13. November 2024

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Valencia: Zehn Tage nach der Katastrophe warten viele Menschen immer noch auf Hilfe

Mittlerweile sind Klagen gegen den spanischen Regierungschef Pedro Sánchez, den Präsidenten der Autonomieregion Valencia, Carlos Mazón, und die staatliche Wetteragentur Aemet eingereicht worden. Unter anderem wegen unterlassener Hilfeleistung und fahrlässiger Tötung. Von Wiltrud Schwetje

Veröffentlicht am 9. November 2024 von WS.


Am 29. Oktober hat ein verheerendes Unwetter Spanien heimgesucht. 78 Gemeinden des Landes waren betroffen, 75 davon in der Region Valencia. Die Verwüstungen sind verheerend. Nach offiziellen Angaben vom 5. November wurden 21.405 Häuser, 44.203 Fahrzeuge und 4635 Unternehmen zerstört. Mindestens 134.000 landwirtschaftliche Betriebe seien von den Überschwemmungen betroffen, insgesamt 54.312 Hektar geschädigt.

Das sind die materiellen Schäden. Über die Anzahl der getöteten Menschen und Vermissten werden dagegen keine klaren Aussagen gemacht. Offensichtlich tappt man im Dunkeln, was daran liegen könnte, dass die Aufräumungsarbeiten nur sehr schleppend vorangehen (hier, hier und hier). In Medienberichten werden derzeit 219 Tote und über 90 Vermisste angegeben.

In den sozialen Netzwerken wird allerdings spekuliert, es seien viel mehr. Und weil man den offiziellen Statistiken nicht vertrauen kann, haben die Organisationen Eleuteria und Policías por la Libertad (Polizisten für Freiheit) ein Opferregister zur Verfügung gestellt, in das die Namen von Verstorbenen oder Vermissten eingetragen werden können.

In den verwüsteten Gebieten herrscht Verzweiflung, aber vor allem Wut über das politische Versagen, das mit dieser Tragödie einhergeht. Abgesehen davon, dass es gleich in den ersten Tagen Berichte darüber gab, dass dieses Wetterphänomen durch Geoengineerung künstlich ausgelöst worden sein könnte, ist bekannt, dass es im Vorfeld der Katastrophe viele Ungereimtheiten gab (wir berichteten).

So hatten die Medien schon am 25. Oktober darüber informiert, dass die Wetterradare in der Region Murcia und Alicante ausgefallen waren. Am gleichen Tag hatte ein Landwirt aus der Region Valencia in einem TikTok-Video kundgetan, dass auch der Radar von Valencia nicht funktioniere.

Das wurde von «Faktencheckern» zwar umgehend als Fake News dargestellt, aber am 30. Oktober von der Nachrichtenagentur Europa Press bestätigt. Diese ließ wissen, dass dieser Radar bis zum 28. Oktober aufgrund eines Blitzeinschlags außer Betrieb war, aber danach durchgehend im Einsatz gewesen sei. Kritiker bezweifeln das.

Ein weiteres unfassbares Detail: Die zuständigen Behörden in Valencia informierten die Menschen in der Region erst kurz vor der Tragödie darüber, dass es zu Überschwemmungen kommen – und sogar der Staudamm Forata brechen könnte. Viel zu spät, um sich in Sicherheit zu bringen. Wie die Medien mitteilen, hatten die Fluten zum Zeitpunkt der offiziellen Warnung bereits mehrere Gebiete in der Provinz Valencia erreicht.

Außerdem wurde der Alarm nur wegen der Bedrohung durch den Forata-Staudamm ausgegeben, nicht wegen der Poyo-Schlucht, wo die meisten Todesopfer zu beklagen waren. Dort hatten sich die Wassermengen aus dem Ebro verdreifacht und zu einer verheerenden Flut entwickelt (hier und hier).

 

Fahrlässiges Notfallmanagement

Das alles löste einen Sturm der Kritik am Notfallmanagement aus. Im Mittelpunkt der Kontroverse steht die Innenministerin der Autonomieregion Valencia, Salomé Pradas, die öffentlich zugegeben hat, dass sie von der Existenz des Alarmsystems des Katastrophenschutzes (ES Alert) bis kurz vor dessen Aktivierung nichts wusste (hier und hier).

 

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