28. April 2025

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USAID ist wieder zurück: jetzt teilweise aktiviert. Aber nicht für alle.

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Mindestens sechs auf Eis gelegte Programme einer Agentur, die als zentrales Instrument der US-amerikanischen Soft Power fungierten werden wiederbelebt

Nach der plötzlichen Streichung humanitärer Hilfsgelder in über einem Dutzend Krisengebieten hat die Trump-Administration nun überraschend mehrere dieser Programme der US-Entwicklungshilfeagentur USAID reaktiviert – darunter in Somalia, Syrien, Jordanien, Irak, Ecuador und im Libanon. Schreibt Reuters.

Doch nicht alle Länder dürfen aufatmen: Yemen und Afghanistan, beide Ziel jahrelanger US-geopolitischer Interventionen, bleiben von der Hilfe abgeschnitten – angeblich, weil dort „die falschen Gruppen“ profitieren könnten. In Wahrheit offenbart sich hier die Doppelfunktion von USAID: Hilfe und Hebel zugleich.

 

Hilfsprogramme als außenpolitisches Druckmittel

USAID wird längst nicht mehr nur als humanitärer Akteur verstanden – sondern als Instrument politischer Einflussnahme. Wer „kooperiert“, wird unterstützt. Wer aus Sicht Washingtons auf Abwegen ist – dem wird das Überleben entzogen. Selbst das Welternährungsprogramm (WFP) sprach zuletzt offen von einem „Todesurteil für Millionen“, sollte die US-Finanzierung wegfallen.

Am Wochenende wurden über 463 Millionen Dollar für das WFP gestrichen – nur um Tage später durch internen und außenpolitischen Druck teilweise wiederhergestellt zu werden. Eine Zickzack-Politik, die vorwiegend eines zeigt: Humanitäre Hilfe wird zur Geisel geopolitischer Agenda.

 

Chaos – mit Kalkül?

USAID wird unter Präsident Trump gezielt umstrukturiert, geschrumpft und kontrolliert – teils auf Anweisung aus Elon Musks „Department of Government Efficiency“, wie interne E-Mails belegen. Selbst hochrangige Beamte sprechen inzwischen von „Chaos“, „Fehlentscheidungen“ und „Rückabwicklungen im Tagesrhythmus“.

Gleichzeitig plant das Außenministerium unter Marco Rubio eine Fusion mit USAID – Kritiker nennen den Vorstoß „verfassungswidrig und gefährlich“.

 

Fazit:

Die Trump-Regierung setzt nicht nur auf Zölle, Sanktionen und Drohnen. Auch Lebensmittel, Medikamente und Trinkwasser werden zur geopolitischen Waffe. USAID – ursprünglich als humanitäres Rückgrat der US-Außenpolitik gedacht – droht zum politischen Hebel gegen unliebsame Regierungen zu verkommen.

Hilfe nur gegen Wohlverhalten? Das ist keine Entwicklungspolitik. Das ist Erpressung mit NGO-Maske.

 

USAID ist wieder zurück: jetzt teilweise aktiviert. Aber nicht für alle.