Zehntausende von Tonnen Windradmüll fallen jährlich an. Doch das scheint das Ministerium von Robert Habeck (Grüne) nicht sonderlich zu interessieren. Warum eigentlich nicht?
Das saubere grüne Image der Windkraft bekommt zunehmend heftige Kratzer. Hintergrund: In der Regel sind Windräder etwa 20 Jahre im Einsatz, dann muss der Großteil aufgrund des verschlissenen Materials abgebaut und gegebenenfalls durch neue ersetzt werden.
Schädliches CO2 durch Verbrennen des Windrad-Schrotts
Das Recycling der alten Rotorblätter aber erweist sich als äußerst schwierig. Durch den zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien verschärft sich das Problem – der Schrottberg an alten Windenergieanlagen nimmt zu.
Konkret: Der Entsorgungswirtschaftsverband beklagt seit langem, dass die mit Karbon oder Glasfaser verstärkten Teile, insbesondere die Rotorblätter, nach ihrem Abbau häufig verbrannt oder im Ausland deponiert würden. Bei der Verbrennung entsteht viel schädliches Kohlendioxid.
Im vergangenen Jahr fielen in Deutschland laut Branchenverbänden etwa 10.000 Tonnen Windradmüll an. Angaben des Fraunhofer-Instituts für Chemische Technologien zufolge dürfte die Abfallmenge bis 2045 viermal so hoch sein. Das Umweltbundesamt schätzt, dass mittelfristig jährlich 50.000 Tonnen Glasfaserkunststoffe aus Windradabfall entstehen könnten.
Bundesregierung hat keine Ahnung vom Müll
Aufhorchen lässt in diesem Zusammenhang, dass die Bundesregierung offensichtlich keine Kenntnis hat, wie die Entsorgung der alten Anlagen vonstatten gehe. Auf eine entsprechende Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Enrico Komning antwortete Udo Philipp, Staatssekretär im von Robert Habeck grün-geführten Bundeswirtschaftsministerium, wörtlich: „Der Bundesregierung liegen keine Informationen zur Anzahl ausgetauschter oder entfernter Rotorblätter sowie dabei möglicherweise zur Anwendung gekommener Verfahren zur Wiederverwendung oder Entsorgung vor.“
Eine Antwort, die Komning die Zornesröte ins Gesicht treibt. „Es ist ein absoluter Skandal, wie die Bundesregierung vorgeht. Ein Windkraft-Land wie Mecklenburg-Vorpommern beispielsweise ist Großproduzent von Windradabfall. Unsere zumeist kleinen Unternehmen werden mit zahllosen Regulierungen und Berichtspflichten gegängelt, um auch ja die Nachhaltigkeit ihrer Methoden und Produkte nachzuweisen.
Demnächst sollen sie durch die von der Bundesregierung mitgetragene Ökodesign-Verordnung sogar im Detail vorgeschrieben bekommen, wie sie ihre Produkte zu produzieren haben“, sagt der Parlamentarische Geschäftsführer und Mitglied im Wirtschaftsausschuss.
„Unerträgliche Doppelmoral“
Wenn es aber um ihre eigenen Projekte gehe, sehe sich die Bundesregierung weder an Berichtspflichten noch an Ökodesign gebunden. Sie treibe mit massiven Förderungen und Bürokratieerleichterungen den Ausbau der Windkraft voran, ohne sich auch nur einen Dreck darum zu kümmern, ob Windenergieanlagen nachhaltig seien und in die sogenannte Kreislaufwirtschaft eingebaut werden könnten, so der AfD-Politiker. „Diese Doppelmoral ist unerträglich. Sie zeigt, dass es der Bundesregierung nicht um Umwelt oder Klima, sondern um die Deindustrialisierung Deutschlands geht.“
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