31. März 2025

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Stealth Bomber über dem Indischen Ozean: Amerikas Machtdemonstration gegenüber Teheran

 

Das US-Militär hat auf Diego Garcia B-2-Stealth-Bomber und Tankflugzeuge stationiert. Die Insel im Indischen Ozean liegt strategisch wichtig und könnte für Angriffe auf den Iran genutzt werden. Eine unmissverständliche Drohung an Teheran.

Diego Garcia, eine strategische Insel zwischen Afrika und Indonesien, etwa 1.600 Kilometer südlich von Indien, ist längst mehr als nur ein Punkt auf der Landkarte: Sie gilt als Washingtons „unsinkbarer Flugzeugträger“ – und genau dort hat die US-Armee jetzt ihre Muskeln spielen lassen. Satellitenbilder, die am Mittwoch vom Indo-Pacific Watch Center (IPWC) auf X veröffentlicht wurden, zeigen eine beunruhigende Verstärkung: „3 (oder möglicherweise 7) B-2-Bomber und 9 KC-135-Tankflugzeuge“ stehen nun auf dem schwer befestigten Militärstützpunkt bereit.

Die B-2 Spirit, ein Tarnkappenbomber der nahezu unsichtbar bleibt, ist kein Spielzeug für kleine Scharmützel. Zusammen mit den KC-135 Stratotankern, die für Luftbetankung sorgen, deutet alles auf eine Machtdemonstration hin, die den Nahen Osten und den Indopazifik im Blick hat. „Gehärtete Schutzräume sind essenziell für die Sicherheit unserer militärischen Ressourcen“, betonte das IPWC auf X und fügte hinzu: „Eine strategische Zurschaustellung kann Feinde abschrecken, aber wir brauchen ausreichend Schutz – besonders gehärtete Unterstände in Diego, Kadena oder Andersen.“ Ein Seitenhieb folgte prompt: „Unsere Gegner haben Aufklärungssatelliten, also hört auf, ‚zeigen oder verstecken‘ als Ausrede zu nutzen, um Flugzeuge nicht vor Sonne, Regen oder anfliegenden Raketen der Volksbefreiungsarmee zu schützen, wenn es ernst wird. Fangt an zu bauen – hey Anduril, könnt ihr Beton gießen?“

Diego Garcia ist für die meisten Amerikaner ein Phantom. Die etwa 61 Kilometer lange Insel, von der aus man B-52-, B-1- und B-2-Bomber starten kann, bleibt ein Mysterium – kein Journalist hat seit über 30 Jahren einen Fuß darauf gesetzt. Mit einer Landebahn, die auch die gigantischen C-5M-, C-17- und C-130-Transportflugzeuge aufnehmen kann, und bis zu 5.000 Soldaten sowie zivilen Vertragsarbeitern vor Ort, ist dieser Stützpunkt ein Dreh- und Angelpunkt der US-Außenpolitik. Schon 2019 schrieb Conn Hallinan bei Counterpunch: „Diego Garcia ist zentral für den Krieg der USA in Somalia, ihre Luftangriffe in Irak und Syrien sowie die Kontrolle über den Persischen Golf – und wäre essenziell in einem Konflikt mit Iran.“

Und genau hier wird es spannend. Denn während die Satellitenbilder die Bomber zeigen, brodelt es in der Weltpolitik. Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz stellte kürzlich klar, dass die Trump-Administration von Iran die „vollständige Demontage“ seines Atomprogramms fordert – inklusive der zivilen Urananreicherung. Russland konterte umgehend und erklärte, Teheran habe ein Recht auf ein friedliches Atomprogramm. Doch die Botschaft aus Washington ist unmissverständlich: Die Geduld ist am Ende, und die Mittel zur Durchsetzung stehen bereit.

Was bedeutet das für die Region? Diego Garcia liegt nicht nur geografisch günstig – etwa 1.700 Kilometer von möglichen Konfliktzonen entfernt –, sondern ist auch ein logistisches Meisterwerk. Von hier aus können die USA ihre Macht tief in den Nahen Osten und darüber hinaus projizieren. Die B-2-Bomber, die mit Präzisionswaffen und nuklearen Sprengköpfen bestückt werden können, sind eine stille Drohung, die in Teheran niemand überhören dürfte. Der Iran, der seit Jahrzehnten mit Sanktionen und Drohungen lebt, sieht sich nun einer neuen Realität gegenüber: Die unsichtbaren Riesen sind keine ferne Gefahr mehr, sondern greifbar nah.

Die Verstärkung auf Diego Garcia kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Spannungen im Nahen Osten ohnehin auf Messers Schneide stehen. Der Iran, der seine Atomambitionen trotz internationaler Auflagen vorantreibt, wird diese Entwicklung als direkte Provokation werten. Doch die USA setzen nicht auf Diplomatie allein – sie zeigen Zähne. Für die Konservativen in den Staaten ist das ein klares Signal: Amerika ist zurück, mit Stärke und Entschlossenheit. Kein Kuschen mehr vor Regimen, die den Westen herausfordern. Doch die Frage bleibt: Wie weit wird Washington gehen?

 

Stealth Bomber über dem Indischen Ozean: Amerikas Machtdemonstration gegenüber Teheran