Mehr als 20 Prozent der Deutschen hat bereits illegale Substanzen konsumiert. Woran liegt das und wo liegen die Gefahren?
************************
Drogen sind im Mainstream angekommen. Umfragen belegen: Mehr als 20 Prozent der Deutschen hat bereits illegale Substanzen konsumiert. Gleichzeitig ist die Zahl der Drogentoten so hoch wie nie. Mehr als 2.200 Menschen starben 2023 infolge des Konsums von Rauschmitteln, das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.
Allein in Norddeutschland wurden 326 Drogentote gemeldet. Reporter Tobi Schlegl, selbst Notfallsanitäter, spricht mit Betroffenen und Ärzten. Den Hamburger Zoll begleitet er bei Kontrollen und fragt: Warum wird immer mehr konsumiert? Wo liegen die Gefahren?
Und was tut der Staat gegen den illegalen Drogenmarkt? Hamburgs Drogenszene zeigt das Elend der Sucht Der Hamburger Hauptbahnhof ist für viele Norddeutsche Sinnbild der Drogenproblematik: Wer hier aussteigt, sieht Menschen, die im Elend der Sucht gefangen sind.
Tobi Schlegl begleitet eine Polizeistreife im Stadtteil St. Georg und trifft Rettungskräfte, die bei Drogennotfällen um Leben und Tod kämpfen. Besonders das synthetische Opioid Fentanyl bereitet den Helfenden große Sorgen. Denn die Substanz wird offenbar immer häufiger dem Heroin beigemischt.
Fentanyl ist jedoch rund 50-mal stärker und erhöht das Risiko einer Überdosis. Gehören Drogen auf Partys und Festivals dazu? Doch nicht nur an sozialen Brennpunkten wird konsumiert: Illegale Drogen sind längst in die Mitte der Gesellschaft gerückt.
Schlegl besucht ein Festival in Norddeutschland, wo Drogenkonsum für viele Besucherinnen und Besucher offenbar dazugehört. Auf dem Fusion Festival bietet die Universität Rostock ein sogenanntes Drugchecking an, ein Test, bei dem illegale Substanzen auf ihre Inhaltsstoffe untersucht werden, um das Bewusstsein für die Risiken des Konsums zu schärfen.
Im Labor beobachtet Reporter Tobi Schlegl die Analyse von Ecstasy-Tabletten und erfährt vom Notarzt Gernot Rücker, warum ausgerechnet er für eine Legalisierung der Droge ist. Die Kokainschwemme und ihre Folgen Einen Boom erlebt seit einigen Jahren auch der Handel mit Kokain.
Schlegl begleitet den Zoll am Hamburger Hafen, einem der größten Einfallstore für Kokain in Europa. Die Doku zeigt, wie schwierig es ist, den Schmuggel einzudämmen, obwohl immer mehr beschlagnahmt wird. Was die Droge anrichten kann, erfährt Reporter Tobi Schlegl im Gespräch mit Amelie (Name von der Redaktion geändert).
Die 32-jährige Vertriebsmitarbeiterin hatte ein geregeltes Leben, dann wurde sie kokainabhängig: „Ich war nicht mehr wirklich arbeitsfähig und habe mich sozial komplett isoliert. Also wirklich eine komplette Entgleisung des Lebens.“ Nur mit therapeutischer Hilfe konnte sie der Sucht entkommen.