27. Dezember 2024

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Wenn aus dem Hausschwein ein Waldschwein wird: Tiere halten im Hutewald

 

Schweine im Wald halten – geht das? Ja, in einem Wald im Landkreis Regensburg. „Hutewald“ nennt sich das Konzept, das früher weit verbreitet war. Jedes Tier hat über 1.000 Quadratmeter Platz. Die Waldschweine sind den ganzen Tag im Wald unterwegs.

Für Agrarwissenschaftler Rupert Stäbler waren die Waldschweine erstmal Forschungsobjekte. Er hat herausgefunden, dass sie sich genauso verhalten wie Wildschweine, bspw. verbringen sie ein Viertel des Tages mit Wühlen. Bis zum Beginn der Industrialisierung spielten Hutewälder eine wichtige Rolle bei der Fleischproduktion.

Auch Rinder oder Schafe wurden so gehalten. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurden Wald- und Landwirtschaftsflächen getrennt. Inzwischen gibt es kaum noch Hutewälder, denn Schweine im Wald zu halten ist aufwändig und teuer. Auch weil man wegen der Afrikanischen Schweinepest, die von Wildschweinen übertragen werden kann, einen teuren Elektrozaun braucht.

Das Fleisch der Waldschweine ist etwa 20 Prozent teurer als „normales“ Bio-Schweinefleisch. Dennoch lohnt sich die Tierhaltung im Wald nicht wirklich – weil sie viel Arbeit macht. Aber Bio Landwirt Michael Beer ist dennoch überzeugt davon – wegen der Vorteile fürs Tierwohl. Ein großes Comeback der Hutewälder ist nicht zu erwarten.