19. April 2025

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Zu niedrige Cholesterinwerte erhöhen die Sterblichkeit

 

Immer wieder bekommen wir gesagt, zu hohe Cholesterinwerte seien schlecht für unsere Gesundheit. Doch diese Substanz spielt eine Schlüsselrolle in unserem Körper. Zu niedrige Cholesterinspiegel schaden unserer Gesundheit nämlich enorm – und erhöhen die allgemeine Sterblichkeit. Dies belegt auch eine umfassende Studie. Cholesterinsenkende Medikamente können also durchaus schädlich sein.

Jahrzehntelang hat man den Menschen eingetrichtert, mit der Nutzung von chemisch raffinierten Pflanzenölen statt traditioneller tierischer Fette (Margarine statt Butter) oder klassischer kaltgepresster Öle könne man hohen Cholesterinwerten vorbeugen. Wie schädlich diese Saatgutöle tatsächlich sind, haben wir beispielsweise hier, hier, hier und hier bereits ausführlich thematisiert.

Dabei ist das Cholesterin für unseren Körper unerlässlich, da es wichtige Reparaturfunktionen übernimmt. Eine Absenkung des Cholesterinspiegels kann also genau den gegenteiligen Effekt haben. Dies verdeutlicht auch eine koreanische Studie aus dem Jahr 2019 mit dem Titel “Total cholesterol and all-cause mortality by sex and age: a prospective cohort study among 12.8 million adults“, die den Gesundheitszustand von 12,8 Millionen Koreanern über einen Zeitraum von zehn Jahren verfolgte.

Die Ergebnisse zeigten, dass unter einem bestimmten Schwellenwert (< 200 mg/dL) ein niedrigerer Gesamtcholesterinspiegel mit einer höheren Gesamtsterblichkeitsrate verbunden war. Die Gesamtsterblichkeit und die Gesamtcholesterinspiegel zeigten eine U-förmige Kurve, wobei die negative Korrelation am unteren Ende stärker ausgeprägt war als die positive Korrelation am oberen Ende, und die Korrelation war für alle Altersgruppen gleich.

Insgesamt zeigte sich, dass Werte zwischen 200 und 250 mg/dL ideal zu sein scheinen. Gleichzeitig erwies sich beispielsweise ein Cholesterinspiegel von 300 mg/dL hinsichtlich der Mortalität in etwa gleich gefährlich wie ein Wert von 155 mg/dL. Lagen die Werte darunter, stieg die Gesamtsterblichkeit noch stärker an.

Dies liegt daran, dass das Cholesterin eine lebenswichtige Komponente von Zellmembranen darstellt. Es synthetisiert unter anderem Vitamin D und Geschlechtshormone und ist eine Komponente von Gallensalzen, die die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D, E und K fördern können. Zu niedrige Cholesterinwerte schaden diesen Prozessen demnach offensichtlich stärker als zu hohe.

Laut einem Bericht eines Arztes führte die Einnahme von cholesterinsenkenden Mitteln bei seinen Patienten unter anderem zu Muskelschwäche, Arthritis und Muskelschmerzen. Statine, die am häufigsten verwendeten cholesterinsenkenden Medikamente, hemmen beispielsweise die Cholesterinsynthese in der Leber sowie wichtige Substanzen wie Coenzym Q10. Dies kann die Mitochondrienfunktion schädigen und zu einer unzureichenden Zellenergieversorgung führen.

Wichtiger sei es, auf die Entzündungswerte im Körper zu achten, welche das Herz schädigen. Eine antiinflammatorische Ernährung könnte hierbei eine Schlüsselrolle spielen und negative Effekte von etwas höheren Cholesterinspiegeln ausgleichen. Zudem sind gerade tierische Fette (insbesondere Fisch) reicher an Omega-3-Fettsäuren, die das “gute” Cholesterin, HDL, unterstützen. Pflanzenöle hingegen sind reicher an Omega-6-Fettsäuren, die – im Übermaß genossen – dem Körper schaden.

 

Zu niedrige Cholesterinwerte erhöhen die Sterblichkeit