22. April 2025

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UN-Luftfahrtbehörde: Gesichtserkennung soll weltweit Standard werden

 

UN-Luftfahrtbehörde will Bordkarten und Check-in abschaffen – Gesichtserkennung und digitale Reisepässe sollen weltweit Standard werden

In der größten Umwälzung des globalen Luftverkehrs seit 50 Jahren plant die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO), das Luftfahrtgremium der UN, die Abschaffung klassischer Bordkarten und des Check-in-Verfahrens. Künftig sollen Passagiere bei der Flugbuchung eine digitale „Reisekarte“ auf ihr Smartphone laden, die alle relevanten Informationen enthält und bei Änderungen automatisch aktualisiert wird.

Statt sich online oder am Schalter einzuchecken, wird das System künftig anhand eines Gesichtsscans erkennen, ob ein Fluggast anwesend ist – sei es am Gepäckabgabepunkt oder beim Zutritt zur Sicherheitskontrolle. Damit wird auch die bisher übliche Bordkarte mit Barcode überflüssig.

Die ICAO will mit dieser Reform die digitale Identität der Reisenden direkt mit deren biometrischen Passdaten verknüpfen, sodass diese künftig allein per Gesichtserkennung durch den Flughafen geleitet werden können – ganz ohne das Vorzeigen von Pass oder Handy. Das System soll die Informationen nur verifizieren, nicht speichern, um Datenschutzrisiken zu minimieren.

Amadeus, einer der führenden Anbieter für Reisesoftware, vergleicht die geplante Umstellung mit Amazons App-System: personalisiert, automatisiert, dynamisch. So könnten künftig etwa Fluggesellschaften automatisch neue Anschlussflüge zuweisen und digital zustellen, wenn Reisende im Flugzeug einen Anschluss zu verpassen drohen.

Auch zusätzliche Angebote wie Lounge-Zugang, Kabinen-Upgrades oder Navigationshilfen innerhalb des Flughafens könnten via Push-Nachricht angeboten werden. British Airways, Air France-KLM, Finnair und Saudia prüfen bereits den Einsatz der neuen Technologie.

Parallel dazu modernisieren viele Flughäfen ihre Sicherheitsinfrastruktur: Neue CT-Scanner machen das Auspacken von Flüssigkeiten oder Laptops überflüssig, während neue e-Gates an britischen Grenzen künftig ebenfalls allein per Gesichtserkennung arbeiten sollen – ganz ohne Passkontrolle.

Dubai erlaubt bereits Gesichtserkennung für Bürger von 50 Nationen, die USA nutzen sie für Rückkehrer. Auch in Großbritannien sollen laut The Times über 270 e-Gates an Flughäfen und Bahnhöfen durch neue biometrische Systeme ersetzt werden. Laut ICAO könnten die neuen Reiseverfahren weltweit innerhalb von zwei bis drei Jahren Realität werden.

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UN-Luftfahrtbehörde: Gesichtserkennung soll weltweit Standard werden