10. März 2025

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Warnung vor Handystrahlung: Neue Risiken bei der Nutzung von 5G in ländlichen Gebieten entdeckt

 

Eine bahnbrechende Studie von Forschern des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) hat eine beunruhigende neue Dimension der Strahlenrisiken durch 5G-Netze aufgedeckt, insbesondere für Handynutzer in ländlichen Gebieten.

Entgegen der allgemeinen Annahme kann die Nutzung von Smartphones in ländlichen Gebieten – insbesondere beim Hochladen von Inhalten wie Videos oder Fotos – zu einer deutlich höheren Strahlenbelastung durch hochfrequente elektromagnetische Felder (HF-EMF) führen als in städtischen Umgebungen. Der Grund ist einfach, aber alarmierend: In ländlichen Gebieten mit weniger Mobilfunkmasten muss ein Smartphone viel härter arbeiten und mit höheren Leistungspegeln senden, um eine Verbindung aufrechtzuerhalten.

Für Menschen, die in der Stadt leben und von Mobilfunkmasten umgeben sind, ist die höhere Strahlenbelastung durch Mobilfunkstrahlung ein echtes Problem. Laut einer aktuellen Studie unter der Leitung von Adriana Fernandes Veludo vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut könnte die Strahlenbelastung jedoch tatsächlich verringert werden, wenn man von zahlreichen Mobilfunkmasten umgeben ist. Der Titel der Studie lautet „Exploring RF-EMF levels in Swiss microenvironments: An evaluation of environmental and auto-induced downlink and uplink exposure in the era of 5G“ (Untersuchung der HF-EMF-Werte in Schweizer Mikroumgebungen: Eine Bewertung der umwelt- und autoinduzierten Downlink- und Uplink-Exposition im Zeitalter von 5G).

Die Studie wurde im Rahmen des Projekts GOLIAT durchgeführt. Die Forscher führten Messungen in zwei Schweizer Großstädten (Zürich und Basel) und drei ländlichen Dörfern (Hergiswil, Willisau und Dagmersellen) durch.

Die Studie ergab, dass 5G-Nutzer auf dem Land beim Hochladen von Inhalten einer durchschnittlichen Strahlenbelastung von 29 Milliwatt pro Quadratmeter (mW/m²) ausgesetzt sind. Diese Zahl ist fast dreimal so hoch wie der von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Sicherheitsgrenzwert von 10 mW/m² und fast doppelt so hoch wie die in Städten gemessene durchschnittliche Strahlenbelastung (16 mW/m²).

Warum erhöht die Nutzung auf dem Land die Strahlung?

In Gebieten mit wenigen Mobilfunkmasten müssen Telefone ihre Signale erheblich verstärken, um effektiv kommunizieren zu können. Dieser höhere Stromverbrauch erhöht direkt die Exposition der Benutzer gegenüber potenziell schädlichen Strahlungswerten. Forscher stellten das Paradoxon fest: Weniger Masten könnten zwar insgesamt eine geringere Umweltexposition bedeuten, erhöhen jedoch die Strahlung, die vom persönlichen Gerät des Benutzers ausgeht, dramatisch.

Darüber hinaus wiesen die Forscher auf eine entscheidende Einschränkung hin: Ihre Messungen wurden durchgeführt, während das Telefon etwa 30 cm von ihren Messgeräten entfernt gehalten wurde. In der Praxis werden Telefone jedoch viel näher am Körper gehalten, sodass die tatsächliche Strahlenbelastung des Benutzers bis zu zehnmal höher sein könnte als angegeben.

Die Wissenschaft hinter dem Risiko

Moderne wissenschaftliche Erkenntnisse, darunter umfangreiche Studien wie das U.S. National Toxicology Program (NTP), haben bestätigt, dass HF-Strahlung auch bei Werten weit unter denen, die eine Erwärmung verursachen, noch erhebliche biologische Auswirkungen haben kann, wie z. B. DNA-Schäden und oxidativen Stress. Der derzeitige Standard, der nur die thermische Wirkung berücksichtigt, ignoriert diese Risiken und setzt möglicherweise Millionen von Menschen unnötigen Schäden aus.

Die Swiss-TPH-Studie unterstreicht die dringende Notwendigkeit aktualisierter Sicherheitsrichtlinien, die die realen Nutzungsbedingungen und moderne wissenschaftliche Erkenntnisse widerspiegeln:

  • Überarbeitung der Sicherheitsgrenzwerte
  • Ausbau der unabhängigen Forschungsfinanzierung, um die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von 5G und zukünftigen Technologien zu untersuchen.
  • Förderung und Einführung sichererer Alternativen wie Li-Fi (lichtbasierte Kommunikation) und Glasfaseroptik, um die HF-Exposition drastisch zu reduzieren.

 

 

Warnung vor Handystrahlung: Neue Risiken bei der Nutzung von 5G in ländlichen Gebieten entdeckt