487 Geister-Mieter! So viele Menschen waren im berüchtigten Hochhaus „Weißer Riese“ in Duisburg gemeldet – ohne dort zu leben! Es geht vermutlich um Sozialbetrug in Millionenhöhe!
Manuela Spitzwieser lebt seit 13 Jahren in dem Hochhaus. Sie wundert sich nicht über das Ergebnis der Razzia: „Wenn Sie sich hier mal umgucken … Ich schaue auf die Nummernschilder, die Autos – hier steht einer, den könnte ich mir nie leisten, obwohl ich arbeite. Und das ist nicht der Einzige! Allein in der Tiefgarage sollen Fahrzeuge im Wert von über einer Million Euro stehen – mit ausländischen Kennzeichen. Mich wundert gar nichts mehr!“ Im Oktober durchsuchte die Polizei die 320 Wohnungen des Hochhauses. Jetzt – vier Monate später – zieht das Duisburger Meldeamt Konsequenzen: 487 Mieter werden aus dem Register gelöscht! Von ehemals 1.414 Bewohnern sind jetzt nur noch 927 offiziell gemeldet. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link will wissen: Wie viele dieser Fake-Mieter haben unrechtmäßig Kindergeld kassiert? Doch auf eine Antwort der Bundesagentur für Arbeit wartet er bis heute vergeblich. „Die Reaktion steht immer noch aus. Wir haben mehrfach nachgefragt – nichts! Jetzt habe ich einen Antrag nach Informationsfreiheitsgesetz gestellt. Das darf in Deutschland einfach nicht sein“, so Link. 300 Kinder waren dort gemeldet. Angenommen 150 davon gibt es gar nicht, dann bedeutet das: Jeden Monat 37.500 Euro illegales Kindergeld! Im Jahr: 450.000 Euro! Und wenn das in jeder Stadt in NRW so wäre? Mehr als 190 Millionen Euro Steuergelder jedes Jahr. Laut Bundesagentur für Arbeit sollen Ende Februar erste Ergebnisse zum Sozialbetrug kommen. Vier Monate nach der Razzia! Doch Anwohnerin Manuela Spitzwieser glaubt nicht, dass sich in Duisburg etwas ändert.