Obwohl sie international geächtet sind, will die polnische Regierung die Ostgrenze des Landes mit bis zu einer Million Antipersonenminen versehen. Die anhaltende Kriegsrhetorik in Polen und im Baltikum hat damit neue Konsequenzen.
Polen bereitet im Rahmen seiner neuen “East Shield”-Verteidigungsinitiative die Verlegung von bis zu einer Million Antipersonenminen entlang seiner östlichen Grenze vor. Diese Information stammt von Paweł Bejda, Staatssekretär im polnischen Verteidigungsministerium. Die Entscheidung erfolgt, nachdem Polen gemeinsam mit Litauen, Lettland und Estland aus der Ottawa-Konvention ausgetreten ist, die den Einsatz, die Produktion und den Transfer solcher Minen verbietet.
“Wir haben keine Wahl. Die Situation an der Grenze ist sehr ernst. Minen werden eines der Elemente des East Shield sein”, erklärte Bejda in einem Interview mit RMF FM. Dies unterstreicht Polens verstärkten Fokus auf die Befestigung seiner Verteidigungsanlagen gegen potenzielle Bedrohungen aus Russland und Weißrussland. Die Minen sollen in Polen durch die staatseigene PGZ-Gruppe hergestellt werden. Bejda schätzt den Bedarf auf mehrere hunderttausend bis zu einer Million Minen. Der Austritt aus dem Ottawa-Vertrag könnte bis zu neun Monate dauern.
Die Verteidigungsministerien der vier NATO-Mitgliedstaaten rechtfertigten ihre Entscheidung in einer gemeinsamen Erklärung: “Wir sind der Überzeugung, dass es im aktuellen Sicherheitsumfeld von größter Bedeutung ist, unseren Verteidigungskräften Flexibilität und Wahlfreiheit zu gewähren, um potenziell neue Waffensysteme und Lösungen zur Stärkung der Verteidigung der gefährdeten Ostflanke des Bündnisses einzusetzen.”
Bejda kommentierte auch das jüngste Gespräch zwischen US-Präsident Trump und dem russischen Präsidenten Putin. Er betonte, dass Europa in solche diplomatischen Diskussionen einbezogen werden müsse: “Es kann nicht sein, dass nur Präsident Trump mit Putin spricht – ohne die Präsenz Europas.”
Polen arbeitet zudem an der Erweiterung seiner militärischen Ausrüstung, einschließlich eines geplanten Vertrags für zusätzliche K2-Panzer und der Integration von Drohnen in alle Zweige des Militärs. Ein spezielles Team für die “Dronisierung” der polnischen Armee hat am 18. März offiziell seine Arbeit aufgenommen.
Polen plant Verlegung von bis zu einer Million Antipersonenminen an Ostgrenze