Die schwarz-rote Regierungskoalition will Hauseigentümer künftig zur Absicherung gegen Naturgefahren wie Hochwasser oder Erdrutsche verpflichten. Geplant ist, dass alle Wohngebäude mit einer sogenannten Elementarschaden-Versicherung ausgestattet werden müssen – unabhängig vom tatsächlichen Risiko. Laut der Bild-Zeitung könnten dadurch für Eigentümer bis zu 1600 Euro Mehrkosten im Jahr entstehen.
Im Koalitionsvertrag heisst es: «Wir führen ein, dass im Neugeschäft die Wohngebäude-Versicherung nur noch mit Elementarschadenabsicherung angeboten wird.» Bereits bestehende Verträge sollen ab einem noch nicht benannten Stichtag erweitert werden. Ob Eigentümer der Zusatzversicherung widersprechen können, ist offen.
Der Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, Kai Warnecke, warnt vor einem «unverhältnismässigen Eingriff in das Eigentum» und erklärt: «In Hochrisikogebieten wie dem Ahrtal könnte eine solche Versicherung unbezahlbar werden.»
Berechnungen des Vergleichsportals Check24 zeigen: In Zone 1 – also bei Häusern, die laut Datenlage kein Hochwasserrisiko haben – beträgt der Aufpreis rund 120 Euro pro Jahr. In der höchsten Gefahrenzone 4 könnten es bis zu 1600 Euro jährlich sein. Vermieter dürften die Kosten auf Mieter umlegen.
Zusätzlich plant die Regierung eine staatliche Rückversicherung, die im Katastrophenfall greifen soll.