Zivilgesellschaft als Waffe – Wie die EU Gesellschaften nach ihrem Bild formt
Von der Volkserziehung zur geopolitischen Sozialarbeit
Am 27. März 2025 veröffentlichte die Delegation der Europäischen Union in der Ukraine stolz eine Mitteilung: Gemeinsam mit Deutschland und Schweden werden 44 Millionen Euro bereitgestellt – zur Förderung „zivilgesellschaftlicher Organisationen“ (CSOs) in der Ukraine. Davon sind 6 Millionen Euro allein für „Gender Leadership and Conflict“ vorgesehen.
Ein harmloser Akt von Hilfe? Mitnichten.
Was hier unter dem Etikett von Demokratieförderung und Resilienzstärkung verkauft wird, ist in Wahrheit das, was man jedem geopolitischen Rivalen als unzulässige Einmischung vorwerfen würde.
Stell Sie sich vor, China würde das tun…
Man stelle sich vor, China würde zig Millionen Euro in europäische NGOs, Aktivistengruppen oder Bildungsprojekte pumpen – mit dem offiziellen Ziel, unsere Gesellschaft „resilienter“, „gerechter“, „demokratischer“ zu machen.
Man stelle sich vor, Russland würde Gender-Workshops in Brüssel finanzieren – oder in Warschau zivilgesellschaftliche Medien unterstützen, die „antiwestliche Narrative bekämpfen“.
Die Empörung wäre grenzenlos.
Die westlichen Leitmedien würden titeln:
„Peking unterwandert Europas Zivilgesellschaft – Chinesische Soft Power auf dem Vormarsch“
„Putins NGOs in Berlin – Droht Moskau-Propaganda im Klassenzimmer?“
„Hybridkrieg 2.0: Wie Autokraten unsere Demokratien aushöhlen“
Doch wenn die EU selbst dieses Spiel betreibt, ist es plötzlich ein Akt der „Hilfe“, der „Solidarität“, der „Wertegemeinschaft“. Dabei ist die Absicht dieselbe: Einflussnahme, gesellschaftliche Steuerung, Kontrolle.
Exportierte Volkserziehung
Was in westlichen Gesellschaften längst Alltag ist – die mediale, schulische und institutionelle Erziehung zur „richtigen Haltung“ –, wird nun systematisch exportiert.
Die Ukraine dient hier als Modelllabor:
Gender-Programme, Meinungsmanagement, identitätspolitische Narrative und „Demokratieförderung“ – alles finanziert durch europäische Steuerzahler, getarnt als Aufbauhilfe.
Doch was hier aufgebaut wird, ist kein unabhängiger demokratischer Raum, sondern ein gesellschaftliches Abbild westlicher Ideologie, gesteuert durch Geld und Abhängigkeit.
Zivilgesellschaft – ein anderes Wort für Kontrolle
NGOs, „zivilgesellschaftliche Initiativen“ und Aktivistengruppen sind längst nicht mehr nur Graswurzelbewegungen. Viele agieren heute als verlängerte Arme der westlichen Außenpolitik. Sie bringen nicht nur „Hilfe“, sondern eine Agenda.
Eine Agenda, die vorgibt, zu „befreien“, aber de facto neue Abhängigkeiten schafft – kulturell, finanziell, ideologisch.
Fazit: Die Gesellschaft als geopolitisches Projekt
Die Förderung der „Zivilgesellschaft“ ist längst zur strategischen Waffe geworden – harmlos im Ton, wirksam in der Wirkung.
Was nach Unterstützung klingt, ist in Wahrheit ein Formungsprozess: Wer denkt wie wir, lebt wie wir, wählt wie wir – darf dazugehören. Der Rest wird „entwickelt“.
Doch eine Gesellschaft ist kein Softwareupdate. Wer sie von außen programmiert, löscht, was sie ausmacht.