Verdauungsprobleme, chronische Müdigkeit, hormonelle Ungleichgewicht: das sind nur drei gesundheitliche Probleme, die immer weiterverbreitet sind. Häufig übersehen wird in diesem Zusammenhang die Galle beziehungsweise die Gallenflüssigkeit. Dabei kann ein gesunder Gallenfluss eine entscheidende Bedeutung für das Wohlbefinden und die Gesundheit spielen.
Gallenflüssigkeit ist ein grünlich-gelbes Sekret, das täglich in einer Menge von etwa einem Liter von der Leber produziert wird. Und sie spielt in mehreren lebenswichtigen Prozessen eine zentrale Rolle. Etwa für die Verdauung: So zeigen Studien, dass Gallensalze Fette emulgieren, um sie für Verdauungsenzyme zugänglich zu machen, und die Aufnahme fettlöslicher Vitamine wie A, D, E und K fördern. Aber ihre Funktion weit darüber hinaus: Gallenflüssigkeit bindet Toxine und Schwermetalle und scheidet sie über den Stuhl aus, was die Entgiftungsfunktion der Leber unterstützt. Zudem beeinflusst sie das Mikrobiom im Darm, indem sie pathogene Bakterien hemmt und nützliche Bakterien fördert.
Der Gesundheitsexperte Ben Smith sieht darin eindeutige Beweise dafür, dass „ ohne einen reibungslosen Gallenfluss, eine optimale Gesundheit kaum möglich“ ist.
Tatsächlich wird wohl oft unterschätzt, welche weitreichenden Folgen ein gestörter Gallfluss haben kann: Eine Studie zeigt, dass ein gestörter Gallenfluss, etwa durch Gallenblasenprobleme, die Fettverdauung beeinträchtigt, was zu Blähungen und fettigen Stühlen führt. Besonders interessant ist die Verbindung zwischen Gallenfluss und Hormonen.
So beschreibt eine Untersuchung aus 2023, dass die Leber über die Galle überschüssige Hormone wie Östrogen ausscheidet. Wenn der Gallenfluss stockt, werden diese Hormone nicht ausgeschieden, sondern zirkulieren erneut im Körper, was zu Problemen wie Östrogendominanz, prämenstruellem Syndrom (PMS) oder Schilddrüsenstörungen führen kann. Eine Übersichtarbeit aus 2019 unterstützt diese Erkenntnis, indem sie die Rolle der Galle bei der Hormonausscheidung betont.
Der typische alltägliche Lebensstil und die Ernährung sind die Hauptursache für einen gestörten Gallenfluss: ständiges Snacken, ein hoher Konsum von Zucker und Darmentzündungen beeinträchtigen die Gallenproduktion. Auch fettarme Ernährung soll die Gallenblase weniger anregen, Gallensaft freizusetzen, was zu Stagnation und einem erhöhten Risiko für Gallensteine führt.
Wenn die Galle stagniert, werden Toxine nicht ausgeschieden, sondern reabsorbiert. Eine stagnierende Galle kann in sekundäre Gallensäuren umgewandelt wird, von denen einige krebserregend sind – ein alarmierender Gedanke.
Welche Mittel gibt es, um die Gallengesundheit zu fördern?
Wissenschaftliche bewährt haben sich Bitterstoffe, die in Lebensmitteln wie Artischocken oder Löwenzahn vorkommen. Eine Placebo kontrollierte Studie von Kirchhoff et al. zeigte, dass Artischockenextrakt die Gallensekretion innerhalb von 30 Minuten um 127 Prozent steigern kann.
Auch bestimmte Nährstoffe wie Cholin, Taurin, B-Vitamine und Magnesium unterstützen die Gallenproduktion. Für zusätzliche Unterstützung empfiehlt Smith Nahrungsergänzungsmittel wie TUDCA, das laut einer Studie im World Journal of Gastroenterology (2017) den Gallenfluss verbessert, und Phosphatidylcholin, etwa aus Hafer oder Leinsamen, binden Gallensäuren.
Die Vorteile eines optimierten Gallenflusses sind beeindruckend. Smith berichtet von Klienten, die weniger Blähungen, eine bessere Verdauung, klarere Haut, ausgeglichene Hormone und mehr Energie erlebten. Seine Botschaft ist klar: Wer seinen Gallenfluss unterstützt, kann viele „mysteriöse“ Gesundheitsprobleme lösen.