14. März 2025

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„Stress im Netz“: Bundesnetzagentur besorgt über Spitzen durch Solarstrom

 

Es ist erst März und schon bricht die hohe Anzahl an Photovoltaikanlagen Rekorde in der Stromerzeugung. Warnungen vor zu hohen Stromspitzen kamen bereits von Branchenunternehmen. Doch es gibt auch Entwarnungen.

Der Winter geht zu Ende und die Tage sind inzwischen schon deutlich länger geworden. Der März lockte bereits viele Menschen mit zahlreichen Sonnenstunden an die frische Luft.

Während die Menschen bei diesem Wetter dem Sommer entgegenfiebern, konnten sich auch die Betreiber von Photovoltaikanlagen wieder über höhere Stromerträge freuen. An den bisherigen Märztagen schafften es die deutschen Solaranlagen teilweise mehr als 40 Gigawatt (GW) ins öffentliche Netz einzuspeisen. Das gab es bisher noch nie in einem März. Damit deckten sie bis zu 63,5 Prozent der gesamten erforderlichen Leistung ab.

Dieser hohe Wert liegt zudem schon nah am Höchstwert von 2024. Der Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig vom Bundesverband Solarwirtschaft teilte der Epoch Times mit: „Im letzten Jahr lag die Spitzenleistung bei 44 GW.“

Die hohen Märzwerte sind vor allem dem massiven Ausbau der sogenannten erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren zu verdanken. Aktuell produzieren hierzulande Solaranlagen mit einer installierten Gesamtleistung von rund 101 GW Strom. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren es noch 54,4 GW.

 

Überschuss an Solarstrom – schon jetzt

Die Märzsonne hat dazu geführt, dass in Woche zehn an jedem Tag zur Mittagszeit die Stromproduktion Deutschlands über dem Strombedarf lag. Teilweise lag sie um mehr als 10 GW über dem Verbrauch (Last).

Dabei ist ein zu großes Überangebot an Strom nicht netzdienlich, da Stromerzeugung und -verbrauch sich die Waage halten müssen. Nur so können die Netzbetreiber die Netzfrequenz von 50 Hertz – und somit das gesamte Stromsystem – stabil halten. Während der Mittagszeiten haben unsere Nachbarländer den überschüssigen Strom günstig abgenommen.

 

Solarstrom

Deutsche Stromproduktion in KW 10 mit teils deutlichen Solarspitzen über der Last. Foto: Bildschirmfoto /energy-charts.info/Fraunhofer ISE

Doch die Tage werden in den kommenden drei Monaten noch länger und die Sonne intensiver. Das bedeutet, dass bei sonnigem Wetter auch die Stromüberschüsse noch größer werden und das Stromnetz überlasten könnten. Davor haben im November bereits die Branchenunternehmen Enpal und 1Komma5° gewarnt.

Doch wo liegt die Grenze, wie viel Deutschland maximal an das Ausland abgeben kann – sofern es den Strom annehmen kann und will? Laut dem Monitoringbericht 2017 der Bundesnetzagentur beträgt diese Überschusskapazität rund 24 GW. Mehr geht nicht.

Sollte der Überschuss bei 30 GW oder noch höher liegen, bleibt den Netzbetreibern womöglich nichts anderes übrig, als einige Regionen mit viel Solarstrom in den Mittagsstunden vom Netz zu trennen. Diese kontrollierten Abschaltungen werden auch als Brownout bezeichnet.

 

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