Energiewende in Flammen: Im Batteriespeicherwerk Moss Landing im US-Bundesstaat Kalifornien ist ein gewaltiges Feuer ausgebrochen. Anwohner mussten evakuiert werden. Es ist nicht der erste Zwischenfall dieser Art: Auch 2021 und 2022 kam es zu Bränden in dem Werk, das Strom aus erneuerbaren Energien speichern und so Kaliforniens „Klimaneutralität“ unterstützen soll.
Am 16. Januar 2025 brach im Batteriespeicherwerk Moss Landing ein Großbrand aus. Das von Vistra Energy betriebene Werk gilt als eine der größten Batterie-Energiespeicheranlagen weltweit. Sie beherbergt Zehntausende Lithium-Ionen-Batterien, diese stellen mehr als 750 Megawatt gespeicherten Strom aus erneuerbaren Energien wie Solar und Wind bereit. Batteriespeicher spielen eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des kalifornischen Energienetzes. Damit soll der Energiebedarf gedeckt und gleichzeitig das Ziel der Netto-Null-Emissionen erreicht werden – Kalifornien will bis 2045 „klimaneutral“ werden.
Der Brand führte zu massiven Flammen und erheblicher Rauchentwicklung, was die Behörden veranlasste, Evakuierungsbefehle für über 1.500 Anwohner auszusprechen. Bei Bränden von Lithium-Ionen-Batterien entsteht durch deren Elektrolyte Fluorwasserstoff. Dieses giftige Gas reizt Atemwege, Haut und Augen.
Der Evakuierungsbefehl wurde am Freitag aufgehoben, nachdem keine meldepflichtigen Werte von Fluorwasserstoffgas gemessen wurden, wie das Sheriff-Büro von Monterey County auf X mitteilte:
Das Monterey County Sheriff’s Office hat mit sofortiger Wirkung alle Evakuierungsanordnungen für das Feuer im Vistra-Kraftwerk in Moss Landing aufgehoben. Die USEPA hat in Zusammenarbeit mit den Umweltbehörden Qualitätsmessungen durchgeführt und die Daten bestätigen, dass keine Gefahr für die menschliche Gesundheit besteht. Die Behörden beobachten den Vorfall weiterhin.
Die Anwohner sollten nach ihrer Rückkehr allerdings sicherheitshalber in ihren Häusern bleiben und Fenster und Türen geschlossen halten.
Die Feuerwehr ließ das Feuer „kontrolliert abbrennen“ – Bränden von Lithium-Ionen-Batterien gelten je nach Größenordnung als schwer bis gar nicht löschbar. Glücklicherweise wurden keine Verletzten gemeldet. Die genaue Brandursache ist derzeit noch unbekannt; eine Untersuchung soll beginnen, sobald das Feuer vollständig erloschen ist.
Bezeichnend: In dem Moss Landing-Werk gab es in der Vergangenheit bereits ähnliche Vorfälle. Im Jahr 2021 kam es zu einem Brand durch eine Fehlfunktion. Wie Vistra in einer Erklärung mitteilte, wurde das wasserbasierte Hitzeunterdrückungssystem versehentlich durch schwachen Rauch von einem fehlerhaften Bauteil ausgelöst, was dazu führte, dass Wasser auf die Batterielagerbereiche spritzte. 2022 ereignete sich ein kleinerer Brand in einer angrenzenden Batterieanlage, als Regenwasser in die Akkus floss.
Die wiederholten Zwischenfälle haben erhebliche Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Batterie-Energiespeicheranlagen aufgeworfen. Lokalpolitiker fordern mehr Transparenz und Verantwortlichkeit von Vistra Energy, um zukünftige Vorfälle zu verhindern. Die Brände werfen allerdings auch ein Schlaglicht auf die mangelnde Umsetzbarkeit der Energiewende. Zur Speicherung von nennenswerten Strommengen von „Erneuerbaren“ würde beispielsweise auch Deutschland etliche solcher Werke benötigen. Wie zuverlässig sie sind, wird am Beispiel Moss Landing gerade deutlich… Von der Gefahr für Anwohner ganz zu schweigen.
Schon wieder: Batteriespeicherwerk in Kalifornien geht zum dritten Mal in Flammen auf