Die Industrie für Windräder liefert sich ein Rennen um die größte Installation. An Land werden derzeit Windräder mit 160 bis 175 Meter Durchmesser verbaut, Offshore sind größere Durchmesser üblich, 276 Meter scheint die nächste Generation zu werden.
Die Folgen für die Umwelt durch solche Riesen werden enorm sein. Der Kreis, den die Rotorblattspitzen durchfahren, ist 866 Meter lang. Die kleineren Turbinen mit 160 und 175 Metern drehen sich mit bis zu 20 Umdrehungen in der Minute und erreichen damit Geschwindigkeiten von 400 kmh. Größere Turbinen drehen sich langsamer, nehmen wir also die Hälfte, nämlich 10 Umdrehungen pro Minuten an, so braucht der Rotor 6 Sekunden für einen Umlauf, durchmisst also in 6 Sekunden 866 Meter. Die Geschwindigkeit ist also 144 m/sec oder 520 kmh. Bei 12 Umdrehungen pro Minute wären es bereits 624 kmh. Was das für Folgen hat siehe weiter unten.
Die wichtigsten Daten:
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Siemens Gamesa hat die leistungsstärkste Windturbine der Welt, eine 21,5-MW-Anlage, an der Technischen Universität Dänemark installiert.
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Das neue Turbinenmodell, SG DD-276, hat einen Durchmesser von 276 Metern und übertrifft damit den bisherigen Rekord von Chinas Mingyang Smart Energy.
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Die Prototyp-Turbine ist Teil des HIPPOW-Projekts und wurde von der EU mit 30 Millionen Euro teilfinanziert.
Siemens Gamesa hat sich mit der Meldung, dass es erfolgreich eine 21,5-Megawatt-Einheit (MW) im Turbinentestfeld der Technischen Universität Dänemark in Østerild installiert hat, den Spitzenplatz für die leistungsstärkste Windturbine der Welt gesichert.
Der Rekord für die größte installierte Turbine der Welt wurde zuvor von Chinas Mingyang Smart Energy gehalten, das im vergangenen Jahr bekannt gab, dass es erfolgreich eine 20-MW-Turbine mit dem Namen MySE18.X-20MW installiert hatte.
Die Pläne für den Prototyp der Siemens Gamesa-Turbine wurden erstmals im Sommer letzten Jahres veröffentlicht und sind Teil des HIPPOW-Projekts (Highly Innovative Prototype of the most Powerful Offshore Wind).
Das Projekt wurde teilweise von der Europäischen Union finanziert, nachdem Siemens Gamesa 30 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds der politischen Union erhalten hatte – einem der weltweit größten Programme für neue „kohlenstoffarme“ Technologien.
Das Rennen um die größte Offshore-Turbine der Welt hat Siemens Energy, der Muttergesellschaft von Siemens Gamesa, die einige schwierige Jahre hinter sich hat, enorme Kosten verursacht.
Im Jahr 2023 benötigte der deutsche Technologiegigant eine Rettungsaktion der Bundesregierung in Höhe von 7,5 Milliarden Euro, um die Verluste seiner Tochtergesellschaft Siemens Gamesa auszugleichen.
Das Unternehmen wurde im vergangenen Jahr einer umfassenden Umstrukturierung unterzogen, nachdem CEO Jochen Eickholt den Vorstand von Siemens Gamesa über seinen Rücktritt in „gegenseitigem Einvernehmen“ informiert hatte.
Obwohl die Vorstellung dieser Rekordturbine für Siemens Gamesa ein großer Presserfolg sein wird, sollte das Ziel der Umstrukturierung des Unternehmens, bis 2026 die Gewinnschwelle zu erreichen, eine Art Realitätscheck darstellen.
Siemens Gamesa entstand 2017 durch die Fusion der Windtochter von Siemens Energy, Siemens Wind Power, und des spanischen Windturbinenherstellers Gamesa.
Schädliche Folgen von Offshore Windanlagen
Eine Reihe von Studien haben nachgewiesen, dass der durch die hohen Geschwindigkeiten verursachte Abrieb von Material der Rotorblätter hoch toxisch ist und Boden und Wasser in großen Umkreis um die Turbinen kontaminiert. Der Abrieb entspricht in der Toxizität etwa Asbest.
Forscher der Universität Portsmouth haben in Zusammenarbeit mit dem Plymouth Marine Laboratory nachgewiesen, dass die in diesen Windparks installierte Ausrüstung tatsächlich jedes Jahr Tausende Tonnen Metalle – darunter Aluminium, Zink und Indium – in das umliegende Wasser freisetzt.
Aber das ist noch nicht alles. Ein Forscherteam unter der Leitung des Alfred-Wegener-Instituts und unter Beteiligung des Helmholtz-Zentrums hat nun die Auswirkungen dieser Partikel auf Miesmuscheln untersucht und Kontamination nachgewiesen.
Auch an Land hat man die Kontamination anhand von Wildschweinen feststellen können. Zum Thema der Kontamination der Agrarflächen und der dort gezogenen Nahrungs- und Futtermittel, hat TKP bereits berichtet. Erkrankungen und Todesfälle von Tieren durch Windräder sind in im Süden Kretas dokumentiert sowie in Studien untersucht worden.
Schäden durch Infraschall
Windräder erzeugen Schallwellen mit geringer Frequenz die unterhalb der Hörbarkeitsschwelle liegen. Sie pflanzen sich über sehr weite Strecken fort und rufen schwere gesundheitliche Schäden hervor. Sie verursachen sogar das Absterben von Eiern von Hühnern und Vögeln während des Brutvorgangs.
Professor Ken Mattsson arbeitet an der Universität Uppsala und hat sich auf numerische Analysen und Computerwissenschaften spezialisiert. Seine Forschung konzentriert sich auf die Ausbreitung von Schall und Wellen in verschiedenen Umgebungen. Im Laufe seiner Karriere hat er die Ausbreitung von Infraschall in verschiedenen Zusammenhängen untersucht, z. B. bei Fluglärm, Vulkanausbrüchen und seismischen Wellen. In den letzten Jahren hat er sich auf die Windenergie und die von diesen Kraftwerken erzeugten niederfrequenten Schallwellen konzentriert.
In einem Interview mit dem schwedischen Medium Riks erklärt er:
„Ich habe gesehen, wie Infraschall zur Erkennung von Nuklearexplosionen und Vulkanausbrüchen eingesetzt wird – das sind Schallwellen, die enorme Entfernungen zurücklegen und eine starke Wirkung haben. Aber wenn es um Windenergie geht, haben die Industrie und die Behörden dieses Thema bisher völlig ignoriert.“
„Die Tatsache, dass die meisten Menschen ihn nicht hören, bedeutet nicht, dass er harmlos ist. Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass man einen Schall hören muss, damit er auf den Körper wirkt. Es gibt Forschungsergebnisse, die zeigen, dass Infraschall das Gehirn und das vegetative Nervensystem selbst bei Pegeln beeinflusst, die weit unter den heute verwendeten Grenzwerten liegen. Das Problem ist, dass wir eine veraltete Auffassung von Lärm haben und uns nur auf das konzentrieren, was hörbar ist. Die Forschung hat jedoch gezeigt, dass auch unhörbarer Schall physiologische Auswirkungen haben kann – Infraschall kann Stressreaktionen im Körper hervorrufen, den Schlaf beeinträchtigen und Migräne auslösen – und dies ist ein Bereich, der viel stärker hätte untersucht werden müssen, als es bisher der Fall war.
Mehrere Studien legen nahe, dass Infraschall eine Reihe negativer gesundheitlicher Auswirkungen wie Schlafstörungen, Migräne, Bluthochdruck und Herzprobleme verursachen kann.
Etwa 30 % der Bevölkerung reagieren empfindlicher auf Infraschall
Ken Mattsson:
„Etwa 30 % der Bevölkerung sind besonders empfindlich gegenüber Infraschall, und diese Menschen können stark betroffen sein. Ich habe die Auswirkungen selbst erlebt. Nach Messungen in Windparks kann ich mehrere Nächte lang nicht schlafen und bekomme starke Migräneanfälle. Das sind die gleichen Symptome, die viele Menschen beschreiben, die in der Nähe von Windkraftanlagen wohnen. Wir haben mit Menschen gesprochen, die in der Nähe von Windkraftanlagen wohnen, und wir hören immer wieder die gleichen Geschichten – die Leute bekommen Kopfschmerzen, sie spüren einen Druck im Kopf, manche bekommen Herzklopfen und andere können nicht schlafen. Und das ist das große Problem: Es gibt kein Entkommen vor dem Infraschall, er dringt direkt durch Wände und Fenster, und keine Behörde hat dies ernst genommen.“
Wie weit reicht der Infraschall von Windkraftanlagen?
Einer der beunruhigendsten Aspekte des Infraschalls ist seine große Reichweite. Im Gegensatz zu hörbarem Schall wird Infraschall nicht in ähnlicher Weise durch die Atmosphäre gedämpft, sondern kann sehr weite Strecken zurücklegen, ohne an Intensität zu verlieren.
Und hier spielt durchaus auch die Größe der Windturbinen eine Rolle. Die neue 276 Meter Turbine produziert Schall mit stärkeren Amplituden und hat eine höhere Reichweite, was auch Professor Matteson bestätigt:
„Er breitet sich extrem weit aus. Infraschall wird von der Atmosphäre nicht in der gleichen Weise gedämpft wie hörbarer Schall. Wir können Infraschall von den Sprengungen in der Kiruna-Mine bis hinunter nach Uppsala [etwa 900 km] messen. Windturbinen erzeugen riesige Mengen an Infraschall, der sich Kilometer für Kilometer ausbreitet. Je größer die Windturbine, desto mehr Infraschall wird erzeugt, und wir haben festgestellt, dass moderne Turbinen viel höhere Werte erzeugen als in den 1980er und 1990er Jahren gemessen wurden. Das bedeutet, dass die derzeitigen Schätzungen darüber, wie viel Infraschall die Häuser erreicht, ernsthaft fehlerhaft sind. Wir haben Infraschall von Windkraftanlagen in Entfernungen von über 50 Kilometern gemessen – und er ist immer noch deutlich vorhanden. Wenn die Industrie also behauptet, dass Infraschall nur direkt an den Turbinen vorhanden ist, stimmt das einfach nicht.“
Der Infraschall der neuen Windturbine in der Technischen Universität Dänemark in Østerild könnte also durchaus in Schweden gemessen werden.
Die Riesenanlage wird also in noch größeren Umkreis noch schwerere Schäden anrichten als Windturbinen bisher. Noch mehr Menschen werden betroffen sein, Schlafstörungen, Migräne und andere Krankheiten entwickeln, ohne aber feststellen zu können was die Ursache ist, denn der Infraschall ist eben nicht hörbar.
Die EU finanziert also die Erkrankung von Tausenden, und wenn diese Riesenturbinen weiter verbreitet werden von Zehntausenden oder gar Hunderttausenden Menschen. Man brüstet sich aber damit, dass der Prototyp der Turbine groß genug sei, um jährlich 70.000 dänische Haushalte mit Strom zu versorgen und gleichzeitig die Treibhausgasemissionen während der gesamten Projektlaufzeit um 55.454 CO2-Äquivalente zu reduzieren.
Beide Behauptungen halten einer Nachprüfung nicht stand. Wie wir in den letzten Monaten im benachbarten Deutschland gesehen haben, herrschte häufig Dunkelflaute, wo die Windparks Null Strom produziert haben. Die 70.000 Haushalte hätten dann entweder gar keinen Strom oder müssten aus Kohle-, Öl-, Gas- oder Atomkraftwerken versorgt werden. Für jede Windturbine braucht es also ein Backup, was die Preise des Stroms schlicht verdoppelt.
CO2 ist Pflanzendünger, es zu reduzieren also nicht sinnvoll. Und angesichts der Prozesse zwischen Ozeanen, Pflanzen, Böden und Atmosphäre die jedes Jahr Hunderte Milliarden Tonnen CO2 bewegen spielt das gesamte von menschlichen Aktivitäten produzierte CO2 ohnehin keine Rolle. Dafür werden wachsende Gesundheitsschäden in Kauf genommen. Wie übrigens von der EU auch mit der inszenierten Corona Pandemie und Impfkampagne.
Bildquelle: Siemens Gamesa, LinkedIn
Neue riesige Windturbine von Siemens-Gamesa mit 276 Meter Rotordurchmesser