Das neue Emissionshandelssystem der Europäischen Union, das 2027 in Kraft tritt, wird die Kosten für Heizenergie und Transport in die Höhe treiben. Dies geht aus einem aktuellen Bericht des Forschungsunternehmens BloombergNEF hervor.
Das sogenannte ETS2 – das neue Emissionshandelssystem für Gebäude, Straßenverkehr und die Kleinindustrie – soll ab 2027 vollständig wirksam werden.
Es umfasst die Kohlendioxidemissionen (CO₂) aus der Verbrennung von Kraftstoffen in Gebäuden, im Straßenverkehr und in weiteren Bereichen, insbesondere in kleineren Industriebetrieben, die bisher nicht vom bestehenden EU-Emissionshandelssystem (EU ETS) erfasst wurden.
„Bisher waren die Emissionsreduktionen in diesen Sektoren nicht ausreichend, um die EU auf einen sicheren Pfad zu ihrem Klimaneutralitätsziel für 2050 zu bringen“, erklärt die Europäische Kommission. „Das ETS2 setzt einen Kohlenstoffpreis fest, der als Marktanreiz für Investitionen in Gebäudesanierungen und emissionsarme Mobilität dienen soll.“
Obwohl das ETS2 nach dem bewährten Cap-and-Trade-Prinzip funktioniert, unterscheidet es sich dadurch, dass es die Emissionen bereits an der Quelle – also bei den Kraftstofflieferanten – erfasst. Endverbraucher wie Haushalte oder Autofahrer müssen ihre Emissionen also nicht selbst überwachen oder melden.
Allerdings bedeutet das nicht, dass Verbraucher verschont bleiben: Die höheren Kosten aus dem Emissionshandel werden die Kraftstofflieferanten voraussichtlich an sie weitergeben.
Drastische Kostensteigerungen erwartet
Laut BloombergNEF könnte der CO₂-Preis zwei Jahre nach Einführung des ETS2 auf bis zu 161 Dollar (149 Euro) pro Tonne steigen – mehr als doppelt so viel wie der aktuelle Preis im bestehenden Emissionshandelssystem für Industrie und Kraftwerke.
Die Konsequenzen für Verbraucher wären gravierend:
- Kraftstoffkosten im Straßenverkehr könnten um 27 % steigen.
- Heizkosten für Haushalte könnten um bis zu 41 % steigen.
„Ehrgeizige Klimaziele und hohe Kosten könnten dazu führen, dass Haushalte und kleine Unternehmen die Verlierer dieser Reform sind“, heißt es in der Analyse von BloombergNEF.
Von Charles Kennedy für Oilprice.com.