnten. Zumindest wenn die verantwortlichen Minister eines Landes im Kopf schwach genug waren, ihnen zu glauben, die Versorgungsstrukturen anderer Energieträger zu vernichten und Steuer-Euro für Steuer-Euro für die Förderung von Solaranlagen auszugeben. Am Ende geht es in der Wirtschaft ums Geldverdienen – auch und gerade im Klima-Business.

 

SPD und Grüne haben sich und Deutschland als Vorreiter gewähnt, als sie trotz Ukraine-Kriegs aus der Atomkraft ausgestiegen sind. Die FDP hat mitgespielt. Kanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte ein grünes Wirtschaftswunder an, weil bald alle Nationen in den Klimaschutz investieren würden und Deutschland dann als Vorreiter fett im Geschäft sein würde. Jetzt steigt JP Morgan als letzte der amerikanischen Großbanken aus dem Klima-Business aus. Wer wird vor der Geschichte recht behalten? Die Banker, die jedes Jahr Milliarden Dollar an Gewinnen erwirtschaften? Oder doch der deutsche Verwaltungschef, der seinen Bürgern Jahr für Jahr eine Billion Euro an Steuern abpresst, damit aber immer noch nicht zurecht kommt und deswegen Neuschulden in der gleichen Höhe aufnehmen will?

SPD und Grüne sehen Deutschland als Vorreiter einer Wirtschaftsordnung, in deren Mittelpunkt der Klimaschutz steht. Doch Deutschland ist nicht der Anführer eines großen Reiterfeldes. Es ist das Kind, das sich allein im Wald verirrt hat und jetzt merkt, dass die Dämmerung einsetzt. Irgendwo zwischen Verhungern oder Vom-Wolf-gefressen-werden wird auch den hartnäckigsten Grünen und Sozialdemokraten klar, in welche Lage sie sich und das Land gebracht haben.

Der Großgrüne Habeck:
Wann kommt das Brandenburger Tor dran, Herr Habeck?

Der „Wirtschaftsminister“ ist Kanzlerkandidat der Grünen. Immerhin stellen sie im Bundestag die drittgrößte Fraktion und in den Umfragen liegen sie auf Platz vier. Doch genau ein Thema spart der „Wirtschaftsminister“ in diesem Wahlkampf aus: richtig, die Wirtschaft. Bei allen Schwächen in seinem Denken, in all seiner Langsamkeit im Erkennen ist auch Robert Habeck mittlerweile klar geworden, dass es ihm nicht hilft, wenn die Wähler all zu viel über die deutsche Wirtschaft reden, lesen oder nachdenken. Schließlich ist nicht jeder Wähler unkritisch und selbstvergessen genug wie öffentlich-rechtliche Redakteurinnen, um angesichts des Glanzes von Roberts Augen über dessen Politik hinwegzusehen.

Wie bitte? Es sei respektlos, die Grünen-Wähler auf Menschen zu reduzieren, die sich von Äußerem ablenken ließen? Also bitte, pardon, aber genau darauf zielt Habecks Wahlkampf doch ab: Robert Habeck überlebensgroß – und illegal – auf dem Münchener Siegestor. Robert Habeck überlegensgroß und legal an der Fassade der Bundesgeschäftsstelle mit Blickrichtung Invalidenstraße. „Ein Mensch, ein Wort“, lautet sein Slogan. Das ist auch besser so. Denn wenn der „Wirtschaftsminister“ all zu viele Worte aneinanderkettet, müssen öffentlich-rechtliche Redakteurinnen danach ganz viel erklären, wie es der Robert eigentlich gemeint habe, und dass diese böse Hass-und-Hetze-Gesellschaft außerhalb der Blase ihr Idol immer bewusst falsch verstehen würde.

Die woke Politik ist gescheitert. Kaum ein anderes Land hat sie – den Grünen sei dank – derart in die Irre geführt wie Deutschland. Ein Land sitzt im Wald und steht vor dem schweren Schritt, zugeben zu müssen, dass es sich verirrt hat und nun den Rückweg antreten muss. Oder halt vom Wolf gefressen wird, der im richtigen Leben hierzulande auf Betreiben der Grünen wieder angesiedelt wurde. Aber das nur am Rande.

Unter Donald Trump kehren die USA wieder zu einfachen Wahrheiten zurück: Ohne bezahlbare Energie kann eine Industrienation keine Industrienation bleiben. Im Geschäftsleben zählt der Gewinn und nicht die Haltung. Unternehmer treffen bessere unternehmerische Entscheidungen als der Staat. Solche Wahrheiten sind vielleicht nicht so komplex wie die Gedankengänge von Robert Habeck, aber dafür führen sie zum Ziel und nicht in den Wald. Dass der „Wirtschaftsminister“ im Wahlkampf daher nicht mehr auf seine Gedanken, sondern auf sein Gesicht setzt, ist vielleicht seine beste Idee seit drei Jahren.

 

Mit JP Morgan endet der Traum vom grünen Wirtschaftswunder